Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Plasmageschoss hinterherzujagen. Aber es dauerte, bis sie es
eingeholt hatten, und mit jedem Moment, der verging, wurde der notwendige
Ablenkwinkel, um den Planeten zu retten, immer größer, immer schwerer zu
erreichen. Und da sie nicht fest war, würde es noch schwieriger sein, die ganze
Masse abzulenken.
Nachdem die
Schiffe es eingeholt hatten, feuerten sie auf die Plasma-Masse mit ihren
eigenen Stacheln und versuchten, auseinander zu sprengen, was sie konnten. »Die
Fethetrit-Schiffe senden Traktorstrahlen aus«, berichtete Jaza nach einem
Moment, »breite Streuung, sie versuchen damit etwas von der Masse abzuziehen.
Transporteraktivität … sie beamen Teile davon in ihre Puffer … als ob man einen
See mit Eimern ausschöpfen will.«
»Das
kleinste bisschen hilft«, murmelte Qui'hibra, auch wenn es nicht so klang, als
ob er selbst daran glaubte. »Wir bekämpfen das Chaos, wie wir nur können, bis
der eine oder andere fällt.«
Aber die
Plasma-Masse näherte sich dem Planeten unaufhaltsam. Irgendwann brachen die
Himmelsträger ihren Angriff ab, flogen voraus und bildeten eine Formation, die
sie in der Bahn des Plasmas positionierten. »Sie erzeugen ein starkes
Magnetfeld«, meldete Jaza. »Die Energiemessungen, die ich erhalte …«
»Sie legen
alles hinein, was sie noch haben«, sagte Qui'hibra.
Riker
starrte ihn an. »Aber wenn es nicht funktioniert …«
»Bis der
eine oder der andere fällt, Riker.«
So mächtig
das Magnetfeld auch war, das Plasma hatte einfach zu viel kinetische Energie.
Als die Masse auf das Feld traf, flachte sie ein wenig ab, brach aber ohne
wesentliche Richtungsänderung hindurch. Die Schiffe, die sie direkt einhüllte,
erloschen einfach; die am Rand wurden vom magnetischen Sog des Plasmas
mitgerissen und überschlugen sich außer Kontrolle. Riker wusste nicht, ob ihre
Trägheitsdämpfer stark genug waren, damit die Besatzung die Beschleunigung
überlebte … aber sie schienen nicht länger unter intelligenter Leitung zu
stehen.
Danach gab
es nur noch quälendes Warten. Niemand sagte ein Wort. Riker konnte sich kaum
daran erinnern, zu atmen.
Dann traf
die Plasma-Masse den Planeten.
Das
aufleuchtende Licht ließ seine Augen tränen, aber er konnte nicht wegsehen. Was
nun folgte, geschah in quälender Zeitlupe. Eine gigantische Wolke aus
Trümmerschutt, größer als ganze Länder, wurde in den Weltraum geschleudert. Der
Einschlag war offensichtlich in einem gewissen Winkel erfolgt und hatte eine
tiefe Furche in die Planetenkruste gegraben. Sie hinterließ eine gelbglühende
Spur aus geschmolzenem Land, geschmolzenen Häusern und geschmolzenem Leben.
Außerhalb der Einschlagfurche breitete sich eine Schockwelle sichtbar durch die
Atmosphäre aus, schob Wolken und Wettersysteme beiseite und hinterließ nichts
als Staub, Asche und Feuer. Ein nahe gelegener Ozean wurde hinweggefegt,
verdampft, und hinterließ den nackten Meeresboden. Durch die Plasma-Masse wurde
ein Feuerball ins All gedrückt. Dutzende Schiffe im Orbit versuchten panisch zu
entkommen; einigen misslang das und ihre Kontrollleuchten auf dem Schirm
erloschen.
Vielleicht
waren sie die Glücklicheren. In einem kurzen Augenblick hatte diese Welt
geendet. Riker wusste, dass die Schockwelle sich mit Überschallgeschwindigkeit
über den Planeten verbreiten, alles in seinem Weg vernichten, es mit heißem
Dampf verbrühen würde. Der Staub und die Trümmer würden eine dichte Wolke um
den Planeten bilden und seine Sonne blockieren. Ein Großteil seines Lebens
würde aussterben und nur die Bescheidenen würden überleben, um ihn zu
übernehmen: die Kleintiere und Insekten, die Kreaturen, die mit wenig Nahrung
überleben und sich schnell genug fortpflanzen und entwickeln konnten, um sich
den Veränderungen anzupassen.
Der
Leviathan feuerte einen weiteren Schuss ab und Riker wurde klar, dass schon
bald gar nichts mehr auf dieser Welt leben würde.
»Die
Sammler«, sagte Qui'hibra mit gesenkter Stimme, als er die schockierten Blicke
der Besatzung sah. »Sie ernähren sich, indem sie Planeten mit genügend Wucht
bombardieren, um ihre Erdkruste und die Ozeane in den Orbit zu schleudern.
Nachdem sie das einem Planeten angetan haben, nehmen sie Polar-Orbit ein und
sammeln Wasser, Mineralien und organische Komponenten in ihren Futtersegeln
ein.« Er drehte sich vom Schirm weg und sah Riker an. »Sie suchen sich immer
bewohnte Planeten aus, weil nur diese die nötige Konzentration an Wasser und
organischen Stoffen enthalten, die
Weitere Kostenlose Bücher