Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
die sie je gesehen hatten. An den Wänden des röhrenförmigen Zimmers gab es zahllose Schubladen. Zwischen ihren Reihen klickten krallenartige Schalter mit betäubender Regelmäßigkeit. An einer Stelle war eine Verkleidungsplatte gelöst und darunter kamen funkelnde Schaltkreise zum Vorschein. Deanna bemerkte eine der Kontrollstationen, die sie auch in anderen Bereichen der Schale gesehen hatte.
An der gegenüberliegenden Wand hing eine Tapisserie aus grobem Stoff. Als Troi sie genauer betrachtete, fielen ihr zahlreiche kleine Taschen daran auf.
Eine Elaysianerin versuchte, aus dem Raum zu entkommen, aber Melora hielt sie auf. »Bitte bleiben Sie. Erklären Sie uns, was hier passiert.«
Die Frau sah den Alpusta unsicher an und der gürtelartige grüne Kristall schimmerte. »Sprich, unsere Tochter«, ertönte eine metallene Stimme.
Die Elaysianerin schluckte und nickte. »Ich bin keine Jeptah. Ich verstehe, wie ernst dies ist.«
»Dann helfen Sie uns«, sagte Picard. »Damit wir erfahren, wie wir Ihnen helfen können.«
Die Frau vollführte eine Geste, die den vielen kleinen Schubladen galt. »Das sind Repositorien, die aus lebenden Kristallen bestehen. Sie würden in diesem Zusammenhang vermutlich von ›Hauptschaltkreisen‹ sprechen.« Sie stieß sich ab und flog zur Wand mit der Tapisserie. Einer der kleinen Taschen entnahm sie einen roten Kristall, etwa dreißig Zentimeter lang. Er sah wie einer der spitzen Kristalle in dem Haufen aus, den sie im Saal der Erhabenen gesehen hatten.
Damit flog die Elaysianerin über Trois Kopf hinweg zu einer ganz bestimmten Schublade und öffnete sie. Vorsichtig schob sie den Kristall in eine dafür bestimmte Einfassung, und sofort begann der betreffende Schalter leise zu klicken. »So einfach ist es«, erklärte die Frau. »Und gleichzeitig ist alles sehr komplex. Normalerweise braucht ein Akolyth das Äquivalent von zwanzig Jahren, um zu lernen, die Schale zu programmieren.
Alle Funktionen stehen zur Verfügung, aber nicht alle Kristalle.«
»Wie meinen Sie das?«, fragte der Captain. »Die sechs Hauptkristalle befinden sich im Besitz der Cheftechniker, einer aus jedem Volk. Wir können hier viele Funktionen programmieren, aber der Zugang zu den wichtigsten Systemen bleibt den Cheftechnikern vorbehalten. Derzeit befindet sich keiner von ihnen in der Schale.«
Dieser Hinweis erstaunte Troi. »Wieso sind sie nicht hier, obgleich die Situation kritisch ist?«
»Auch in anderen Bereichen der Kristallwelt gibt es ernste Probleme«, erwiderte die Elaysianerin in einem entschuldigenden Tonfall. Sie schüttelte den Kopf, schien es als Last zu empfinden, die Fragen der Außenweltler beantworten zu müssen. »Die Cheftechniker sind hochrangige Würdenträger. Niemand ist wichtiger als sie, nicht einmal die Erhabenen. Nur sie sind imstande, wesentliche Veränderungen in der Programmierung der Schale vorzunehmen.«
»Vielleicht sollten wir sie hierher bitten«, sagte Barclay.
Der Captain hob die Hand, um weiteren Vorschlägen zuvorzukommen. »Bestimmt können wir auch viel von dieser Person erfahren. Bitte verzeihen Sie, aber ich weiß leider nicht, wie Sie heißen.«
»Haselma.« Die Programmiererin deutete eine Verbeugung an und sah unsicher zum Alpusta. »Wenn es dem Wunsch der Erhabenen entspricht, teile ich mein Wissen mit Ihnen und zeige Ihnen den Zusammenhang mit der gegenwärtigen Krise. Sie sollten Ihre intelligentesten Techniker zu mir schicken. Diese Technik war schon vor Jahrmillionen hoch entwickelt.«
Captain Picard lächelte zuversichtlich. »Ich bin sicher, dass Commander Data und Lieutenant Barclay Ihre Erklärungen verstehen können.«
Sein Insignienkommunikator piepste, und eine Stimme ertönte aus dem Lautsprecher des kleinen Kom-Geräts. »Enterprise an Einsatzgruppe.«
»Hier Picard. Sprechen Sie, Nummer Eins.«
»Wir sind nun in der Lage, die Schilde zu aktivieren, aber leider gibt es dabei ein Problem. Etwa tausend Elaysianer umgeben das Schiff und weigern sich, es zu verlassen. Die Manövrierdüsen und das Impulstriebwerk können wir nicht verwenden – es bestünde die Gefahr, jemanden zu verletzen.«
»Haben Ihnen die Elaysianer mitgeteilt, was Sie wollen?«
»Ja. Sie verlangen Zugang zum Maschinenraum, der Torpedokammer und den Waffensystemen. Und noch etwas. Sie alle tragen gelbe Gewänder.«
»Unsere Freunde, die Jeptah«, sagte Picard verärgert. »Data und Barclay bleiben hier in der Schale, aber wir anderen kehren sofort zurück.
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