Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
Tausenden von Jahren sammelt die Schale dunkle Materie in kleinen Mengen und verwandelt sie in einen an Phosphor reichen Dünger. Wir wissen nie, wie viel wir bekommen, aber wir sind dankbar für alle Energiequellen, die uns zur Verfügung stehen.
Selbst mit den besten Sensoren lässt sich die dunkle Materie nicht orten, und doch gibt es sie überall um uns herum. Es drohte nie Gefahr von ihr, bevor der Riss erschien.«
»Vielleicht gibt es eine Fehlfunktion in der Schale«, spekulierte Data.
Die Elaysianer im rosaroten Saal schnappten hörbar nach Luft und bei den Lipuls und Alpusta wuchs die Aufregung – ihre Bewegungen wurden hektischer. Entsetzen zeigte sich in Bertorans Gesicht, als er abdrehte und fortflog.
Pazlar näherte sich Picard. Troi und Barclay spitzten die Ohren.
»Captain«, begann Melora und ihre Züge brachten so etwas wie Schmerz zum Ausdruck, »die Schale ist mehr als nur eine Maschine, insbesondere für die Jeptah. Sie stellt ein heiliges Relikt aus der Zeit der Uralten dar. Sie ist der Sakrale Protektor.« Die Elaysianerin sah kurz zu Data und senkte die Stimme. »Manchmal kann man eine Maschine nicht als Maschine bezeichnen, auch wenn sie eine ist.«
»Ich verstehe«, erwiderte Picard ebenso leise. »Von jetzt an werden wir taktvoller sein.« Er wandte sich an die Erhabenen. »Wir bitten um Verzeihung. Commander Data wollte dem Sakralen Protektor gegenüber nicht respektlos sein. Aber bei Untersuchungen in Hinsicht auf die dunkle Materie können wir Ihre Kollektoren natürlich nicht außer Acht lassen.«
»Sie sollten Ihre Aufmerksamkeit vor allem dem Riss schenken!«, rief Tangre Bertoran. »Wir Jeptah kümmern uns um die Schale, so wie immer.«
Barclay spürte, wie die Entschlossenheit des Captains wuchs, obgleich er auch weiterhin diplomatisch und freundlich blieb. »Unsere Schicksale sind miteinander verknüpft. Die Enterprise kann die Kristallwelt nicht verlassen und andere Raumschiffe können nicht hierher kommen, solange der Riss existiert. Das Ende dieses Planeten wäre auch unser Ende. Um das Verderben abzuwenden, müssen wir offen und ehrlich zueinander sein. Sie sollten uns Zugang zum Sakralen Protektor gewähren, wenn das erforderlich wird.«
Bertoran hob den Zeigefinger und lächelte triumphierend. »Und wenn wir Ihr Schiff brauchen, so stellen Sie es uns zur Verfügung, nicht wahr? Vielleicht ist ein direktes Vorgehen die beste Möglichkeit, mit dem Riss fertig zu werden. Wie wär’s, wenn Sie ihn mit Quantentorpedos beschießen? Unsere Wissenschaftler glauben, dass er dann vielleicht verschwindet.«
»Es könnte tatsächlich klappen«, pflichtete Picard dem Elaysianer bei. »Aber es wäre zweifellos eine selbstmörderische Mission.«
»Wir verlieren ein Schiff und eine kleine, aus Freiwilligen bestehende Crew«, sagte der weißhaarige Bertoran und zuckte mit den Schultern. »Das ist besser, als einen Planeten mit Milliarden von Bewohnern zu verlieren.«
Plötzlich sprang ein Alpusta auf einem schnell länger werdenden Netz vor. Das erstaunliche Wesen hielt direkt vor Bertoran an, versperrte ihm die Sicht und hüpfte auf und ab. Der Alpusta breitete ein weiteres Netz aus, dem Kristallhaufen in der Mitte des Saals entgegen, und die dort pulsierenden Farben trübten sich kurz.
Eine kratzende, metallische Stimme erklang. »Captain Picard, Sie werden jeden von Ihnen gewünschten Systemzugang bekommen. Die derzeitigen Erfordernisse sind wichtiger als alte Traditionen. Die Jeptah sind eine von vielen Gruppen, die im Sakralen Protektor arbeiten, aber sie alle fügen sich dem Willen der Erhabenen. Wir erwarten Sie in einem Schattenzeichen am Neunten Verarbeitungstor der Schale.«
»Danke«, erwiderte Picard und verzichtete darauf, nach Einzelheiten zu fragen.
Tangre Bertoran und einige andere Elaysianer zeigten ganz deutlich ihr Missfallen, indem sie sich bei den Händen fassten, fortflogen und die große Höhle verließen. Melora wirkte besorgt, blieb aber bei ihren Schiffskameraden und blickte geradeaus.
Ganz plötzlich bewegte sich etwas hoch oben in den Schatten unter der Kavernendecke. Reg sah auf, ebenso wie Deanna, Melora und der Captain. Etwas, das wie eine braune Decke oder ein Teppich aussah, senkte sich herab und der Rand kräuselte sich in der Luft. Bei dem fliegenden Wesen schien es weder Vorn noch Hinten zu geben, weder Kopf noch Schwanz. Es kam herab und schwebte über den Kristallen in der Mitte des Saals. Die Facetten leuchteten heller als zuvor, als
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