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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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als sein Fuß den Teppichboden berührte, dass er auf dem heiligen Boden der Raumschiffoffiziere wandelte, dem Bereich des Captains und seiner wenigen Auserwählten. Und dass er nicht länger zu diesen gehörte. Schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Wie schnell diese automatischen Impulse doch zurück ins Bewusstsein fluteten! Vielleicht war das der Grund, warum er nur noch so wenig Zeit auf Schiffen verbrachte.
    Beinahe wäre er zurückgetreten und hätte auf eine Aufforderung gewartet, aber inzwischen hatte sich Captain Picard erhoben, um ihn zu begrüßen.
    »Botschafter, willkommen an Bord«, begann der Captain. Seine tiefe, theatralische Stimme strahlte unverhohlene Freude aus, und er lächelte sogar.
    Spock ergriff seine Hand, eine Geste, die er seit Langem als merkwürdig beruhigend empfand, und hielt sie aus diesem Grund länger als die Höflichkeit es erfordert hätte. Wenn er sich auf schwierigen Missionen befand, besonders solche, die eine geheimnisvolle Aura umgab, hatte er die menschliche Neigung zu schätzen gelernt, einander schnell und mit einem Hauch von Intimität kennenzulernen. Nur wenige Spezies in der Galaxis verfügten über ein solches Talent.
    »Sie kennen ja Mr. Riker«, lud der Captain ihn freundlich ein.
    »Botschafter, hallo!« William Riker, ja – der Erste Offizier des Schiffs. Ein breites Lächeln und kein Versuch, seinen Stolz zu verbergen, dass eine Föderationsberühmtheit an Bord seines Raumschiffes gekommen war.
    »Guten Abend, Mr. Riker«, gab Spock zurück und schüttelte auch diese Hand.
    »Und Dr. Crusher natürlich«, fügte der Captain hinzu.
    Nur die Schiffsärztin Beverly Crusher, genau die Person, die er hier hatte treffen wollen, hielt sich zurück, die Hand eines Vulkaniers zu schütteln.
    Sie war eine stattliche Frau, groß, schlank und rothaarig, mit charakterstarken Zügen, die Spock an ein Renaissance-Gemälde erinnerten, das er einmal im Museum of Art in Manhattan gesehen hatte. Er fand, dass es für Dr. Crusher sprach, dass er sich aufgrund ihres Gesichts nach fast neun Jahrzehnten wieder an das Gemälde erinnerte. Im selben Moment fiel ihm jedoch wieder ein, dass die Frau in dem Bild blass und zu dünn gewesen war. Da er wusste, dass sich der menschliche Gemütszustand oftmals in der eigenen körperlichen Erscheinung widerspiegelte, vermutete er, dass sie angespannt und beunruhigt war. Sie lächelte nicht, anders als ihr Captain und der Erste Offizier, und auch das verriet viel.
    »Guten Abend, Doktor. Ich bin hocherfreut, Sie dabei zu haben.«
    »Jetzt bekommen Sie ein paar Antworten, Beverly«, versicherte ihr Captain Picard lächelnd.
    Sie sah ihn an und ging dann auf Spock zu.
    »Ich würde gerne sagen, dass das Vergnügen ganz auf meiner Seite ist, Botschafter«, sagte die Frau. »Doch unglücklicherweise bezweifle ich, dass einer von uns die nächsten Wochen genießen wird.«
    »Das wird wie immer vom Resultat abhängen.«
    Spock streifte seinen Reisemantel von den Schultern und gab ihn seinem mitgereisten Yeoman, auch wenn seine Arme unbedeckt etwas kühl wurden. Obwohl er sich verpflichtet fühlte, bei offiziellen Anlässen wie diesem ein vulkanisches Gewand mit dem traditionellen Überwurf zu tragen, mutete ein solcher Aufzug auf einem Schiff provinziell an. Unter diesen Männern und Frauen konnte er sich in einer einfachen schwarzen Hose und einer Tunika wohl fühlen. Die Streifen an seinem Gewand waren die einzigen blauen Farbtupfer auf der Brücke, abgesehen von den Schulterteilen an Beverly Crushers Uniform.
    Und wieder wurde er von ungebetenen Erinnerungen bestürmt.
    Einige hatte er freiwillig aufgegeben – die Offiziere auf dieser Brücke kannte er, er war ihnen während einer früheren Mission begegnet, und seitdem war die Erinnerung an sie verblasst. Spock hatte schon vor langer Zeit gelernt, sich Namen von Schiffen, Captains und einigen Offizieren zu merken – aber sein Gedächtnis mit Lieutenants, Yeomans und anderen Besatzungsmitgliedern vollzustopfen, führte nur zu Ungenauigkeiten. Entweder verschwanden diese Personen wieder im Zivilleben oder sie wurden selbst zu Kommandanten und Captains, in welchem Fall ihre Namen und Ränge und Schiffe zu einer langen Liste wurden, um die er sich später sowieso kümmern musste.
    Er erinnerte sich an Captain Picards Sicherheitschef, den bekannten Klingonen, der sich so vielem widersetzte, um hier sein zu können, aber er erinnerte sich beim besten Willen nicht mehr an den Namen. Der Androide an der

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