Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Shedai-Superwaffen zerstört worden ist, von denen ich immer wieder lese.“
„Ja, Sir“, bestätigte Cooper. „Uns hatten Berichte erreicht, nach denen die Klingonen das System für sich beansprucht und eine vorindustrielle Zivilisation auf dem einzigen dortigen Klasse-M-Planeten unterworfen hatten. Die
Lovell
stieß auf etwas, was sie für Überreste eines klingonischen Schiffes hielt, doch ergab eine detailliertere Untersuchung hier auf der Station, dass die geborgenen Teile der Außenhülle keinem klingonischen Schiffstyp entsprechen. Tatsächlich entsprechen sie gar keinem Typ, der in den Datenbänken der Sternenflotte verzeichnet ist.“
„Mittlerweile schon“, entgegnete Nogura und hielt das Datenbrett hoch, um seine Worte zu unterstreichen. „Letzte Woche traf die
U.S.S. Enterprise
auf einen uns zuvor unbekannten Schiffstyp. Es kam zum Kampf, bei dem das Schiff ebenfalls zerstört wurde. Die
Enterprise
sammelte Wrackteile ein, und ihr Wissenschaftsoffizier übermittelte seine Analyse dieser Proben ans Oberkommando der Sternenflotte. Dieses stand vor einem Rätsel: Die Überreste jenes Schiffes stimmten mit denjenigen überein, die nahe Palgrenax gefunden wurden. Beide sind romulanischen Ursprungs.“
„Romulanisch?“, wiederholte Cooper und wurde blass. „Ernsthaft? Nach all der Zeit?“
Nogura nickte. „Sieht ganz so aus. Der Bericht von der
Enterprise
ist beunruhigend, gelinde gesagt.“
„Meines Wissens ist seit über einem Jahrhundert kein Kontakt zu einem romulanischen Schiff mehr verzeichnet“, sagte Jetanien. „Nicht seit dem Waffenstillstand nach dem Krieg.“
Seit jenem langwierigen Konflikt und der Unterzeichnung des Friedensabkommens, von dem beide Seiten nach wie vor profitierten, hatten sich die Romulaner vollkommen zurückgezogen. Über die Gründe der selbstauferlegten Isolation kursierten diverse Theorien. Insbesondere vermutete man, sie schämten sich dafür, nicht siegreich gewesen oder gar von einem Gegner übertroffen worden zu sein, den sie als minderwertig ansahen. Doch Jetanien hatte die so eigenbrötlerische, interstellare Macht genau studiert – zugegebenermaßen mit Hilfe von hundert Jahre alten Geheimdienstberichten, Kampfschilderungen und den paar diplomatischen Treffen, die dem Friedensabkommen vorhergegangen waren. Seine Schlüsse waren andere. Er glaubte nicht daran, dass die Entscheidung der Romulaner, sich von der interstellaren politischen Bühne zu verabschieden, irgendetwas mit Scham oder verletztem Stolz zu tun hatte. Stattdessen war er überzeugt, dass sie ihre Zeit damit verbrachten, die Waffen und Techniken zu verbessern, welche ihnen den Sieg versagt hatten. Und dann auf eine Gelegenheit warteten, an der ihr einstiger Gegner eine Schwachstelle zeigte, die sie ausnutzen konnten.
Hat ihnen die Föderation nach all den Jahren eine solche geboten?
Als hätte er seine Gedanken gelesen, sagte Nogura: „Das von der
Enterprise
zerstörte Schiff hatte Außenposten auf unserer Seite der Neutralen Zone angegriffen. Drei davon wurden von ihm zerstört. Laut dem Captain der
Enterprise
verfügte das Schiff über eine Art hochenergetischer Plasmawaffe.“ Der Admiral beugte sich in seinem Stuhl vor und warf das Datenbrett zurück zu den anderen, die auf seinem Tisch lagen. „Und es wird noch besser. Wie es scheint, haben unsere alten Freunde ihre Tarntechnologie verbessert – zumindest bis zu einem gewissen Grad.“
„Sind sie soweit, dass ihre Schiffe nicht mehr aufspürbar sind?“, fragte Jetanien. Nach allem, was er über die Tarnvorrichtung wusste, welche die Romulaner vor mehr als einem Jahrhundert angewandt hatten, bedurfte es großer Energie, ein ganzes Raumschiff in ein Dämpfungsfeld zu hüllen, das es nicht nur für das Auge, sondern auch für Sensoren unsichtbar machte. Im zweiundzwanzigsten Jahrhundert hatten die Romulaner diese Hürde nur zum Teil gemeistert, und in diesem Manko lag ein Grund für den Kriegserfolg der Erde und ihrer Verbündeten.
Nogura schüttelte den Kopf. „Verbesserungen ja – aber laut Commander Spock gibt es immer noch Schwachstellen. Er hat das Schiff auch in getarntem Zustand ausfindig machen können, allerdings erst, als er wusste, wonach er suchen musste. Was wir nicht wissen, ist: Hat das romulanische Schiff dies bemerkt und seiner Heimat mitteilen können? Wenn ja, dürfen Sie sicher sein, dass romulanische Forscher schon jetzt nach dem Fehler suchen und an seiner Behebung arbeiten, damit die Tarnvorrichtung
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