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Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith
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konnte, dass die Wachen fort waren. Dann erhob sie sich langsam und sah sich um. Während sie das tat, bewegte sich die Wand in ihrem Rücken.
    Erschrocken drehte sie sich um. Was sie für einen schmalen Balken gehalten hatte, zerfloss zu einer zähen Masse und formte sich dann zu einem Mann.
    Dem Sicherheitschef. Odo.
    Sie schluckte. Er hatte sie auch das letzte Mal geschnappt und sie fast wegen Mordes angeklagt. Doch sie konnte ihn überzeugen, dass sie den Ladenbesitzer nicht getötet hatte, woraufhin er ihr zur Flucht verhalf. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, ihn wiederzusehen.
    »Kira Nerys, nicht wahr?«, fragte Odo, nachdem sich seine Gestalt verfestigt hatte.
    Sie antwortete nicht, sondern sah ihn nur an.
    »Ich habe mich gefragt, wer so dumm sein könnte, an Bord einer unter Quarantäne stehenden Raumstation zu beamen.«
    Trotzig hob sie das Kinn.
    »Oder wussten Sie nicht, dass hier drin alle im Sterben liegen?« Odo neigte den Kopf. Er war eine äußerst seltsame Kreatur. Seine Gesichtszüge wirkten nicht vollständig ausgeformt, und doch konnte sie etwas in seinem Blick erkennen. Traurigkeit vielleicht.
    »Sie liegen nicht im Sterben.«
    »Ich bin weder Bajoraner noch Cardassianer.« Odo verschränkte die Arme. »Ihnen ist klar, dass ich Gul Dukat von Ihrer Ankunft hier berichten müsste.«
    »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass hier alle sterben.«
    »Das war nur eine leichte Übertreibung. Dukat scheint es noch gut zu gehen.«
    »Das ist keine Überraschung«, erwiderte Kira.
    »Was soll das bedeuten?«
    »Es bedeutet, dass diese Wachen es genau verkehrt herum verstanden haben. Die Cardassianer haben diese Seuche geschaffen, um die Bajoraner zu töten, doch jetzt hat sich das Virus gegen sie gewendet.«
    »Glauben Sie das wirklich?«, fragte Odo. »Ich habe Sie bis jetzt für eine intelligente Frau gehalten.«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. »Sie glauben also an die cardassianische Version?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, habe ich so ein Gefühl, dass es sich um etwas vollkommen anderes handelt. Ihr Volk und die Cardassianer sind so auf ihren gegenseitigen Hass konzentriert, dass sie für alles andere blind sind.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was wissen Sie?«
    »Nichts Genaues. Es ist nur eine Vermutung.« Er lehnte sich zu ihr vor. »Genauso wie ich vermutete, dass Ihre erneute Anwesenheit hier kein Zufall ist. Was wollen Sie? Einen Aufstand beginnen, solange die Cardassianer noch schwach sind?«
    Sie deutete auf all die Kranken ringsum. »Als ob ihnen das etwas nutzen würde. Warum kümmert sich niemand um sie?«
    »Ob Sie es glauben oder nicht«, sagte Odo, »sie werden versorgt. Aber es sind so viele krank, dass nach jedem Patienten nur ein- oder zweimal am Tag gesehen wird.«
    Sie erkannte Traurigkeit in seinem Blick. Er fühlte sich genauso hilflos wie sie. »Kellec Ton?«, fragte sie. »Ist er es, der herkommt?«
    »Sind Sie darum hier? Wegen ihm?«
    Sie konnte diese Frage nicht beantworten. So vertrauenswürdig dieser Formwandler auch wirkte, hatte sie sich einmal zu oft in solch einer Situation befunden, um einer Autorität zu trauen. »Lebt er noch?«
    »Ich dachte, Sie hätten die Wachen belauscht«, sagte Odo. »Er ist im cardassianischen Sektor und versucht ein Heilmittel zu finden.«
    »Hat er damit Erfolg?«
    »Ich werde zu den medizinischen Diskussionen nicht eingeladen, aber soweit ich mitbekommen habe, nein. Wenn überhaupt, ist die Seuche noch schlimmer geworden.«
    Sie schauderte leicht. Kellec war doch nicht durchgedreht, oder? Was, wenn er die Seuche geschaffen hatte, wie diese Wachen vermuteten?
    Natürlich nicht. Was dachte sie da nur? So ein Mann war Kellec Ton nicht. Ganz egal, was für Beweggründe er hatte, er würde niemals absichtlich ein Leben nehmen, ganz zu schweigen von Hunderten.
    »Ist es so schlimm, wie man hört?«, fragte sie. Sie konnte nicht anders.
    »Was hört man denn?«
    »Dass jeder, der die Krankheit bekommt, daran stirbt.«
    Er blickte auf die stöhnenden Kranken ringsum. Er wirkte nicht so groß wie letztes Mal, als hätte ihn das Leid auf der Station irgendwie geschwächt. Oder vielleicht schien angesichts dieser Gräuel jeder kleiner.
    »Meinen Beobachtungen nach«, antwortete er langsam, »würde ich sagen, dass jeder Cardassianer und Bajoraner, der dieser Seuche ausgesetzt ist, sie irgendwann auch bekommt. Und jeder, der sie bekommt, stirbt daran.«
    »Also bin auch ich gefährdet.«
    »Ich fürchte ja«, erwiderte

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