Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
ruhig, B’Elanna«, ordnete der Maquis-Captain an. »Er hat ein Recht darauf, wütend zu sein. Keine Sorge, Lieutenant, wir sind nicht hinter Ihrem Shuttle her. Wir wollen Ihre Fracht.«
»Welche Fracht?«
»Haben Sie keine medizinischen Vorräte an Bord?«
»Das hatten wir, aber wir sind nun auf dem Rückweg und der Frachtraum ist leer.«
Verärgert verzog Chakotay das Gesicht und trat an eine Komm-Konsole neben der Tür. Er schlug mit der Faust dagegen. »Chakotay an Brücke. Haben wir schon einen Bericht darüber, was im Shuttle gefunden wurde?«
»Ja, Captain«
, antwortete eine ruhige männliche Stimme.
»Wir haben nur Personal gefunden – unser eigenes und den Kopiloten.«
»Sind Sie sicher?«
»Ja, Sir. Abgesehen von den standardmäßigen Medikits befinden sich keine medizinischen Vorräte im Shuttle. Die Verwundeten wurden zur Behandlung auf die
Singha
gebeamt.«
Der Art nach zu urteilen, wie der Captain die Kiefermuskulatur anspannte, waren das sehr schlechte Neuigkeiten. »Der ganze Ärger umsonst«, brummte er. »Chakotay Ende.«
»Nicht ganz umsonst«, sagte die Frau namens B’Elanna. Sie sah grimmig zu Riker. »Wir haben immer noch
ihn
und das Shuttle. Und er ist Arzt.«
Riker schüttelte den Kopf. »Nein, das bin ich nicht – ich bin nur ein Kurier, der zur falschen Zeit am falschen Ort war. Aber eines verstehe ich nicht – wenn Ihre Leute medizinische Hilfe brauchen, warum schließen Sie sich dann nicht einfach den Flüchtlingen an? Sie könnten sich stellen.«
Chakotay trat an Rikers Zelle heran. »Es geht nicht um uns. Sondern um ein paar Millionen Personen in äußerster Gefahr, die nicht bewegt werden können. B’Elanna, öffnen Sie die Zellentür.«
»Was?«, fragte die Klingonin überrascht.
»Lassen Sie ihn heraus. Wenn wir ihnen helfen wollen, muss der Lieutenant uns aus freien Stücken unterstützen.«
Mit einem Blick, der deutlich machte, dass sie mit dieser Entscheidung ganz und gar nicht einverstanden war, trat die Frau zurück und legte einen Schalter auf der anderen Seite des Raumes um. Während sich die Gitter ins Schott zurückzogen, hielt sie das Phasergewehr auf Riker gerichtet.
»Ich werde mich nicht dem Maquis anschließen«, erklärte der Gefangene, während er aus der Zelle trat.
»Darum bitte ich Sie auch gar nicht«, sagte Chakotay. »Ich bitte Sie, uns dabei zu helfen, Millionen Leben zu retten. Ich nehme an, dass Sie deswegen eine medizinische Laufbahn eingeschlagen haben – um Leben zu retten.«
Riker blieb wortkarg, da er nicht zugeben wollte, dass Nächstenliebe nur einer von vielen Gründen gewesen war, und vielleicht nicht der wichtigste. Er hatte bereits entschieden, so wenig wie möglich zu sagen und zu tun, während er auf eine Gelegenheit wartete, zu entkommen.
Die Klingonin warf ihm einen finsteren Blick zu. »Haben Sie einen Namen, Sternenflotte?«
Riker wusste, dass er sich auf dünnem Eis bewegte. Alles, was diesen Leuten half, konnte ihn für den Rest seines Lebens in die Brig bringen. Aber wenn er sich ihnen widersetzte, würden sie ihn vielleicht töten.
Am besten halte ich einfach den Mund
.
B’Elanna ging zur Komm-Konsole und schlug mit der Faust dagegen. »Torres an Brücke. Tuvok, haben Sie den Computer des Shuttles schon angezapft?«
»Ja, das habe ich«
, antwortete dieselbe effiziente Stimme, die schon zuvor geantwortet hatte.
»Wie lautet der Name unseres Gastes in der Brig?«
»Der Computer identifiziert ihn als William T. Riker.«
Chakotay blinzelte überrascht und betrachtete seinen Gefangenen genauer. »Sind Sie der William T. Riker, der an Bord der
Enterprise
gedient hat?«
Riker biss die Zähne zusammen und holte tief Luft. Wenn er zugab, dieser Riker zu sein, waren seine Fluchtchancen gleich null.
»Komm schon, Sternenflotte, antworten Sie ihm«, sagte B’Elanna Torres, während sie das Phasergewehr auf ihn richtete. »Jeder Kriegsgefangene darf Namen, Rang und seine Kennnummer nennen.«
»Ich bin nicht der Riker, der auf der
Enterprise
dient«, antwortete er schließlich. »Ich wurde bei einem Transporterunfall auf Nervala IV dupliziert. Mein Doppelgänger verließ den Planeten und trat später eine Stelle auf der
Enterprise
an, während ich acht Jahre auf dem Planeten festsaß. Erst vor zwei Jahren wurde ich gerettet, und nun diene ich auf der
Gandhi
.«
»Sie erwarten von uns, das zu glauben?«, höhnte Torres.
»Es ist mir vollkommen egal, was Sie glauben!«, erwiderte Riker ungeduldig. »Was sind Sie
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