Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Brücke diente, wäre er auch nicht um sein eigenes Leben besorgt, sondern würde nur daran denken, seine Pflicht zu tun. Hier, an dieser seltsamen Front, musste es genauso sein.
Der Kampf gegen diesen Feind war schwerer, dachte er, als der gegen ein stark bewaffnetes Raumschiff. An einem gewissen Punkt würde das Raumschiff erscheinen und sich stellen – aber ihr winziger Feind würde immer verborgen bleiben, wenn sie es zuließen. Nun, da die Klinik aufgebaut war und den Leuten geholfen wurde, wusste Riker, dass er einen Weg finden musste, um in die Offensive zu gehen.
Er trat auf das unmarkierte ehemalige
Shuttle 3
zu, an dem sich ebenfalls Personen versammelt hatten. Nur dass sie nicht auf Einlass warteten, sondern darauf, dass Freunde und Verwandte das Shuttle verließen. Er sah, wie Shelzane eine sehr schwache Patientin zur Luke begleitete und sie ihren wartenden Freunden übergab. Sie alle neigten den Kopf und bedankten sich überschwänglich, und die schmale Benzitin wirkte sehr zufrieden mit sich.
»Bettruhe«, erinnerte sie die Patientin. »Lassen Sie sich in achtundvierzig Stunden erneut untersuchen.«
Riker hasste es, diese herzerwärmende Szene unterbrechen zu müssen, aber er wusste, dass sie weiterziehen mussten. »Ensign«, flüsterte er ihr zu, »machen Sie hier Schluss, denn wir müssen los.«
»Los?«, fragte sie entsetzt. »Aber ich muss noch viel mehr Patienten durch den Biofilter schicken.«
»Die werden warten müssen.«
»Einige von ihnen können nicht warten«, beharrte sie. »Morgen wird es zu spät sein.«
Riker führte Shelzane zurück ins Shuttle, fort von den neugierigen Augen und Ohren der Patienten. »Wir sind die logistische Unterstützung«, erinnerte er sie. »Keine Ärzte. Ich möchte es Ihnen nicht befehlen müssen.«
»Technisch gesehen können Sie es mir nicht befehlen«, erwiderte die Benzitin. »Da wir uns auf einer inoffiziellen, privaten Mission befinden, gilt die Befehlskette der Sternenflotte nicht.«
Riker seufzte. »Okay, holen Sie noch eine weitere Person rein. Aber dann müssen wir wirklich Informationen einholen.«
»Wie wäre es mit
zwei
weiteren Personen?«, bettelte sie.
Er nickte resigniert und sank in den Sessel im Cockpit. Shelzane kehrte mit Freude im faltigen blauen Gesicht zur Transporterkonsole im hinteren Teil des Shuttles zurück. Riker konnte ihren Gewissenskonflikt verstehen – Einzelpersonen zu helfen gab einem das Gefühl, unmittelbar etwas erreicht zu haben. Forschung und Langzeitplanung hingegen hatten vielleicht gar keinen Effekt. Aber wenn sie Helena retten wollten, mussten sie den gesamten Planeten von der Seuche befreien, und nicht nur ein paar einzelne Personen.
Auf der Transporterplattform materialisierte ein muskulöser Helenit mit schwarzem Haar und scharfen Stoßzähnen. Er schwanke herunter, und Shelzane half ihm, sich auf einen Platz zu setzen. Zum ersten Mal hatte Riker das Gefühl, die Spezies eines Patienten zumindest teilweise zu erkennen. Der Mann hatte die Masse und unerfreuliche Visage eines Nausicaaners.
»Können Sie uns weiterhelfen?«, fragte Riker. »Wo in der Stadt finden wir Ärzte? Ich meine, wo gehen die Einwohner für medizinische Behandlung hin?«
Der Halbnausicaaner blickte zu ihm auf, und das brutal wirkende Gesicht schien tatsächlich zu lächeln. »Aber ich helfe doch gerne. Der Raumhafen und die Arena sollen Notfallkrankenhäuser sein. Aber ich würde nicht dorthin gehen. Niemand kehrt von dort zurück.«
»Und wo wird die Forschung betrieben?«, fragte Riker.
Der Patient zuckte mit den breiten felligen Schultern. »Ich nehme an im IGV.«
»IGV?«
»Im Institut für Genetische Verbesserung.« Er schüttelte seine wilde Mähne. »Ach, ich habe vergessen, dass Sie ja nicht von hier sind. Einige Spezies können sich nicht auf natürliche Weise mit anderen fortpflanzen, und um ein Kind zu zeugen, wird medizinische Hilfe benötigt. Künstliche Befruchtung, Klonen, genetische Transplantationen – was auch immer nötig ist, sie machen es. Diese IGV-Kliniken gibt es überall auf dem Planeten.«
Riker drehte sich zu seiner Anzeige um. »Könnten Sie es mir auf einer Karte von Padulla zeigen?«
Der breite Bürger erhob sich und bewegte sich langsam auf die Luke zu. »Das brauche ich gar nicht. Sie werden das gigantische grüne Gebäude im Stadtzentrum sofort sehen. Es ist das höchste und größte. Aber ich muss Sie warnen …«
»Warum?«
Der Helenit blieb stehen und schien unwillig, schlechte
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