Star Trek - Titan 04 - Schwert des Damokles
verspüren. Jazas Plan glich einer Uhr
mit einer Millionen ineinandergreifender Teile. Das Versagen eines einzigen
würde eine Katastrophe heraufbeschwören.
Sie
wünschte nur, dass sie endlich weitermachen würden. Je länger sie hier saßen,
desto mehr Zeit hätten die angespannten Nerven, um vollkommen
zusammenzubrechen. Keru und Jaza waren natürlich durch nichts zu erschüttern,
aber bei Modan und Ra-Havreii war sie sich nicht so sicher. Das Leben und
Arbeiten, selbst in einer solch ungleichen Besatzung wie der der Titan ,
war eine Sache. Die gemeinsame Gesinnung aller Beteiligten war einen langen Weg
gegangen, um ansonsten vorhandene Ecken und Kanten und Unvereinbarkeiten
abzumildern. Unangekündigt ihre Füße auf fremde Erde zu setzen, war eine ganz
andere Sache. Dennoch, mit ihr und den anderen Veteranen sollte es nicht allzu
viel Ärger mit den Neulingen geben.
Gerade als
Vale sich fragte, was zur Hölle Troi aufhielt, betrat diese das Shuttle, dicht
gefolgt vom Captain. Beide blickten düster drein und sagten über die
notwendigen Dinge bezüglich ihrer Pflichten und Positionen heraus nicht viel.
Naja.
Wenigstens würden sie beide nun den Freiraum bekommen, den Dr. Huilan für
notwendig gehalten hatte. Suche dir Halt, wo er sich bietet , hatte ihre
Mutter immer zu sagen gepflegt.
Sie konnte
sehen, dass sie sich schon wieder über was auch immer gestritten hatten, und es
hatte bei beiden seinen Tribut gefordert. Für den unaufmerksamen Beobachter gab
es keinen Hinweis auf ihren geheimen Konflikt, aber für Vale waren die Anzeichen
unübersehbar geworden.
Die
Anspannung im Kiefer des Captains, der eisige Blick in seinen Augen, die
vorgetäuschte Gelassenheit des Counselors, die wie eine Maske über den darunter
brodelnden Emotionen lag. Wieder einmal fühlte Vale, als Troi auf dem letzten
leeren Sitz Platz nahm, einen Anflug von Melancholie, und Erinnerungen an
Streitereien mit ihrer Mutter kamen wieder noch, Kämpfe über alles von ihrem
Kleidungsgeschmack über ihre Einweihungszeremonie für das izarische
Friedenskorps bis zu ihrer Entscheidung, den Familienbetrieb zu verlassen, um
ein Leben in der Weite des Alls zu führen.
Es war
nicht so intensiv wie der Sturm, der sie im Büro des Counselors übermannt
hatte, aber es war auf jeden Fall bemerkenswert. Zumindest für Vale. Die
anderen schienen neben ihren Gesprächen über die Mission und ihre Chancen, sie
zu erfüllen, nichts zu bemerken.
»Wir wissen
also, wie das hier funktionieren soll«, sagte Riker. Wegen seiner Größe musste
er sich bücken, um in der offenen Luke stehen zu können. Er sah aus wie ein
Bär, der versuchte, sich in einen Fuchsbau zu quetschen. »Die großen Tore
öffnen sich, die Atmosphäre entweicht und der Countdown beginnt. Zehn Sekunden
später wird das Shuttle für gerade mal drei Nanosekunden auf Warp zwei
beschleunigt. Ungefähr eine Minute danach werden Sie in unmittelbarer Nähe zu
Orisha sein und hoffentlich nah genug, um sich durch die Störung zu beamen.«
»Vorausgesetzt,
wir schaffen es aus der Shuttlebucht«, sagte Modan leise zu sich selbst.
»Ja,
Ensign«, sagte Ra-Havreii, der sie gehört hatte. »Das vorausgesetzt. Sehen Sie,
eine Warpblase …«
»Keine
Vorträge, Leute«, sagte Riker und unterbrach damit den Ingenieur, bevor er sich
in Rage reden konnte. »Sie alle kennen Ihre Aufgabe. Sie wissen, was auf dem
Spiel steht. Erledigen Sie es und kommen Sie so schnell wie möglich wieder
zurück.« Der persönliche Abschied von seiner Frau war schon etwas für das Auge.
Es war immer etwas Knisterndes zwischen ihnen, und selbst jetzt, trotz ihrer
offensichtlichen Schwierigkeiten, war es da. Wie lautete nochmal das betazoide
Wort, das sie benutzten, um diese Verbindung zu beschreiben? Imzadi?
Als er sich
aus dem Eingang zurückzog, übermittelten Rikers Augen Vale ihre ganz eigene
Nachricht. Bring sie zurück, Chris. Es war vielleicht nicht die gleiche
Art empathischen Kontakts, der ihn mit Troi verband, aber bei Vale kam die
Botschaft an.
Dann war er
fort und es blieben nichts als die Geräusche der Luke, die sich hinter ihm
schloss, und die gleichmäßig eingestellten Töne des Computers, der die
Startvorbereitungen einleitete.
»Shuttle Ellington bereit für
Start« , sagte die künstliche Frauenstimme. »Alle Mitarbeiter räumen
bitte das Flugdeck.«
Die
Raumanzugträger huschten zu den nächstgelegenen Ausgängen und schnell war der
Hangar leer. Für ein paar Augenblicke bewegte sich
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