Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
antwortete Shelzane.
Der Tiburonianer seufzte. »Dort, wo ich herkomme, hatten wir nur Impuls-Shuttles. Hätten wir solche Schiffe gehabt, hätten mehr von uns überlebt.«
»Kanil«, sagte seine Partnerin beschwichtigend, »es hat keinen Sinn, darüber zu sprechen.«
»Nein, den hat es wohl nicht.« Er ließ die Schultern sinken und drehte sich zu Riker um. »Sie haben wohl nicht zufällig etwas zu essen an Bord?«
Bevor der Lieutenant antworten konnte, ertönte aus dem hinteren Teil des Shuttles ein furchtbares Stöhnen. Er wirbelte herum und sah, wie die schwangere Coridanitin ihren geschwollenen Bauch umklammerte. Die Betazoidin kam schwankend auf die Beine und versuchte sie zu beruhigen, genau wie die Tiburonianerin, während die Bynar-Kinder mit unheimlicher Ruhe zusahen.
Sofort griff Riker unter seine Konsole, öffnete ein Paneel und zog ein Medikit heraus. Seine größte Sorge bestand darin, ein Baby auf die Welt bringen zu müssen, wo er doch so wenig über Entbindungen und noch viel weniger über coridanitische Physiologie wusste. Aber eine stöhnende schwangere Frau verlangte nach Taten. Er warf Shelzane einen Blick zu, die ihm zunickte, als wollte sie sagen, dass sie das Shuttle schon fliegen würde, während er sich um den medizinischen Notfall kümmerte.
Er sprang auf und schob sich an dem Tiburonianer vorbei, der wie festgewurzelt wirkte. Als er die Schwangere erreichte, hechelte sie bereits, und ihre Augen hatten sich nach hinten verdreht. Die andere Frau trat beiseite, um ihm Platz zu machen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was er für sie tun konnte.
»Haben die Wehen eingesetzt?«, fragte er nachdrücklich. »Wie weit sind Sie?«
»Noch … nicht … weit genug«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Die Schmerzen … die
Schmerzen
!«
»Gegen die Schmerzen kann ich etwas tun.« Riker öffnete das Medikit und zog ein Hypospray heraus. Während er das Instrument mit einem Schmerzmittel füllte, spürte er ein leichtes Zittern, als würde das Shuttle aus dem Warp fallen. Er drehte sich um und wollte Shelzane sagen, dass sie auf Warp bleiben sollte – es war besser weiterzufliegen. Da sah er, dass die Benzitin bewusstlos am Boden lag, während der Tiburonianer am Steuer saß.
»Was ist hier lo …«
Er beendete den Satz nicht, weil ihn die Coridanitin mit unglaublicher Kraft an den Schultern packte und in ihren Schoß zog. Er wehrte sich, aber die junge Tiburonianerin griff ihn ebenfalls an. Zusammen zwangen ihn beide Frauen auf den Rücken und sprangen ihn wie zwei Besessene an.
Riker gefiel es nicht, Frauen zu schlagen, aber seine Instinkte übernahmen die Führung. Er holte mit der Faust aus und schlug die Coridanitin gegen das Kinn, wodurch ihr dicker Körper zurück auf den Sitz geschleudert wurde. Dann packte er die Tiburonianerin an der Kehle und versuchte sie wegzudrücken, während sie ihm das Gesicht zerkratzen wollte.
Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Betazoidin den Waffenschrank durchsuchte und eine Phaserpistole herauszog. Auf wessen Seite stand sie? Oder gehörten die alle zusammen? Er hatte keine Zeit, das herauszufinden.
Riker packte die Tiburonianerin und riss sie wie einen Schild herum, als die Betazoidin auf ihn feuerte. Die junge Frau wurde von einem Betäubungsstrahl getroffen und fiel wie ein nasser Sack zu Boden. Während in seinen Adern das Adrenalin tobte, schleuderte Riker sie von sich und kam wieder auf die Beine, gerade als ein weiterer Phaserstrahl an seinem Kopf vorbeischoss. Er sah, wie sich die Bynar-Kinder hinter ihren Plätzen versteckten und mit weit aufgerissenen Augen zusahen.
»Hören Sie auf, sich zu wehren!«, rief die Betazoidin, während sie mit der Waffe erneut auf ihn zielte. »Wir werden Sie nicht verletzen!«
Die einzige Waffe in seiner Reichweite war das Medikit, und Riker warf es mit aller Kraft nach ihr. Er hatte gut gezielt, und die Metallkiste prallte mit einem dumpfen Geräusch von ihrem Kopf ab. Sie brach auf dem Boden zusammen. Riker hechtete nach dem fallengelassenen Phaser. Er wollte damit gerade wieder hochkommen, als ihm die Coridanitin auf den Rücken sprang. Sie war entschlossen, so stark wie ein Sumoringer, und sie presste sein Gesicht gegen das Deck. Während er sich krümmte, erwischte er mit dem Ellbogen ihr Kinn, und sie fiel mit einem Ächzen von ihm ab.
Riker kletterte unter der Bewusstlosen hervor und kämpfte sich auf die Beine. Er überprüfte, ob der Phaser immer noch auf Betäubung stand,
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