Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
neu
bildete, aber Riker wusste, dass sie das nur begrenzte Male machen konnten,
bevor ihnen die Biomasse ausgehen würde. »Außerordentlich«, sagte Jaza. »Diese
Strahlen wandeln irgendwie die chemische Energie der Karbonverbindungen in
EM-Form um und leiten es in den Körper der Wesen. Die Wolkenschimmer ernähren
sich ganz ähnlich.«
»Sie sind
zu zerbrechlich, um auf Planeten zu landen, deshalb saugen sie sich ihre
Lebenskraft aus dem Himmel«, knurrte Qui'hibra. »Sie können einen ganzen
Planeten innerhalb weniger Stunden abfressen.«
»Ich weiß«,
sagte Riker mit ernster Stimme. »Ich habe mit ansehen müssen, wie es
passierte.«
Der Älteste
studierte sein Gesicht. »Ihr hegt einen Groll. Gut – wenn Ihr ihn gut lenken
könnt. Da Ihr überlebt habt, nehme ich an, dass Ihr eine wirksame Waffe gegen
die Verzweigten gefunden habt?«
Riker
erinnerte sich daran, wie das Kristallwesen durch den Gravitonstrahl wie ein
Weinglas zerbrochen war. Data hatte ihn als Kommunikationsmittel entwickelt und
Dr. Kyla Marr ihn dann zu einer Waffe gemacht, um ihren Sohn zu rächen. Der
Strahl hatte die Kreatur gleichmäßig zertrümmert und nichts übrig gelassen, was
sich regenerieren konnte. Für seine Sternenflottenprinzipien war es schrecklich
gewesen, ein Mord statt Selbstverteidigung. Aber er hatte dennoch Befriedigung
verspürt, Carmen gerächt zu sehen. Und dieses Mal würde es Selbstverteidigung
sein, und die Verteidigung seiner Mannschaft, seiner Frau …
Nein,
Imzadi. Ihre Gegenwart, die immer noch in seinem Verstand war, warnte und beruhigte
ihn. Sie hatte natürlich recht. Er hatte nicht vor, noch mehr Wissen
preiszugeben, das das örtliche Gleichgewicht beeinträchtigen könnte – zumindest
nicht, bevor er nicht mehr über die daraus resultierenden Konsequenzen wusste.
Er hatte bereits genug Schaden angerichtet.
»Wir haben
uns zur Verteidigung hauptsächlich auf unsere Schilde verlassen. Und … wir
haben versucht, mit ihm zu kommunizieren. Um einen friedlichen Kontakt
herzustellen.«
Qui'hibra
lachte auf, das erste Anzeichen für Humor, das Riker jemals an ihm hatte
entdecken können. »Verzweigte sind nicht an einer Unterhaltung mit ihrem Futter
interessiert. Sie sind gefräßige Viecher, die viel Energie brauchen, um ihre
Lebensprozesse zu unterstützen und um in den Warp gehen zu können. Die Quellen
von Bio-Energie sind in der Leere knapp, deshalb müssen sie nehmen, was immer
sie bekommen können und das lassen sie sich nicht ausreden. Es ist ein
Instinkt, der übergeordnete Drang zu überleben und zu wachsen. Wenn Sie Ihre
Begegnung mit diesem Verzweigten überlebt haben, ohne getötet zu werden, dann
hatte es wohl kurz vorher gefressen und war genügend gesättigt, um nicht auf
seinem Angriff zu beharren. Wir werden heute nicht soviel Glück haben.« Er
deutete auf den Schirm, wo zwei der Wesen sich gegen einen Himmelsträger
verbündet hatten und ihn von beiden Seiten beschossen, bis seine Hülle
zerbarst. Andere Schiffe schossen systematisch auf die beiden, konnten
Stückchen von ihnen abbrechen und zu kleinen Fragmenten schießen, aber das
waren nur kleine Stücke des Ganzen. Als der Himmelsträger erst einmal
bewegungsunfähig war, machte der Verzweigte kurzen Prozess mit ihm und löste
ihn auf, bis nur noch eine weit zerstreute Staubwolke übrig war. Qui'hibras
betagter Kamm hing herab, doch seine Stimme blieb ruhig. Er hatte gerade
Familie verloren, wurde Riker klar, aber es war ein Verlust, den er durch
langjährige Erfahrung zu tragen wusste. »Seht Ihr, wie sie ihre Bewegungen
abstimmen? Sie haben sich wohl erst vor kurzem voneinander getrennt. Sie neigen
zur Zusammenarbeit, anstatt sich wegen eines Vorteils zu bekämpfen. Mitose
verbraucht ihre Energie, daher werden sie ausgehungert sein. Von meinem Clan
werden heute sicherlich noch mehr sterben. Aber wir werden dafür sorgen, dass
die Verzweigten ebenfalls dran glauben werden.« Er trat etwas zurück und gab
weitere Instruktionen über den Kommunikator durch.
Riker kam
es so vor, als wären die Fethetrit-Schiffe den Pa'haquel gegenüber ein wenig im
Vorteil, da sie Schilde hatten und ihre Torpedos den Plasmastacheln der
Himmelsträger gleichkamen. Aber die Schüsse der Wesen schwächten die Schilde
immer weiter ab, bis sie nachgaben. Der Hauptschirm konzentrierte sich auf ein
Schiff, als dessen Schilde ausfielen und der Fressstrahl darüberfuhr. Weder
explodierte das Schiff, noch verdampfte es. Doch nachdem der Strahl vorüber
war,
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