Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
den besten Umständen. Es gibt immer noch eine Menge Dinge in dieser Galaxie, die wir nicht verstehen.“
„Hier ist etwas, das ich verstehe“, sagte Reyes und drehte sich vom Fenster weg. „Ein gutes Schiff mit einem großartigen Captain kommt nicht mehr nach Hause.“ Er stapfte zur Küchenzeile und schüttete sich selbst eine neue Tasse Kaffee ein. Ein schwacher Duft von Zimt und Muskatnuss stieg mit dem Dampf auf. „So weit es mich betrifft, lautet die einzige Frage von Relevanz: Wer hat es getan? Die Klingonen oder die Tholianer?“
„Warum erklären wir nicht beiden den Krieg? Könnte man später einige Zeit mit sparen.“
Reyes blickte den Doktor finster an, als er seinen Becher hoch nahm und kühlend pustete. „Ravanar ist ein ganzes Stück von der klingonischen Grenze entfernt und die
Endeavour
patrouilliert dort bereits seit einigen Wochen. Aber die Tholianer haben noch nie irgendwelches Interesse an der Taurus-Region gezeigt, so dass ich nicht verstehen kann, warum sie so was tun sollten.“
Fisher strich sich über seinen Bart und sagte: „Die Tholianer mögen nicht so laut mit ihren Säbeln rasseln wie die Klingonen, aber ich würde auch nicht sagen, das sie uns mit offenen … nun, mit offenen was auch immer sie haben, empfangen haben.“ Er beugte sich vor und nahm seinen Becher in die Hand. „Und seit die tholianische Delegation letzte Woche diesen seltsamen, kollektiven Anfall hatte – sagen wir einfach, sie benehmen sich in letzter Zeit seltsam.“
Reyes zeigte auf die Kaffeekanne und warf Fisher einen fragenden Blick zu, der nickte. Der Commodore trug die Kanne zu Fisher und füllte den Becher des Doktors.
„Danke“, sagte Fisher.
„De nada
.“ Reyes stellte die Kanne zurück auf die Warmhalteplatte. Er hatte gerade einen weiteren kleinen Schluck der warmen und irgendwie beruhigenden Flüssigkeit zu sich genommen, als Rana Desais Stimme aus dem Lautsprecher über ihnen kam.
„Captain Desai an Commodore Reyes.“
Reyes ging zu dem Interkom-Anschluss an der Wand und öffnete den Kanal. „Reyes hier. Fahren Sie fort, Captain.“
Um zu vermeiden, dass ihre romantische Beziehung öffentlich wurde, achteten sie darauf, dass sie sich immer formell anredeten, wenn eine dritte Partei anwesend war – selbst wenn, wie Fisher, die Person bereits über ihren Status als Paar Bescheid wusste. Obwohl Reyes sich fürchterlich fühlte, wenn er Desais Rang betonte, um sie in seinem Quartier zum Essen einzuladen, hatte die strikte Einhaltung des Protokolls ihnen beiden bereits einige potenzielle Peinlichkeiten erspart.
„Commodore, ich muss mich mit Ihnen sobald wie möglich treffen.“
„Natürlich, Captain“, sagte Reyes. „Soll ich in Ihrem Quartier vorbeikommen?“ Er warf Fisher ein schiefes Grinsen zu, der resigniert lächelnd mit dem Kopf schüttelte.
„Tatsächlich, Commodore, möchte ich Sie in meinem Büro sehen.“
Das Lächeln verblasste auf Reyes’ Gesicht.
„Verstanden“, sagte er und sein Ton wurde ernst. „Ich werde in Kürze bei Ihnen sein. Reyes Ende.“ Er ging zur Tür.
Fisher folgte ihm und signalisierte Mitgefühl. „Ihr Büro?“ Er schüttelte seinen Kopf. „Das ist nicht gut.“ An der Tür klopfte er Reyes fest auf die Schulter. „Sieh es positiv: Wenn es Ärger gibt, ist zumindest der JAG-Boss deine Freundin.“
„Genau das, was ich immer wollte“, sagte Reyes mit einem humor-losen Lächeln. „Eine Freundin, die mich vor ein Militärgericht stellen kann.“
Reyes’ Schrei klang wie ein Megaphon. „Du stellst mich vor ein Militärgericht?“
„Nein. Reagier nicht über, Diego.“ Versteckt hinter ihrem Schreibtisch, konnte Desai nur hoffen, dass Reyes nicht so wütend war, wie er aussah. „Es ist ein Untersuchungsausschuss.“
„Das ist die größte Schei…“, Reyes unterbrach sich selbst, presste seine Handfläche gegen sein unrasiertes Kinn und den Zeigefinger über seine Lippen.
„Ich habe keine Wahl“, sagte Desai. „Die
Bombay
ging im Einsatz verloren. Es muss einen Ausschuss geben.“
„Nun mal halblang, Rana.“ Reyes wanderte nun umher, schnell und mit wachsender Beunruhigung. „Das machst du normalerweise nur mit einem Captain, der ohne sein Schiff nachhause kommt.“
„Der Ausschuss ist eine Standardprozedur.“
„Den Captain des Schiffes vorzuladen ist Standardprozedur“, schoss Reyes zurück. „Nicht den vorgesetzten Offizier dieses Captains.“
Sie beugte sich vor und trommelte mit ihren Fingerspitzen auf dem
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