Star Trek - Titan 05 - Stürmische See
und die Traktorstrahlen unterstützen. Wir müssten die Strahlen im Schubmodus benutzen und in die gleiche Richtung drücken wie die Schubreaktion.«
Vale nickte. »Tun Sie das.« Fast bedauerte sie es, darauf bestanden zu haben, dass Tuvok seinen Beratungstermin bei Deanna einhielt, anstatt die Abwehr zu leiten, wie er es beantragt hatte. Aber Kuu’iut schien die Sache ganz gut im Griff zu haben.
Innerhalb weniger Augenblicke hatte der Betelgeusianer die Koordinaten in den Computer eingegeben und sie mit Oorteshk am Steuer abgestimmt. Es brachte die
Titan
in Position und gab Gegenschub, bis das Schiff die gleiche Flugbahn wie der Asteroid eingenommen hatte. »Wenn sich meine Risikobereitschaft auszahlt«, sagte Kuu’iut, »sollten ein Phaserschuss und zwei Quantentorpedos in diesen großen Riss ausreichen, um ein oder zwei ziemlich große Stücke abzuschießen, was dem Ganzen ein wenig zusätzliche Reaktionsmasse verleiht. Ich verstärke die Schilde für den Fall eines Rückstoßes.«
»Wir sind nicht hier, um Risiken einzugehen, Ensign«, ermahnte ihn Vale. »Ich will es so sicher wie möglich.«
»Aye, Ma’am«, sagte der ’Geusianer, aber er klang, als wollte er sie nur bei Laune halten. »Aktiviere Traktorstrahlen im Schubmodus.« Auf dem Schirm machte ein Falschfarbenbild die Strahlen sichtbar: ein schmaler Kegel aus lilafarbenen Linien, die sich ausstreckten, um Kontakt mit dem Asteroiden herzustellen. Vale fragte sich beiläufig, warum die Bildtechniker der Sternenflotte im Allgemeinen blaue oder lilafarbene Nuancen verwendeten, um gravitative Phänomene darzustellen.
»Ablenkung … Komma-null-sechs Bogensekunden pro Minute«, meldete Ensign Fell einen Augenblick später. Dann: »Komma-null-acht.«
»Das liegt unter der Prognose«, sagte Kuu’iut, »was eine Menge über seine Dichte aussagt.«
»Status des Strahls?«, fragte Vale.
»Maximale Energie. Aber es hat nicht den vollen Effekt.«
»Erhöhen Sie die Traktorstrahlenergie, um das zu kompensieren. Wie lange können die Emitter bei dieser Überlastung arbeiten?«
Kuu’iuts krallenbewehrte Finger tanzten über die Konsole, während er erwiderte: »Bei dieser Stärke achtunddreißig Minuten. Das sollte ausreichen.«
»Ablenkungsrate erhöht sich auf … Komma-eins-zwei«, meldete Fell in einem unpassend verführerischen Singsang.
»Immer noch unter der Prognose.«
»Die Innentemperatur und -strahlung beginnt, sich zu erhöhen«, fuhr die Deltanerin fort. »Etwas scheint einen Teil der Energie des Strahls zu absorbieren und sie in Strahlung anstatt in kinetische Energie zu transformieren.«
»Was könnte das sein?«
Fell neigte ihren glatten, elegant geformten Kopf.
Glatzköpfig
, dachte Vale nebenbei.
Den Look hab ich noch nicht ausprobiert
. »Die Messungen deuten auf Sarium oder Yurium hin.«
Vale erkannte diese Elemente als solche, die Energie speichern und leiten konnten. »Könnte das den Einsatz von Phasern beeinträchtigen, Kuu’iut?«
»Nicht wesentlich. Solange ich die Energie auch mit den Traktorstrahlen unterstütze.«
Sie wandte sich an Tasanee Panyarachun an der Ingenieurkonsole. »Der Maschinenraum soll sich bereithalten, gegebenenfalls zusätzliche Energie zu liefern.«
»Aye, Ma’am«, antwortete die zierliche Thailänderin.
»Phaser und Torpedos bereit«, sagte Kuu’iut. »Jetzt oder nie, Ma’am.«
Vale nickte. »Feuer.«
Ein roter Strahl schoss hervor und ließ den Bildschirm kurz aufleuchten, war in seiner Intensität jedoch etwas schwächer als die Traktorstrahlen. Er traf perfekt auf den Riss, und eine Wolke aus verdampftem Fels verhüllte die Einschlagstelle. Zwei Torpedos folgten einen Augenblick später und detonierten innerhalb der Grube, die die Phaser geschaffen hatten. Doch es sah nicht so aus, als ob das Stück abbrechen würde, wie Kuu’iut es vorhergesagt hatte. »Temperatur und Strahlung steigen!«, rief Fell. »Eine Art plötzlicher Anstieg …«
»Rückkopplungsimpuls entlang des Traktorstrahls!«, meldete Panyarachun hektisch.
Kuu’iuts schriller Ausruf übertönte sie fast: »Auf Einschlag vorbereiten!«
Vale eilte zum Kommandosessel, um sich festzuschnallen, als Energieschwankungen durch das Schiff rasten und Schaltkreise durchbrennen ließen. Die Beleuchtung flackerte und erstarb, und auf den Konsolen tanzten Elmsfeuer. Glücklicherweise kanalisierten die neuen Wellenleiter im Material die frei gewordene Energie durch die Wände und fort von der Mannschaft. Doch das war nur ein
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