Star Trek - Titan 02 - Der rote König
anderen das ebenso machen würden. Andernfalls
wären wir vor Unentschlossenheit gelähmt. Und wenn das passieren sollte, wen
könnten wir dann überhaupt retten?
»Sobald
Ihre Shuttles voll sind, brechen Sie alle Geschwindigkeitsrekorde, um zum Vanguard-Habitat
zurückzukehren«, sagte Radowski. Sein dunkles Gesicht sah angespannt und ernst
aus. »Da die Transporter an Bord Ihrer Shuttles möglicherweise nicht stark
genug sind, um Vanguards Mantel zu durchdringen, werden wir die Transporter der Titan und die der Romulaner benutzen, um jeden Überlebenden, den Sie
haben, abzuladen, damit Sie so schnell wie möglich auf die Oberfläche von Oghen
zurückkehren können.«
Als
Radowski fertig war, trat Ranul Keru einen Schritt vor. Der Sicherheitschef war
sichtlich noch angeschlagen – seine Haut hatte immer noch einen aschfahlen Ton
und Pazlar konnte dicke Verbände unter seiner locker sitzenden Uniform erkennen
– aber sie bewunderte seine beharrliche Hingabe an seine Pflichten.
»Der
Hauptgrund, warum wir Sicherheitspersonal an Bord der Shuttles haben, lautet,
dass wir keine Zeit haben werden, die Neyel oder die anderen Spezies da unten
auf Oghen auf unsere Bemühungen vorzubereiten. Soweit sie wissen, könnten wir
auch Angreifer sein, die sie entführen wollen, um sie zu versklaven, oder sie
könnten uns für die Verursacher der Katastrophe halten, vor der sie stehen.«
Sind wir
das nicht? ,
dachte Pazlar.
Keru fuhr
fort: »Daher besteht ein Großteil Ihres Auftrags darin, die Menge ruhig und in
Schach zu halten, während sie gerettet werden, ob sie Ihnen trauen oder nicht.«
Während
Keru sprach, sah Pazlar, wie Tuvok einen Blick mit Mekrikuk tauschte, dem
Remaner, der bis vor wenigen Minuten noch in der Krankenstation festgehalten
worden war. Aus einem Grund, den sie nicht nachvollziehen konnte – und der auch
bis jetzt niemandem hier erläutert worden war – hatte Tuvok den Remaner zu der
Besprechung mitgebracht.
Ihr Blick
schweifte erneut umher, diesmal zu Admiral Akaar, der an der Seite stand und
offensichtlich aufmerksam zuhörte. Pazlar war sich nicht ganz sicher, warum er
anwesend war, da er sich nicht gemeldet hatte, um die Leitung einer der
Bodenrettungstruppen zu übernehmen. Vielleicht war er die Art von Mann, die
sich nicht damit zufrieden gab, untätig auf die Berichte von Untergebenen zu
warten, selbst wenn es wenig gab, was er selbst zur bevorstehenden Mission
beitragen konnte.
Der große,
grauhaarige Capellaner war für sie in der kurzen Zeit, die sie ihn bis jetzt
kannte, ein Paradox gewesen; obwohl sie die Beschlagnahmung des Labors der
Sternenkartographie vor Titans Stapellauf und in den frühen Tagen ihrer
ersten Mission nicht besonders gemocht hatte, war er zu ihr und den meisten
anderen Offizieren, mit denen sie ihn hatte interagieren sehen, niemals anders
als charmant und respektvoll gewesen. Die einzigen Spannungen, die sie
überhaupt mitbekommen hatte, schienen gegen Captain Riker und Commander Troi
gerichtet gewesen zu sein, und selbst das hatte in der letzten Woche stark
abgenommen. Pazlar nahm an, dass Akaar anwesend war, um sicherzustellen, dass
das Sternenflottenprotokoll genau eingehalten wurde, da der Admiral nicht
unmittelbar an der Evakuierungsmission teilnehmen würde.
Keru
beendete seine Ansprache und Tuvok begann damit, konkrete Shuttle-Zuordnungen
auszugeben. Alle acht der Typ-11-Shuttles wurden zugeteilt. Pazlar bekam das
Shuttle Gillespie , mitsamt einer aus sechs Personen bestehenden
Mannschaft: Lieutenant Pava Ek'Noor sh'Aqabaa, ein Elitemitglied der
Sicherheitskräfte und Andorianer; Lieutenant Eviku, der arkenitische
Exobiologe; Ensign Vanda Kaplanczyk, eine menschliche Conn-Offizierin, die als
Pazlars rechte Hand fungieren würde; und Kadett Torvig Bu-kar-nguv, ein
choblikanischer Ingenieurstrainee.
Während
sich ihr Team um sie herum versammelte, fragte sich Pazlar, wie viele der dem
Untergang geweihten Neyel und anderen Spezies sie tatsächlich würden retten
können.
Sternzeit 57037,3
»Wann wirst du es ihr
sagen, Will?«
Riker, der
neben seinem Kommandosessel stand, betrachte Deanna finster. Er war sich nicht
sicher, wie man Donatra am besten die Nachricht überbrachte, dass ihr Plan, die
Ausbreitung des Protouniversums zu stoppen, die Zerstörung einer guten Anzahl
Schiffe ihrer Flotte beinhalten könnte.
»Ich bin
noch nicht sicher«, sagte er. »Wenn ich das Gefühl habe, dass der richtige
Moment gekommen ist. Fürs Erste ist es
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