Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
Vom Netzwerk:
Schande über mich zu bringen, weil Sie selbst nicht dazu in der Lage sind.«
    »Doktor«, sagte Shelby ungeduldig, »es ist keine Schande, etwas für das Allgemeinwohl zu tun. Und im Dienst der Sternenflotte ist es sogar Ihre Pflicht.«
    »Pflicht!« Selar schüttelte den Kopf. »Commander … in der Geschichte gab es immer Personen, die in bestimmten Situationen gebeten wurden, eine Entscheidung zu treffen, die moralisch nicht vertretbar war – normalerweise während eines Krieges, wenn es irgendwie dem Wohl des Landes diente. In der Mehrzahl haben sie diese abscheulichen Dinge schließlich getan, obwohl sie wussten, dass sie falsch waren. Selbst wenn es sie die Reinheit ihrer
Katra
… ihrer Seele gekostet hat. Und die immer gleiche Entschuldigung war, dass sie nur ihre Pflicht getan haben. Die Pflicht, die ich erfülle, Commander … Captain … Soleta … besteht darin, keinen Schaden anzurichten. Als Ärztin ist das nicht nur meine oberste Priorität, es ist auch meine einzige. Ich werde nicht gewaltsam in den Geist dieser Frau eindringen. Sie werden einen anderen Weg finden müssen, oder Soleta muss es eben allein machen. Das ist mein letztes Wort in dieser Sache. Wünschen Sie noch etwas?«
    »Doktor«, sagte Soleta langsam, »einen Moment unter vier Augen mit Ihnen? Bitte.«
    »Lieutenant …«
    »Das ist schon in Ordnung, Commander«, sagte sie zu Shelby.
    Shelby schien die Situation genauso wenig zu gefallen wie Riker, doch schließlich nickte sie und verließ gemeinsam mit Riker den Raum, in dem Selar und Soleta allein zurückblieben.
    »Haben Sie vor, mich von meinem Weg abzubringen?«, fragte Selar ruhig.
    »Doktor … es gab eine Zeit vor ein paar Monaten, als Sie mich gebraucht haben. Und jetzt sage ich Ihnen, dass ich Sie brauche.«
    »Soleta …«
    Soleta beugte sich über die Kante von Selars Schreibtisch, und ihre Reserviertheit bekam Risse. »‚Ich glaube, mir geht es nicht gut. In psychischer Hinsicht. Und ich brauche Ihre Hilfe, um mir Gewissheit zu verschaffen.‘ Das haben Sie zu mir gesagt, Selar, als Sie meine Unterstützung brauchten. Als Sie fest davon überzeugt waren, dass Ihnen unmöglich ein
Pon Farr
bevorstehen konnte, und Sie mich deswegen um Hilfe gebeten haben. Nein … Sie haben mich angefleht. Sie haben mich gebeten, Ihnen Beistand zu leisten, weil Sie in einer erbärmlichen Verfassung waren …«
    »Das weiß ich«, sagte Selar. »Ich war dabei. Ich weiß, was ich getan habe. Ich weiß, was ich durchgestanden habe. Und Sie haben mir geholfen, und ich sollte Ihnen dafür ewig dankbar sein. Aber dies ist eine andere Situation …«
    »Für Sie ja. Diesmal bin ich diejenige, die um Hilfe bittet. Selar«, sagte sie mit gesenkter Stimme, als könnte jemand mithören. »Ich bin keine ganze Vulkanierin. Sie wissen das. Ich bin unrein, meine Mutter ist Vulkanierin, mein Vater ist Romulaner. Man erwartet von mir, dass ich mich mit einer halben Romulanerin verbinde, gegen ihren Willen, und sie ist wahrscheinlich dazu in der Lage, mir zu widerstehen. Sie ist ausgebildet worden … Was ist, wenn sie sich gegen mich wendet? Was ist, wenn sie meine Herkunft errät? Das Risiko für mich …«
    »Sie haben Angst.« Selar klang beinahe mitfühlend.
    »Ja. Das gebe ich zu. Ich habe Angst vor dem, was ich tun soll.«
    »Dann tun Sie es nicht. Ich weigere mich jedenfalls.«
    »Der Unterschied ist«, sagte Soleta, »dass Sie sich aus moralischen Gründen weigern. Wenn ich es täte, wäre es nur aus Angst.«
    »Nicht notwendigerweise. Als Sie bereit waren, mich zu unterstützen, als Sie erkannten, dass dazu eine Gedankenverschmelzung nötig gewesen wäre, die Sie nicht durchführen wollten, und als Sie weiterhin erkannten, dass ich verzweifelt genug war, um Sie trotzdem dazu zu zwingen, waren Sie moralisch und ethisch von der Vorstellung abgestoßen. Sie fanden, dass es abstoßend wäre, dazu gezwungen zu werden, eine Gedankenverschmelzung vorzunehmen.«
    »Ja. Das finde ich. Immer noch.«
    »Dann ist das die Basis, auf der Sie ablehnen können. Denn ist es nicht ein kleiner Schritt von einer Gedankenverschmelzung, die durchzuführen man gezwungen ist, zu einer, der man sich gegen seinen Willen unterziehen muss? Die Frau, Sela, will ihre Gedanken nicht offenbaren. Auf der Grundlage, dass solche Dinge eine persönliche Entscheidung sind, können und sollten Sie sich weigern.«
    Zu Selars totaler Überraschung stieß Soleta einen wilden Wutschrei aus und wischte mit einer Bewegung alles von Selars

Weitere Kostenlose Bücher