Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Odo.
Sie starrten sich einen Augenblick lang an. Dann sagte er: »Ich werde Ihr Schiff lokalisieren und seine Mannschaft fortschicken müssen.«
Fast hätte sie ihm gesagt, dass sie allein in einem Spähschiff gekommen war, aber das musste er nicht wissen.
»Sie sind sowieso wieder weggeflogen«, log sie, »kurz nachdem sie mich hergebracht haben.«
»Ich werde es trotzdem überprüfen«, erwiderte er. »Denn Sie haben den größten Fehler Ihres Lebens begangen, als Sie hierher zurückgekommen sind.«
»Drohen Sie mir jetzt?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, es wäre so einfach. Aber diese Station steht unter Quarantäne. Wer hier ist, darf nicht mehr gehen, bis die Quarantäne aufgehoben wird. Und ich bezweifle, dass das bald der Fall sein wird.«
Sie sah ihn an.
»Ich werde nach illegalen Transportmitteln Ausschau halten, und wahrscheinlich werde ich Gul Dukat raten, die Schilde zu aktivieren, damit niemand von der Station herunterbeamen kann.«
»Dann werde ich hier drinnen sterben.«
»Sie haben sich entschieden zurückzukehren«, sagte er. »Es war eine schlechte Entscheidung.« Dann sah er sie mitfühlend an. »Wenn Sie im bajoranischen Sektor bleiben, wird schon alles gut gehen.«
»Und wenn nicht?«
»Dann kann ich für nichts garantieren.«
»Warum sollte es mich kümmern, was mit mir passiert?«, fragte sie. »Wenn das, was Sie sagen, wahr ist, bin ich sowieso schon tot.«
Er seufzte. »Ich habe Hoffnung«, sagte er, auch wenn sein Tonfall seine Worte Lügen strafte, »dass jemand eine Möglichkeit findet, diese Seuche zu besiegen.«
»Sie kommen mir nicht wie ein Optimist vor.«
Er lehnte sich noch ein Stück zu ihr vor. »Das bin ich normalerweise auch nicht. Aber Ihr Freund hat seine Exfrau an Bord geholt, und das war nicht gerade einfach. Ich muss einfach daran glauben, dass es in ihrer Macht steht, uns allen zu helfen.«
Kellec Tons Exfrau? Was hatte Kira über sie gehört? Nicht viel, außer dass sie zur Sternenflotte gehörte. Zur Föderation. Sie glaubte gern, dass es nicht einfach gewesen war, sie hinzuzuziehen.
»Warum glauben Sie, dass eine einzige Person etwas ausrichten kann?«, fragte Kira.
»Ich betrachte es von einem praktischen Standpunkt«, sagte er. »Sie ist weder Bajoraner noch Cardassianer.«
»Und hat daher keinen Grund, die Seuche weiterzuentwickeln?«
»Das meine ich nicht. Aber sie hat eine Chance, lange genug zu leben, um ein Heilmittel zu finden.«
Pulaskis Augen schmerzten von der Anstrengung, ununterbrochen auf die cardassianischen Computerbildschirme zu starren. Sie strahlten auf einer anderen Frequenz als die der Föderation. Diese Einstellung war nicht für menschliche Augen gedacht und belastete sie stark. Pulaski lehnte sich zurück und massierte mit Daumen und Zeigefinger ihren Nasenrücken.
Zehn Stunden Arbeit waren vergangen wie Minuten. Zehn Stunden. Und nun hatte sie vielleicht etwas gefunden, aber sie wollte sich noch einen Augenblick ausruhen, um die aufkommende Hoffnung etwas zu dämpfen.
Die Stimmung auf Terok Nor, die Hoffnungslosigkeit, schlug ihr stärker aufs Gemüt, als sie zugeben wollte. Sie hatte versucht, Ton dazu zu bringen, die Krankenstation zu verlassen, aber er weigerte sich. Pulaski hatte sogar darüber nachgedacht, ihm ein Schlafmittel zu verabreichen, aber das konnte sie nicht tun. Er musste klar denken können.
Zumindest hatte sie Narat davon überzeugen können, sich auszuruhen. Sie hatte vor, die drei Hauptärzte auf einen rotierenden Schichtplan zu setzen, sodass immer zwei arbeiteten und einer sich erholen konnte. Ihre Suche konnte noch tagelang so weitergehen, und es würde nichts nützen, wenn Ton und Narat aus Schlafmangel krank wurden.
Wenn Narat zurückkehrte, würde sie Ton davon überzeugen, schlafen zu gehen. Ganz egal, wie sehr er sich sträubte.
Sie brauchte allerdings auch ihren Schlaf. Das war einer der Gründe, warum sie das neue System ausgearbeitet hatte. Momentan war sie die Ausgeruhteste, die die Dinge aus einer frischen Perspektive sah, aber früher oder später würde sich das ändern. Sie wollte, dass sie alle an diesem Vorteil teilhaben konnten.
Sie seufzte, stand auf und streckte sich. Selbst die Stühle waren zumindest für Menschen sehr unbequem. Cardassianer waren im Durchschnitt größer, daher reichten Pulaskis Füße im Sitzen nicht bis zum Boden, was für ihren Rücken verheerende Folgen hatte. Sie drehte sich um und schaute aus ihrem Büro in die Krankenstation.
Dort
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