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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Schreibtisch. „Das Sternenflotten JAG verlangt von mir, dass ich lebende Zeugen unter Eid aussagen lasse. Es ist nicht so, dass du der einzige auf der Liste bist.“ Er warf ihr einen feindseligen Seitenblick zu. Sie fuhr fort. „Was dachtest du, was ich tue? Den Fall abschließen, ohne Nachforschungen anzustellen? Ich habe meine Befehle.“
    „Die großartigste Entschuldigung der Geschichte“, sagte Reyes und rollte mit den Augen.
    „Ich hoffe, du bist dem Ausschuss gegenüber etwas ernster. Sonst wirst du vielleicht wirklich verklagt – wegen Missachtung.“
    Aus Reyes’ Mund wollte bereits eine Antwort schlüpfen, als er zögerte. Seine Entrüstung verwandelte sich in Verwirrung. „Ich dachte, du wärst der Ausschuss.“
    „Nein“, sagte Desai, „ich kann nicht.“
    Er blickte ihr fest in die Augen. „Warum denn nicht?“
    Sie senkte ihren Blick und verschob einige Gegenstände willkürlich auf ihrem Schreibtisch. „Ich lehne mich selbst ab.“
    Reyes runzelte die Stirn. „Unseretwegen.“
    „Ja“, sagte sie. „Es wäre unethisch von mir, hier …“
    „Das kannst du nicht machen“, sagte Reyes. „Lehn dich nicht selbst ab.“
    „Diego, ich muss.“
    „Wenn du das tust, musst du sagen, warum.“ Er schüttelte frustriert seinen Kopf. „Wir … uns … unsere Beziehung – sie würde
öffentlich
.“ Sie fragte sich, ob er überhaupt wusste, wie dumm das klang. „Ich schätze, das kam falsch raus“, fügte er hinzu.
    „Du schätzt?“
    Verärgert und erschöpft rieb er sich die Augen. Er verschränkte seine Arme und dachte für einige Sekunden nach. Sie sah ihn weiterhin anklagend an und wartete geduldig, wie er sich wohl aus diesem Schlamassel befreien würde. „Ich bin einfach noch nicht bereit, mich als Zutat in Vanguards Gerüchteküche zu begeben“, sagte er. „Wir besetzen hier Schlüsselpositionen. Die Leute werden reden.“ Er langte nach unten und hob einen großen Brocken aus blauem vulkanischen Glas von Desais Schreibtisch. „Ich weiß, dass wir kaum das erste oder auch nur das glamouröseste Paar im Offizierkorps sind … aber ich schätze unsere Privatsphäre.“
    Sie konnte nicht verhehlen, dass sie ähnlich empfand. Der Mittelpunkt des hiesigen Klatsches zu sein, war ein Gedanke, der sie entsetzte. Auch hatte sie das Versteckspiel ihrer Romanze bislang als recht reizvoll empfunden. Aber hier ging es nicht um ihre Beziehung. „Ich sehe das auch so, Diego. Aber ich lehne mich lieber selbst ab, als dass ich anderen Leuten Grund gebe, meine Ethik infrage zu stellen.“
    Reyes nahm einen tiefen Atemzug, betrachtete den Brocken aus blauem Glas in seiner Hand und atmete langsam aus. Er schien deutlich ruhiger zu sein, als er es noch vor ein paar Minuten war. Für Desai war es bislang mit der schwerste Aspekt ihrer romantischen Beziehung, dass sein Temperament die Qualität eines Vulkans hatte. Seine Leidenschaft konnte lange Zeit schlafen, aber dann – ohne Vorwarnung –
Boom
. Wenn er richtig zornig wurde, erschreckte er sie ein wenig. Wenn er seine Wut jedoch einmal hinaus ließ, flaute sie schnell ab. Um die Situation noch weiter zu komplizieren, wollte sie wohl herausfinden, durch welche Reize seine Explosionen am besten ausgelöst werden konnten.
    Endlich brach er das angespannte Schweigen mit einem niedergeschlagen klingenden Seufzen. „Ich vertraue darauf, dass du ein fairer und unparteiischer Richter bist, egal wer vor dir steht.“
    Dann denkt das schon mal einer von uns
, dachte Desai.
    Er stellte den Glasbrocken zurück auf ihrem Tisch. „Nutze deine ganze Urteilskraft. Lass meinen Yeoman wissen, wann du mich sehen musst.“
    Reyes drehte sich zur Tür, die sich leise vor ihm teilte und ihn in das leise Murmeln geflüsterter Konferenzen zwischen den Mitgliedern ihres JAG-Büros entließ. Der Commodore ging hinaus, ohne zurück zu sehen. Als sich die Tür schloss, ließ sich Desai in ihren Sessel fallen. Sie stellte sich vor, wie es wohl sein würde, an einem Tisch mit ihrem Liebhaber zu sitzen, und ihm dabei zuzusehen, wie er unter Eid über seine Rolle – wie peripher auch immer – in den Vorgängen berichtete, die zum Tode von mehr als 200 Sternenflotten-Angehörigen geführt hatten.
Ich werde diesen Fall hassen
, dachte sie.
    Auf ihrem Tisch lag die Akte über den Verlust des Raumschiffes
Bombay
. Im Moment sah sie noch sehr, sehr dünn aus. Ab morgen, wusste sie, würde sich das ändern.
    Pennington ließ den Sack auf den Boden fallen. „Ich brauche

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