Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
zusammenzuarbeiten. Viele der Gründungsmitglieder der Föderation
haben sich früher in den Haaren gelegen. Und viele unserer größten früheren
Feinde sind unsere Verbündete geworden, oder zumindest tolerante Nachbarn.«
»Viele aus
unserer Allianz haben sich zeitweise bekämpft. Manchmal tun sie das noch immer.
Wenn die Bedrohung durch die Sterntiere nicht so unmittelbar ist.«
»Ein
gemeinsamer Feind kann nur bis zu einem gewissen Grad dafür sorgen, dass sich
Gruppen zusammenschließen. Es ist die Bereitschaft, sich dazu zu verpflichten,
sich gegenseitig zu verstehen und daran zu arbeiten, eine Beziehung aufzubauen
und zu pflegen – das macht den Unterschied aus. Ähnlich wie in einer Ehe«,
sagte Deanna.
Qui'hibra
grinste. »Ich hatte Ehen, die endlose Arbeit erforderten. Und eine, die nahezu
mühelos war … jedenfalls hat es sich für mich so angefühlt, aber vielleicht
auch nur, weil sie die Belastungen, die ich ihr aufgebürdet habe, mit solcher
Anmut ertragen hat. Qui'chiri ist ihre Tochter und ihr Ebenbild.«
Was sich
durch seine Zurückhaltung zeigte, ließ Deanna schmunzeln. »Ich spüre, wie sehr
Sie ihre Tochter lieben. Wenn ihre Mutter wie sie war, müssen Sie in der Tat
sehr glücklich gewesen sein.«
»So
glücklich, wie Ihr mit Eurem Partner seid«, antwortete er. »Ihr arbeitet gut
zusammen. Ich …« Er verstummte und sie spürte, wie er sein Schutzschild wieder
zuzog. »Nun. Alles ist in Bewegung und wir müssen für das Glück, das wir haben,
dankbar sein, solange es anhält.«
Trotz
seiner Selbstkontrolle schlüpfte ein wenig seines Schmerzes durch. Und ein
Gefühl der Schuld. Qui'chiris Mutter war zweifellos auf der Jagd gestorben,
unter seinem Kommando, und Schuldgefühle waren unter solchen Umständen
unvermeidlich, selbst bei Leuten, die so an den Tod gewöhnt waren wie die
Pa'haquel. »Ich weiß, was Sie meinen. Während der Turbulenzen der letzten Jahre
habe ich mich viel mit der Sterblichkeit beschäftigt und der greifbaren
Möglichkeit, Will Riker zu verlieren. Das war einer der Gründe, warum wir uns
entschieden haben zu heiraten. Wir haben viel zu lange gewartet.«
»Und wenn
der Tod einen von Euch morgen ereilen würde … hättet Ihr dann das Gefühl, Ihr
wäret betrogen worden?«
»Nein. Ich
wäre glücklich, nur für einen Tag seine Frau gewesen zu sein, wenn das alles
gewesen wäre, was wir hätten haben können.« Sie schenkte ihm ein kleines,
wehmütiges Lächeln. »Obwohl meine Mutter äußerst enttäuscht wäre, wenn wir ihr
keine Enkel liefern würden.«
Qui'hibra
stand für einen Moment schweigend da und betrachtete sie. Etwas durchdrang
seinen geistigen Schutzwall. Sie begriff, dass das Schuldgefühl, das sie
spürte, nichts mit der Vergangenheit zu tun hatte … sondern mit der
unmittelbaren Zukunft.
Glücklicherweise
bestand die Gedankenverbindung zwischen ihr und Tuvok, die sie benutzt hatte,
um ihm dabei zu helfen, mit den Gefühlen der Quallen fertig zu werden,
teilweise immer noch. Sie hatte ihn nach und nach davon entwöhnt, damit sich
sein eigener Geist daran gewöhnte, mehr abzuwehren, aber genug durchzulassen,
um Kommunikation zu erlauben. Qui'hibra hat irgendetwas vor , teilte sie
ihm mit. Bewegen Sie sich unauffällig hinter ihn und halten Sie sich bereit.
Bestätigt.
»Was ist
mit Ihnen?«, fragte Deanna. »Sie müssen inzwischen viele Enkel haben.«
»Und einige
davon haben bereits selber Enkel. Ich bin wahrlich gesegnet.«
»Ohne
Zweifel wollen Sie, dass die Enkel Ihrer Enkel in einer Galaxis aufwachsen, in
der die Pa'haquel glücklich sind und das Chaos in Schach gehalten wird. Ich
glaube, dass die Sternquallen Ihnen helfen können, das zu erreichen. Und sie
sind bereit, es zu versuchen … wenn Sie es auch sind.«
»Wir alle
tun das, von dem wir glauben, dass es das Beste ist für diejenigen, für die wir
sorgen. Ich hoffe, Ihr versteht das.« Ohne Warnung wirbelte er herum, sein Krallenfuß
schlug Tuvok den Phaser aus der Hand und hinterließ tiefgrüne Kratzer auf der
braunen Haut. Keru und sein Team wollten ihre Phaser ziehen, aber Qui'hibra
bewegte sich mit unerwarteter Schnelligkeit und griff sich Deanna, bevor sie
reagieren konnte. »Jetzt«, brüllte Qui'hibra in seinen Kommunikator.
Eine
Sekunde später fühlte sie, wie sie von einem Sternquallen-Transportereffekt
umhüllt wurde, und sie und Qui'hibra rematerialisierten sich an Bord seines
Schiffes. Er schubste sie in die Arme einer Fethet-Wache. »Fesselt sie.
Beobachtet sie.
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