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Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2

Titel: Star Trek - the next Generation: Kristallwelt 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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die Leiche glitt daraus hervor. Ein Frill von der Prozession näherte sich und biss kurz zu. Dieses seltsame Ritual wiederholte sich noch ein Dutzend Mal. Jene Frills, die die Leichen gezogen hatten, bekamen die ersten Bissen. Auch Zuka Junos Sack wurde aufgeschnitten, der Leichnam darin verstümmelt.
    Zwar waren die betreffenden Frills erschöpft und hungrig, aber sie genehmigten sich nur bescheidene Happen. Das Ritual schien ihnen nicht viel Vergnügen zu bereiten; offenbar wollten sie es nur hinter sich bringen. Nach dem kurzen Zubeißen drehten sich die Frills und gaben den Jeptah Gelegenheit, nach ihren Schwänzen zu greifen. Sie zogen die Elaysianer zu einem Sims, von dem aus man einen guten Blick auf den Kristallstumpf des Blutprismas hatte. Es war mehr als nur ein Sims, begriff Picard plötzlich, als er einen darin eingelassenen Drahtkäfig bemerkte.
    Die Jeptah begaben sich in den schützenden Käfig und die meisten von ihnen kehrten dem Festmahl, das sie gerade vorbereitet hatten, den Rücken zu. Ein älterer, silbriger Frill breitete alle seine Schwingen aus, wodurch er einen erstaunlich prächtigen Anblick bot, öffnete das Maul und gab einen heiseren Schrei von sich. Es war das erste Geräusch, das Picard seit Beginn der Reise vor mehr als zehn Stunden von einem Frill gehört hatte. Er beugte sich vor und war nicht mehr in der Lage, den Blick abzuwenden.
    Die Frills, die bisher am Rand des offenen Bereichs gewartet hatten, sausten los und zerfetzten die Bündel mit Zähnen und Klauen. Blut spritzte an den dunkelroten Kristall und verstärkte seinen düsteren Glanz. Zunächst sah es nach einer Fressorgie aus, aber es steckte eine gewisse Ordnung dahinter. Die Frills setzten den Flug fort, während sie fraßen, doch sie nahmen nicht mehr, als ihr Bewegungsmoment erlaubte. Anschließend wichen sie beiseite, um einer neuen Welle hungriger Mäuler Platz zu machen. Hundert Meter vor dem Shuttle wimmelte es so sehr von Leben, dass Picard kaum mehr das Blutprisma sehen konnte.
    »Früher einmal bestand die Brut aus einigen wenigen Auserwählten«, sagte Melora und seufzte leise. »Heute ist es Brauch, dass die Brut nur wenig frisst und praktisch alles den Bedürftigen überlässt – das sind alle anderen. Die Frills waren schon vor den mutierten Kristallen und dem Riss in Not.«
    »Konnten die Erhabenen ihnen nicht helfen?«, fragte Barclay.
    »Diese Geschöpfe sind sehr stolz«, antwortete Melora. »Soweit ich weiß, lehnten sie alle Hilfsangebote ab, auch die froschartigen Tiere.«
    Innerhalb weniger Sekunden war es vorbei. Nichts blieb übrig, nicht einmal Fetzen von den bunten Bündeln. Einige Frills flitzten noch immer vor dem Blutprisma hin und her, um Eindruck zu schinden oder nach einigen hier und dort schwebenden Bluttropfen zu schnappen. Captain Picard hoffte, dass die an Zuka Juno vorgenommene Autopsie gründlich gewesen war, denn sie ließ sich wohl kaum wiederholen.
    »Hiermit weise ich ausdrücklich darauf hin, dass ich mir im Falle meines Todes eine Starfleet-Bestattung wünsche«, sagte Barclay.
    »Zur Kenntnis genommen«, erwiderte Picard und lächelte grimmig. Aus den Augenwinkeln bemerkte er eine zweite Prozession, beziehungsweise eine Gruppe von etwa zwanzig Frills, die sich dem Blutprisma näherten. Die Geschöpfe am Kristallstumpf hörten mit ihren Spielereien auf und wichen in die Schatten zurück. Picard blickte zum Sims mit dem Käfig, hielt aber vergeblich nach den Elaysianern Ausschau. Sie schienen verschwunden zu sein.
    »O nein.« Melora schnitt eine Grimasse und wandte sich vom Fenster ab. »Ich wusste nicht, dass es auch zu einer Fleischteilung kommt.«
    »Fleischteilung?«, wiederholte Reg unsicher. »W-was ist das?«
    Melora zog ihren Gurt straffer. »Manche Frills sind alt oder krank«, erläuterte sie. »Oder sie haben gegen Gesetze verstoßen, vielleicht ein anderes intelligentes Geschöpf angegriffen. Was auch immer der Fall sein mag: Die Betreffenden sind hierfür bestimmt.« Sie deutete aus dem Fenster und blickte dann wieder auf die Anzeigen.
    »Sie sind zum Tod verurteilt?«, fragte Barclay entsetzt. »Sie sollen bei lebendigem Leib gefressen werden?«
    Picard wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Der Abscheu in Pazlars Gesicht wies ihn darauf hin, dass Barclay richtig vermutet hatte. Auch diesmal wandte er nicht den Blick ab – er musste die Frills verstehen, um erfolgreich mit ihnen verhandeln zu können. Die Selbstaufopferung schien in ihrer Kultur eine große

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