Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
mürrische Lieutenant seinen Blick von der taktischen Konsole und sah düster auf den vorderen Sichtschirm. »Ein romulanisches Spähschiff hat sich gerade vor unserem Bug enttarnt!«
»Schutzschilde aktivieren, Mr. Worf. Alarmstufe rot. Auf Gefechtsstation. Steuer, Position halten.«
Lieutenant Worf beobachtete das näher kommende, kantige, Romulanerschiff auf dem breiten Frontbildschirm. »Soll ich unter Berücksichtigung ihrer zweiphasischen Schilde auch die Photonentorpedos feuerbereit machen, Sir?«
»Ah, sicher.«
Spock drehte sich um. »Captain, darf ich vorschlagen …«
»Ich verstehe, Botschafter, aber kein romulanischer Commander erwartet weniger, und ich habe nicht die Absicht, zimperlich zu sein.«
Etwas beschämt gab Spocknach: »Verzeihen Sie.«
»Captain, sie rufen uns«, meldete Data.
»Verbindung herstellen, Mr. Data.«
»Sprechfrequenzen sind aktiviert, Sir.«
»Hier spricht Captain Jean-Luc Picard vom Sternenflottenschiff
U.S.S. Enterprise
. Bitte identifizieren Sie sich.«
»Subcommander Cul, Captain, Imperiales Spähschiff
Tdal.«
»Sie verstoßen um einige Lichtjahre gegen den Vertrag der Neutralen Zone, Subcommander. Erklären Sie Ihre Anwesenheit hier.«
»Unsere Waffen sind kalt, Captain. Wir haben einen Passagier.«
Picard hielt inne, dann sah er zu Spock.
Spock bemühte sich um einen neutralen Gesichtsausdruck.
»Ja«, sagte Picard schleppend. »Mr. Worf, Schutzschilde runter. Subcommander, machen Sie sich zum Beamen bereit.«
»Wir sind bereit.«
Beeindruckt sah Spocknoch einmal zu Picard. »Woher wussten Sie das, Captain? Nicht einmal ich war mir sicher.«
»Weil es logisch ist, Botschafter«, antwortete der Captain. Seine dunklen Augen funkelten. »Mr. Data, bitte scannen Sie nach menschlicher Physiologie und beamen Sie den Passagier umgehend auf die Brücke.«
»Verstanden, Captain. Transporterraum, hier spricht die Brücke.«
Der Androide übermittelte die Anordnungen des Captains, und nach knapp fünf Sekunden erschien wie erwartet eine Wolke aus schimmernder Energie auf der Rampe, die zum Bereitschaftsraum des Captains führte. Spock bemerkte den Winkel der Rampe und hoffte, dass er nicht zu Schwierigkeiten oder Überraschungen führen würde.
Als die Lichtsäule zu einer vertrauten Form gerann, trat er auf diese zu, hielt sich dann aber zurück, um nicht herablassend zu wirken. Er war erleichtert, als Mr. Riker an die Rampe trat und eine helfende Hand ausstreckte. Weitere zwei Sekunden, und der weißhaarige, spindeldürre Leonard McCoy materialisierte auf der Brücke. Als Gepäck trug er nur einen einfachen Leinensack über der Schulter. Die Arbeit des romulanischen Schiffes war getan.
»Sir, die
Tdal
dreht ab«, berichtete Worf sofort. »Sie fliegt mit hoher Warpgeschwindigkeit in Richtung romulanischer Raum.«
»Sehr gut – und ich kann es ihnen nicht verübeln«, sagte Picard. »Gefechtsstationen verlassen. Willkommen auf der
Enterprise
, Dr. McCoy.«
»Captain Picard, schön an Bord zu sein.« Die Stimme des betagten Doktors klang kratzig. »Können Sie die Heizung hier drinnen aufdrehen? Diese romulanische Schuhschachtel war so kalt wie ein Sargnagel. Hi, Spock.«
»Doktor.«
»Sie wirken steif.«
»Vielen Dank.«
»Rückenprobleme …?«
»Wenn Sie meinen …«
»Ich habe eine große Injektionsnadel aus meiner medizinischen Antiquitätensammlung mitgebracht.«
»Ein Bild das wirklich treffend Ihre Persönlichkeit beschreibt, besser hätte ich es nicht ausdrücken können.«
»Ich … ähm … schon gut, der Punkt geht an Sie. Guten Morgen, Beverly.«
»Leonard.« Die Ärztin schmunzelte. »Hier ist es bereits Abend.«
»Verdammt. Warum kann nicht einfach die ganze Galaxis zu Föderationsstandardzeit übergehen?«
Wieder lächelte William Riker und nahm McCoys dünnen Arm in seinen, um ihn die Rampe hinunterzuführen. Spock widerstand dem Drang Rikers festen Griff zu lockern – McCoys spinnenartige Gliedmaßen schienen so zerbrechlich – und schalt sich selbst für diese Albernheit.
»Das war wohl kaum ein tellaritischer Getreidetransporter, Doktor«, sagte er stattdessen.
»Dann habe ich eben gelogen. Es war die einzige Möglichkeit, ein Schiff mit hoher Warpgeschwindigkeit zu bekommen. Alles andere hätte zehn Wochen gedauert. Wir haben keine zehn Wochen Zeit.«
»Nein, das haben wir nicht«, bestätigte Crusher. »Die romulani- sche Herrscherfamilie besteht nicht nur aus einem Dutzend Leute. Es sind über Tausend, in hohen Ämtern
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