Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
machte eine Pause. »Commander
Troi … ich entschuldige mich erneut für das, von dem ich dachte, dass die Jagd
es von mir verlangen würde. Ich hoffe, dass Ihr bereit seid, mir zu vergeben.«
Sie
verschränkte die Arme und dachte darüber nach. Die Quallen waren bereit, viel
Schlimmeres zu vergeben, wie sie noch vor wenigen Augenblicken so ausdrücklich
betont hatte. Es wäre ein wenig scheinheilig, es ihnen nicht gleichzutun.
Dennoch musste sie noch eine Sache wissen. »Hätten Sie wirklich zugelassen,
dass Riathrek mich bei lebendigem Leibe Stück für Stück auffrisst?«
Er schien
von der Frage überrascht. »Ja.«
Sie
blinzelte. »Nun … also gut. Solange ich weiß, was genau ich Ihnen vergebe.«
Haupthimmelsträger des
Aq'tri'khe-Clans, Sternzeit 57.221,8
Das Konklave der
Ältesten starrte sprachlos auf die Wahrnehmungswand, während auf ihr drei
Verzweigte zu sehen waren, die von lebenden Sternquallen unter der Leitung von
Jagdmeister Qui'shoqai und seinen Clanmitgliedern dazu angetrieben wurden,
kurzen Prozess mit einer Gruppe von Spinnern zu machen, die sich im Licht des
Proplydian-Sterns aalten. Deanna streckte ihren Geist aus, um ihre Reaktionen
abzuschätzen, und fand sie zu sehr im Fluss, um sagen zu können, wie das hier ausgehen
würde. Sie drehte sich zu Will, der sie erwartungsvoll ansah, und schüttelte
kaum merklich den Kopf.
»Nun habt
Ihr es mit eigenen Augen gesehen«, verkündete Qui'hibra, als die Demonstration
abgeschlossen war und die Verzweigten kleinlaut weggetrieben worden waren. »So
viel haben wir schon nach wenigen Tagen des Trainings erreicht. Stellt Euch
vor, wie viel mehr wir noch erreichen können. Wir können weiterhin Jäger sein,
sogar noch erfolgreichere. Das Gleichgewicht von Leben und Tod geht weiter … aber
wir und die Himmelsträger müssen nicht länger auf verschiedenen Seiten dieses
Gleichgewichtes stehen. Und wir werden nicht länger so viele unserer Ehefrauen,
Söhne und Töchter verlieren müssen, zusehen, wie so viele würdige Linien
schwinden oder in den Treibjagden ausgelöscht werden. Stellt Euch vor, wie
viele Eurer Sippschaft heute noch da wären, wenn wir die Verzweigten gegen die
Sammler hätten einsetzen können.«
Se'hraqua
sprang auf und rief wütend: »Ihr sprecht vom Gleichgewicht, aber Ihr versteht
es nicht. Das Gleichgewicht von Leben und Tod wird nicht bewahrt, wenn wir
nicht länger den Mut und die Verpflichtung haben, unser eigenes Leben auf der
Jagd zu opfern!«
»Aber wie
kann es ausgeglichen sein«, fragte Deanna herausfordernd, »wenn es auf beiden Seiten
so viel Tod gibt und so wenig Leben? Der Tod wird immer da sein – er braucht
Sie nicht, um ihm nachzuhelfen.«
»Diese
Lästerin hat kein Recht, hier zu sprechen!«
»Sie ist
hier als meine Beraterin«, entgegnete Qui'hibra, »und als Ehrenmitglied meines Clans.
Das gibt ihr das Recht.« Er wandte sich wieder an das ganze Konklave. »Und sie
spricht weise. Je mehr Leben wir verschwenden, desto stärker verringert sich
unsere Stärke gegen das Chaos. Denkt darüber nach. Zieht Eure Geschichtssänger
zu Rate. Haben wir jemals mit so wenigen eine Große Treibjagd bestritten oder
sind mit so wenigen lebendig daraus hervorgegangen? Unsere alten Sitten waren
nicht im Gleichgewicht – sie haben dem Tod allzu viele Vorteile verschafft.«
Nun erhob
sich Aq'hareq. »Unsere ›alten Sitten‹ sind unsere einzigen Sitten,
Qui'hibra! Sie wurden uns vom Großen Geist überliefert und rein und unverändert
von Generation zu Generation weitergegeben. Sie sind der Weg, der uns
vorgeschrieben ist. Wenn Ihr diesem verdorbenen Pfad folgt, wird der Große
Geist Euch niemals vergeben.«
»Und was
ist mit den Himmelsträgern?«, fragte Deanna. »In Ihrer Tradition beten Sie auch
sie um Vergebung an. Und sie sind bereit, Ihnen zu vergeben, was Sie ihnen
angetan haben, als es der einzige Weg war, um zu überleben. Aber nun ist es
nicht mehr der einzige Weg. Sie haben einen neuen, einen besseren Weg, der Sie
beide in Harmonie und Sicherheit zusammenleben lässt. Wenn Sie sie jetzt, wo es
keine Notwendigkeit mehr dazu gibt, noch jagen und töten wollen, werden sie
Ihnen nicht mehr vergeben.«
»Der Große
Geist herrscht auch über sie«, erwiderte Aq'hareq, ungerührt von ihren Worten.
»Wenn sie seinen Pfad verlassen, um der Jagd zu entgehen, wird ihnen diese
Narrheit noch zur rechten Zeit zum Verhängnis werden. Die Verzweigten werden
sich gegen sie wenden oder sie werden krank werden,
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