Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 1
»Ich kann nicht behaupten, dass ich die Betroffenen gut kannte, abgesehen von Yontel. Ich spreche mit Riker und dann entscheiden wir über einen geeigneten Zeitpunkt.« Als ob sich jemals ein Zeitpunkt für eine Bestattung eignen würde, dachte er.
Die Tür des Konferenzzimmers öffnete sich und Data kam herein. Barclay folgte ihm und sein Blick richtete sich sofort auf Pazlar.
»Die Einsatzgruppe meldet sich zurück«, sagte der Androide. »Meine Theorie hat sich bestätigt. Die Aktivität der Kollektoren für die dunkle Materie hat sich erhöht, und zwar um das Sechzehnfache; damit einher geht ein beschleunigtes Wachstum der Kristalle. Die Gravitation nimmt weniger schnell zu, aber ihre Zunahme genügt, um die wuchernden Kristalle zerbrechen zu lassen.«
»Dann müssen die Kollektoren eben zurückgefahren werden«, schlug Picard vor. »Oder besser noch: Sie sollten ganz damit aufhören, dunkle Materie zu sammeln.«
»Verantwortlich für die Krise sind nicht allein die Kollektoren für die dunkle Materie«, sagte Data. »Die Aktivität aller Energie produzierenden Anlagen ist um das Sechzehnfache gestiegen, wobei allerdings in den meisten Fällen die Rohstoffe begrenzt sind. Doch der Riss sorgt dafür, dass es reichlich dunkle Materie gibt.«
Der Captain runzelte die Stirn und fragte sich verwundert, warum es die Bewohner der Kristallwelt nicht mit der einfachsten Lösung des Problems versucht hatten. »Dann sollte die gesamte Energieproduktion reduziert werden.«
»Ich fürchte, so simpel ist das nicht«, erwiderte Data. »Die Energieproduktion ist kein separates System, sondern Bestandteil anderer Systeme. Meine neue Theorie geht von einer Manipulation des fraktalen Multiplikationsprogramms aus, das zur Kontrolle des Kristallwachstums dient. Es scheint sich in einer Endlosschleife zu befinden, die zu gesteigerter Produktion führt. Aber wir können erst sicher sein, wenn wir Zugang zum Programmcode erhalten, und der gehört zu den Protokollen der zweiten Stufe und erfordert einen Cheftechniker.«
»Und lassen Sie mich raten«, warf Troi ein. »Es sind keine zugegen.«
»Das stimmt.« Dünne Falten bildeten sich auf Datas Stirn, als er die nächsten Worte wählte. »Die Schale ist so konstruiert, dass sie unter allen Umständen funktioniert – ein Gebot der Logik angesichts der fatalen Folgen, die Fehlfunktionen nach sich ziehen könnten. Man kann ein einzelnes Subsystem nicht stilllegen, ohne auch andere Subsysteme zu deaktivieren, und das ist nicht erlaubt. Die Schale lässt sich nicht mit mir oder der Enterprise vergleichen: Man kann sie nicht ausschalten, um sie zu reparieren. Sie ähnelt mehr einem menschlichen Wesen, ist dazu bestimmt, zu wachsen und zu kompensieren, wenn irgendwelche Komponenten ausfallen. Eine Deaktivierung kommt nicht in Frage, weil sie auf eine Katastrophe hinausliefe.«
»Veränderungen stoßen also auf erheblichen Widerstand«, schloss Picard. »Das ist einer der Gründe dafür, warum der Zugang zu den wichtigsten Systemen auf sechs Cheftechniker beschränkt bleibt, die nie da sind.«
»Korrekt«, bestätigte Data. »Fast alle Personen, die in der Schale arbeiten, sind Wartungstechniker, denn die Programmierung wurde schon vor Jahrtausenden optimiert. Niemand von ihnen kann auf das zentrale Fraktalprogramm oder die Kollektionsroutinen für die dunkle Materie zugreifen. Wir brauchen die Hilfe mindestens eines Cheftechnikers.«
Geordi LaForge wirkte verwirrt. »Wie sollen wir die Bewohner des Planeten davon überzeugen, dass es um eine ernste Sache geht?«
»Sie verstehen nicht«, sagte Melora Pazlar. »Wir wissen, dass die Situation ernst ist. Aber wir wollen einfach nicht glauben, dass der Sakrale Protektor die Ursache sein könnte. Seit den Tagen der Uralten hängen wir von der Schale und all den Traditionen ab, die damit verbunden sind. Sie haben die Reaktion gesehen, als Sie den Protektor als Maschine bezeichneten. Wir haben die Schale immer für unfehlbar gehalten.«
Reg Barclay räusperte sich. »Entschuldigen Sie bitte, aber als Ursache kommt sicher keine Fehlfunktion des Kristall-Computers der Schale in Frage. Bei Programmierern heißt es ›garbage in, garbage out‹. Jemand hat die Programmierung manipuliert und nur die sechs Cheftechniker haben Zugang. Woraus folgt: Einer von ihnen ist für alles verantwortlich.«
»Das ist doch absurd«, schnaufte Pazlar.
»Es erscheint mir ziemlich weit hergeholt«, pflichtete Picard der Elaysianerin bei. »Obwohl es einer
Weitere Kostenlose Bücher