Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
stattdessen gleich das Mittagessen bestellen?“
Cooper wurde blass, doch die verbale Spitze schien von Nogura abzuprallen. Seine Reaktion bestand daraus, die Teetasse zurück auf die Untertasse zu stellen und sich zu räuspern. Dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. Er schwieg zunächst, und betrachtete Cooper und Jetanien aus tiefen, klaren Augen. Schließlich breitete sich ein Grinsen auf seinem wettergegerbten Gesicht aus.
„Ich muss schon sagen, Botschafter: Sie sind, wie Ihr Ruf Sie beschreibt. Zweifellos hilft Ihnen diese direkte Art oft weiter.“ Abermals griff er nach seinem Tee, nahm einen tiefen Schluck und setzte die Tasse wieder ab. „Vielleicht sogar bei Commodore Reyes, aber in meinem Fall bringt sie Ihnen gar nichts. Es sei denn, Sie wollen mich zu Tode nerven. Betrachten Sie das als kostenlosen Ratschlag für unseren zukünftigen Umgang miteinander. Habe ich mich diesbezüglich klar ausgedrückt?“
Jetanien nickte. Er wusste, dass er sich diesen Tadel selbst zuzuschreiben hatte, und dennoch schnaubte er innerlich. „Haben Sie, Admiral. Ich entschuldige mich für mein Verhalten. Es kommt nicht wieder vor.“
„Ausgezeichnet“, sagte Nogura und nahm das Datenbrett, in dem er gelesen hatte, wieder zur Hand. „Also, da dies das erste Mal seit meiner Ankunft ist, dass wir drei zusammen sind, erlauben Sie mir, Ihnen beiden zu gratulieren. In den vergangenen Wochen haben Sie bemerkenswerte Herausforderungen gemeistert. Insbesondere Sie, Commander Cooper. Sie sind in Commodore Reyes’ Fußstapfen getreten und ließen es einfach aussehen.“ Zu Jetanien gewandt fügte er hinzu: „Botschafter, Ihre Bemühungen nicht nur mit den klingonischen und tholianischen Delegationen, sondern auch mit unserem tholianischen Gast sind mir ebenfalls nicht entgangen. Es bedarf keiner Erwähnung, dass der Erfolg dieser Station und ihrer Mission direkt aus Ihrer Anwesenheit resultiert, aber ich erwähne es dennoch: Ich danke Ihnen beiden und kann nur hoffen, dass Sie Ihre außergewöhnlich gute Arbeit fortsetzen.“
„Danke, Sir“, sagte Cooper und nickte knapp.
„Mein Stab und ich werden jede uns zur Verfügung stehende diplomatische Maßnahme anwenden“, fügte Jetanien hinzu, „und wenn sie uns ausgehen, werden wir nicht ruhen, bis wir neue Wege gefunden haben.“
Sichtlich zufrieden nickte Nogura. „Das ist gut, denn ich fürchte, die Lage wird noch schlimmer. Wie Sie bereits wissen, sind die Klingonen in der Taurus-Region unterwegs.“
„In der Tat“, sagte Jetanien. „Obwohl es nur wenige Schiffe einsetzen kann, scheint das Imperium darauf aus zu sein, sich Land anzueignen.“
„Taktisch ist es leicht zu erkennen, dass hier Fronten gezogen werden“, fügte Cooper hinzu. „Außerdem scheinen es die klingonischen Captains bei ihrem Zug durch die Region darauf anzulegen, unsere Geduld auf die Probe zu stellen.“
„Sie wollen sehen, ob wir bereit sind, ihren Anspruch auf die Planeten anzufechten, auf denen sie ihre Flagge hissen“, erläuterte Nogura. „Und von wenigen Ausnahmen abgesehen, scheinen sie sich dabei auf unbewohnte Welten zu beschränken, die reich an Bodenschätzen sind.“
Jetanien zwitscherte. „So wird es nicht immer sein. Früher oder später werden sie beginnen, bewohnte Planeten zu unterwerfen und deren Bevölkerung zu versklaven. Wie es unter klingonischer Herrschaft leider Sitte ist.“
„Die
Endeavour
und die
Sagittarius
fliegen Patrouille zu Planeten, welche das Imperium beansprucht“, sagte Cooper. „Laut Captain Nassir von der
Sagittarius
haben die Klingonen auf einem Planeten im Conana-System bereits eine Mine errichtet.“ Er hob die Schultern. „Der ganze Planet ist wenig mehr als ein einziger Dilithiumkristall.“
„Sie sorgen nicht nur dort für Probleme“, sagte Nogura, „sondern auch an der Grenze. Und ich fürchte, damit hören die schlechten Nachrichten noch nicht auf.“ Er griff nach einem weiteren Datenbrett. „Wie es aussieht, hat noch jemand Interesse an dem, was hier vor sich geht.“ Damit Cooper und Jetanien es sehen konnten, hielt er den Bericht hoch. „Dies kam heute Morgen vom Geheimdienst der Sternenflotte. Es ist eine Analyse von etwas, das wie Wrackteile eines Raumschiffes aussieht. Die
Lovell
und ihr Ingenieursteam sind vor einigen Wochen darauf gestoßen. Sie erinnern sich vielleicht, dass sie ins Palgrenax-System entsandt worden waren, um die Überreste des Planeten zu untersuchen, der meines Wissens von einer dieser
Weitere Kostenlose Bücher