Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Personen konnten sich um sich selbst kümmern. Aber sie mussten diese Seuche genau hier und jetzt bekämpfen, denn ansonsten würde der Maquis sie vielleicht in den nächsten Jahren über jeden Zentimeter der EMZ verfolgen müssen.
Präfekt Klain kam auf sie zu und bot ihr seinen Arm. Sein schwarzes Haar und die olivfarbene Haut glänzten gesund, und er wirkte so stark wie ein Klingone. Seufzend ergriff sie seinen muskulösen Arm, aber nur, um ihn nicht vor den Kopf zu stoßen. Einige andere Heleniten lächelten und nickten zufrieden, als wäre etwas geschehen, dessen sie sich nicht bewusst war.
»Sind Sie schon einmal auf Helena gewesen?«, fragte er sie, während er auf ein Hovercraft zuging. Tuvok folgte dicht hinter ihnen.
»Nein«, antwortete Torres. »Warum sollte ich?«
»Wegen Ihres Aussehens. Entschuldigen Sie, aber Sie sind doch halb klingonisch, oder?«
Sie nickte. »Und zur anderen Hälfte Mensch.«
Klains dunkelgrüne Augen funkelten vor Bewunderung. »Halb Klingone und halb Mensch. Ich habe so etwas in Computersimulationen gesehen, aber niemals in echt! Und Sie wurden natürlich empfangen?«
Torres verzog das Gesicht. »Nun, ich war nicht dabei, aber so wurde es mir erzählt.«
»Bemerkenswert! Wurden Sie wegen Ihrer einzigartigen Herkunft nach Helena geschickt?«
»Nein, ich bin rein zufällig hier. Mitglieder des Maquis können es sich nicht erlauben, sich auszusuchen, wohin sie geschickt werden.«
Sie blieb an der Tür des Hovercrafts stehen, und Klain öffnete sie ihr schnell. Wenn diese Leute sie wie eine Königin behandeln wollten, nur zu. Torres stieg in das Gefährt und Tuvok folgte ihr, während er ihre Gastgeber gleichzeitig genau im Auge behielt. Sie setzten sich in die hintere Sitzreihe, und ein Fahrer und zwei weitere Passagiere stiegen vorne ein. Die anderen Einwohner drängten sich so gut sie konnten in die anderen beiden Hovercrafts. Alle drei Fahrzeuge hoben gleichzeitig vom Boden ab, als wären sie miteinander verbunden, dann glitt der Tross sanft über die schmutzige, unebene Straße.
Zum ersten Mal wandte sich Klain an Tuvok. »Und Sie, Sir? Sind Sie ein reinrassiger Vulkanier?«
»Das bin ich.«
»Ich selbst bin auf mütterlicher Seite antosianisch-betazoid und auf väterlicher Seite deltanisch-orionisch. Hier auf Helena preisen wir die Einzigartigkeit – je einzigartiger, desto besser.«
Voller Bewunderung drehte er sich zu Torres um. »Sie, B’Elanna, sind äußerst einzigartig.«
»Gibt es hier gar keine reinrassigen Spezies?«, fragte sie irritiert.
»Hier werden sie Einblüter genannt. Natürlich gibt es sie.« Der große Mann wirkte einen Augenblick lang wehmütig, während das Hovercraft langsam zwischen zahllosen Reihen blühender Ranken entlangschwebte. Der Duft reifer Früchte war in der tropischen Brise fast übermächtig. »Helena war nicht immer so isoliert, mit all dem Zwist und der Unsicherheit. Wir hatten früher viele Besucher, regen Handel und in jeder Stadt einen Raumhafen. Eine Menge Einblüter kamen her, um uns bei unseren Zuchtprogrammen zu helfen, und entschieden sich, zu bleiben.«
»Sie wollen damit also sagen, dass die Mehrheit der helenitischen Bevölkerung genetisch vermischt ist«, folgerte Tuvok, »während Einblüter, meist erst kürzlich angekommene Immigranten, eine Minderheit darstellen.«
»Das ist richtig«, pflichtete ihm Klain bei. »Wenn Sie lange genug hierbleiben, werden Ihre Kinder unweigerlich einzigartig.«
»Warum das?«, fragte Tuvok.
Klain lächelte. »Sie müssen verstehen, woher unsere Vorfahren kamen. Sie wurden überall in der Galaxis verfolgt, weil sie gemischtrassig waren. An einigen Orten nannte man sie Mischer. Vor Hunderten von Jahren schlossen sich unsere Vorfahren zusammen, um eine Kolonie zu gründen, die eine Zuflucht für die verfolgten Mischblüter sein sollte. Aber sie taten noch viel mehr – sie gründeten den Kult der Einzigartigkeit. Es wurde zu unserem Glauben, die verschiedenen Rassen auf so viele Arten wie möglich miteinander zu kombinieren. Und dazu noch einige, die normalerweise nicht möglich waren.«
»Sie bedienen sich künstlicher Mittel der Fortpflanzung«, sagte Tuvok.
Klain hob verteidigend das Kinn. »Nur wenn es nötig ist. Die meisten Heleniten haben keine Familien und Kinder im akzeptierten Sinn. Wir haben Cluster, kommunale Zusammenschlüsse … so etwas wie Clubhäuser. Die meiste Zeit über erziehen die Erwachsenen ihre Kinder allein, und der abwesende Elternteil wird als
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