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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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durchs Fenster und beobachtete einmal mehr, wie flossenartige Schwingen vor dem Hintergrund des bernsteinfarbenen Kristalls schlugen. Die Frills lebten, der Kristall lebte, doch die Kristallwelt starb einen Tod, der seit Äonen immer wieder hinausgeschoben worden war.
    »Wenn sich die Elaysianer auf der Erde entwickelt hätten…«, sagte Picard nachdenklich. »Vielleicht wären sie in der Lage gewesen, die großen Affen, Wale und anderen Geschöpfe lange vor uns als intelligent zu erkennen. In dieser Hinsicht haben wir uns einiges vorzuwerfen.«
    »Das stimmt«, murmelte Barclay.
    Das Blutprisma ragte zerklüftet vor ihnen auf, als sie in den Einschnitt zwischen vier hohen Monolithen glitten. Die müden Prozessionsteilnehmer schwebten neben dem Stumpf in einer warmen Luftströmung; junge, silbrige Frills huschten aufgeregt zwischen ihnen hin und her.
    Pazlar aktivierte die Manövrierdüsen und hielt den Shuttle hundert Meter entfernt an. Wie Haie sausten die jungen Frills um die eingewickelten Leichen herum. Manche näherten sich ihnen mit aufgerissenen Mäulern, drehten aber im letzten Augenblick ab.
    »Dies mag barbarisch erscheinen«, sagte Melora entschuldigend, »aber die Frills sind immer Aasfresser gewesen. Dies bewahrt sie vor dem Verhungern. Wir haben froschartige Tiere als Nahrung für sie gezüchtet, doch sie konnten sich nicht daran gewöhnen. Schon seit einer ganzen Weile schrumpft ihre Anzahl, was uns alle besorgt.«
    »Wenn wir unsere Mission nicht rasch erfüllen, sind Leichen bald keine Mangelware mehr«, sagte Picard.
    »Ich habe uns so schnell wie möglich hierher gebracht«, verteidigte sich Pazlar.
    »Ich weiß«, erwiderte der Captain und zog sich in seinen Sessel. »Ich mache Ihnen keine Vorwürfe, Lieutenant. Ich möchte diese Sache nur so bald wie möglich hinter uns bringen, damit wir uns wieder unserer Aufgabe widmen können. Wir sollten bei der ersten sich bietenden Gelegenheit mit dem Cheftechniker der Frills reden.«
    »Ja, Sir.« Pazlar sah aus dem Fenster. »Allem Anschein nach hat die Zeremonie begonnen.«
    Picard richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Menge vor dem Blutprisma. Die Jeptah schwebten und noch immer huschten junge Frills hin und her – die Atmosphäre war eher die eines Zirkus als die einer Bestattung. Picard hatte in letzter Zeit an vielen Bestattungszeremonien teilgenommen und musste sich zwingen, das Geschehen zu beobachten. Ganz gleich, wie oft er so etwas sah und wie nobel der Tote war – er konnte kaum mehr ertragen.
    Es begann damit, dass die etwa fünfzig Jeptah einen Kreis auf dem Blutprisma bildeten. Ohne Gravitation konnten sie nicht auf dem Kristallstumpf stehen, aber sie schwebten so dicht wie möglich darüber. Picard sah Lippenbewegungen, aber der Shuttle war zu weit entfernt, um die gesprochenen Worte zu verstehen. Immer wieder verneigten sich die Jeptah.
    Jene Frills, die die Leichen den ganzen weiten Weg von der Schale bis hierher gebracht hatten, blieben reglos und stumm. Ihre Mäuler öffneten und schlossen sich, was darauf hindeutete, dass sie atmeten. Wahrscheinlich sind sie noch immer erschöpft, dachte Picard. Die anderen Frills glitten fort vom Zentrum des Geschehens, blieben aber am Rand und flogen dort erwartungsvoll hin und her.
    Die Jeptah hoben synchron die Arme und Picard glaubte fast, einen schmerzerfüllten Schrei aus Dutzenden von Kehlen zu hören. Einige der in Gelb gekleideten Gestalten winkten und daraufhin setzten sich die mit dem Zaumzeug ausgestatteten Frills in Bewegung. Langsam zogen sie ihre Fracht in Richtung der versammelten Elaysianer.
    Der Kreis der Jeptah wurde enger, als sie nach oben schwebten, um die Leichen in Empfang zu nehmen. Gleichzeitig nahmen sie den Frills die Zügel ab und ließen sie fortfliegen. Das scharlachrote Bündel mit den Resten von Zuka Juno stand im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses – alle Jeptah wollten es berühren. Auch den flachen Paketen, die tote Alpusta enthielten, streckten sich viele Hände entgegen. Mit den goldenen Zügeln und dem edelsteinbesetzten Zaumzeug wurden die etwa dreißig Leichname an in den Kristall geschnittene Sprossen gebunden.
    Im Weltraum schweben Hunderte von weiteren Alpusta, durch ihre Ausrüstung mit der Schale verbunden, dachte Picard. Vielleicht symbolisiert diese kleine Gruppe auch all die anderen, die nicht geborgen werden konnten.
    Plötzlich holte ein Jeptah ein Messer unter seinem Gewand hervor und schlitzte damit eines der Alpusta-Bündel auf –

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