Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
Pfote des Löwen gezogen habe. Und jetzt hält mich der Löwe für mächtig. Natürlich hat er damit auch recht.«
Seltsam … irgendwie kam ihm die Stimme dieses Greises bekannt vor. Die Art, wie er die Männer anschnauzte …
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte er. »Welcher Dorn?«
Aber der Greis antwortete Stiles nicht, sondern winkte stattdessen den gelben Gestalten zu, die sich weiter näherten. »Blicken Sie nicht zurück, Junge«, sagte er. »Es lohnt sich nicht.«
Während die gelben Personen immer näher kamen, wich Stiles zurück. »Lasst eure Pfoten von mir!« Als sie ihn greifen wollte, schlug er nach ihnen. »Ich will nicht ohne Zevon gehen! Orsova, dafür werde ich Sie eines Tages kriegen! Lasst mich in Ruhe!«
»Hypospray.«
»Ich will nicht mitgehen! Ich will nicht … ich will … nicht.«
Vertraute Stimmen. Wie sicher sie klangen, wie herrlich! Der Anker des Lebens, diese Stimmen. All die vielen Stunden, die er sich Aufnahmen historischer Missionen angesehen hatte. Der wilde Trotz eines Captain James Kirk während der M5-Experimente und dem Vorfall auf Memory Alpha wurde zu Mr. Spocks Bariton, der erklärte, woher die Sonde kam, dann zu Dr. McCoys besorgten Protesten. Seine Stimme war weniger die eines Offiziers als die eines Philanthropen, der versuchte seine Menschlichkeit über die natürlichen Grenzen hinaus auszudehnen … Diese Männer, die sich immer weiter vorantrieben, jedes Limit ausreizten, niemals vor etwas zurückschreckten …
Ich wünschte, ich hätte dabei sein können, bei diesen Männern in diesen Zeiten, und diese Befehle entgegennehmen können. Ja, ich hätte diese Befehle ausgeführt und sogar noch einen drauf gelegt! Man stelle sich das nur vor – Erster Offizier Spock sagt: »Dies sind Ihre Befehle, Ensign Stiles.« Man stelle sich das vor…
Ihre Stimmen waren ihm vertrauter als die seiner eigenen Familie, vertrauter als Travis Perratons beruhigende Worte hinter ihm, die dafür sorgten, dass er sich nicht allzu sehr zum Narren machte, oder Jeremy White, der ihn aufzog, während die anderen lachten. Aber es war ein gutmütiges Lachen gewesen … auch wenn er es damals nicht zu schätzen gewusst hatte. Sie hatten wegen ihm ihren Spaß gehabt. Das war es doch wert, ausgelacht zu werden. Es hatte nie besonders wehgetan, außer er hatte sich hineingesteigert. Wenn sie wegen ihm Spaß gehabt hatten, hatte seine Existenz etwas Gutes hervorgebracht.
Er wollte aufwachen. Normalerweise konnte er sich mit etwas Anstrengung aus der Bewusstlosigkeit befreien. Orsova hatte ihn regelmäßig k. o. geschlagen, und er hatte gelernt, sich seinen Weg aus dem Tunnel zu dem hellen Ort zurückzukämpfen, an dem Zevon auf ihn wartete und für gewöhnlich eine Platzwunde nähte oder das Nasenbluten stillte. Wunden konnten tatsächlich auch ohne gewebeverbindende Sfrahlen heilen.
Der medizinische Scanner sah für ihn nach vier Jahren in einer primitiveren Kultur als der, in der er aufgewachsen war, wie ein Supercomputer aus. Seltsam, wie schnell er sich an die eingeschränkte Technologie gewöhnt hatte. Vorher hätte er niemals gedacht, dass man auch nur einen Tag ohne den Schnickschnack der Föderation überleben konnte. Er hatte es geschafft.
»Jeden Tag aufs Neue.«
Oh … dieses Mal war es seine eigene Stimme.
Klingt gar nicht so schlecht. Komm schon, kämpf dich aus dem Loch
. Zevon würde am Ende des Tunnels warten und ein feuchtes Tuch gegen Stiles’ Stirn pressen.
»Mmmm …«
»So ist es gut, Sohn, wachen Sie auf. Sie werden wahrscheinlich Kopfschmerzen haben. Wehren Sie sich nicht dagegen.«
Stiles kämpfte dennoch. Er trotzte dem Pochen in seinem Schädel und fand schließlich die Kraft, die Augen aufzuzwingen, als er spürte, dass auf der anderen Seite seiner Lider Licht wartete. Zevon würde dort sein.
Rote Lichter? Sie kamen ihm bekannt vor … Alarmlichter eines Raumschiffes. Rot, damit sich die Augen besser daran gewöhnen konnten. Die meisten Augen jedenfalls. Menschliche Augen …
»Ich hole schnell die Lampe.«
Wieder diese alte Stimme. Der Greis.
»Wo ist Zevon?«
Stiles erkannte seine eigene Stimme und klammerte sich an den Klang, der ihn aus der Bewusstlosigkeit geführt hatte. Als er wieder sehen konnte, wurde ihm klar, dass die Lampen nicht mehr rot waren, sondern ein warmes goldenes Licht verbreiteten. Er befand sich in einem kleinen Quartier, das als eine Art improvisierte Krankenstation diente. Er sah ein Regal mit einer Reihe von Flaschen, Stapeln
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