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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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arbeitete, dachte er an einen Zwischenfall vor einigen Jahren, als Unez hämisch gekichert hatte, während Pennington an dem magnetischen Bolzen einer altersschwachen Tür im Nebeneingang eines alten Gebäudes herumgefummelt hatte. Diese Art der Kritik war entschieden unkonstruktiv, aber nichtsdestotrotz effektiv: Pennington hatte geschworen, sich niemals wieder eine solche Peinlichkeit zu leisten.
    Der letzte Verschlussmechanismus öffnete sich mit einem leisen Klacken.
    Er nahm seinen Seesack und öffnete die Tür, die nach außen aufschwang und einen Stoß schaler Luft freiließ. Der Spind war ungefähr 2 m hoch und so breit wie die Tür. An der Decke ging automatisch ein Licht an und ermöglichte einen oberflächlichen Blick. Der Spind war nur etwas tiefer als er hineinreichen konnte, ohne sich über die vorderste Reihe von gestapelten Plastikcontainern zu lehnen.
    Wie ein Dockarbeiter schleppte er die Boxen aus dem Spind und öffnete sie nacheinander. Er durchstöberte rasch ihren Inhalt und griff nach den Dingen, die auf eine Verbindung zwischen ihm und Oriana hinweisen konnten. Eine Fotografie von ihnen, die er mit seinem FNS-Rekorder aufgenommen hatte. Einige handschriftliche Notizen mit eher trivialen Inhalten – „bin auf einen Kaffee aus“ oder „hab dich heute Morgen vermisst“ oder „ich habe das hier gesehen und an dich gedacht“ – die er für sie hinterlassen hatte, wenn ihre Termine trotz Planung nicht zusammengelegt werden konnten. Der erste Blumenstrauß, den er ihr jemals geschenkt hatte, verwelkt und in einen Kegel aus zartem Papier eingewickelt. Und schließlich ein Stapel seiner leidenschaftlichen Briefe, die ihm dabei behilflich waren, um sie zu werben.
    Er stopfte alles in seinen Sack und knüpfte ihn zu. War er noch schlaff und halb gefüllt, als er hier angekommen war, war er nun absolut voll. Nachdem er alle Boxen wieder verschlossen und sie zurück an ihre Plätze gestellt hatte, warf er die Tür zu. Sie schloss sich nur langsam, weil ihre hydraulischen Scharniere darauf eingestellt waren, ein Zuschlagen zu verhindern. Als sich die Tür dem Pfosten nährte, wurde sie langsamer, kroch nur noch vorwärts und wurde plötzlich von den magnetischen Bolzen zugezogen. Summende und klickende Geräusche überlappten sich für einige Sekunden, während der automatische Schließmechanismus die schwere, graue Metalltüre sicherte.
    Nachdem er das Panel der Türkontrolle repariert hatte, warf sich Pennington den Sack stöhnend über seine Schulter und ging langsam von Orianas Spind fort, während er nach der nächstgelegenen Klappe eines Müllschluckers suchte. Diese gesamte Sektion der Station roch nach Mechanik, nach Hydraulik und Ozon. In der Eile, die Station betriebsbereit zu machen, waren einige der weniger im Rampenlicht stehenden Gegenden, wie diese hier, schnell zusammen gezimmert worden und entsprachen noch immer nicht den Sternenflotten-Standards. Einige Lichter flackerten, Interkoms knisterten oder waren bereits ausgefallen, das Belüftungssystem polterte konstant und füllte die Gänge mit einem gleichmäßigen Rauschen.
    Dennoch war er dankbar für das Röhren der Ventilatoren und für seine weich besohlten Schuhe, die es ihm ermöglichten, fast ohne einen Laut zu verursachen zu schleichen. Das letzte, was er heute Nacht erleben wollte, war in jemandem hinein zu laufen, der ihn fragte, was er in der Tasche hatte.
    Er durchstöberte einige Minuten in einem zufälligen Suchmuster die Gänge und verschnaufte von Zeit zu Zeit, während er aufmerksam horchte, ob er Gesellschaft bekam. Er schaute vorsichtig um jede Ecke, um sicher zu gehen, dass er nicht versehentlich in jemandem hinein lief. Dann sah er einen kurzen, abgelegenen und kaum beleuchteten Korridor und entdeckte dort endlich einen Müllschlucker, der groß genug war, seinen Sack aufzunehmen.
Oder eine Leiche
, schlugen seine zynischen Reporterinstinkte vor.
    Er betrat den Korridor in dem Moment, als er die Schritte hörte – zusammen mit einem trockenen schabenden Geräusch – die sich von der entfernt gelegenen Ecke aus näherten. Er duckte sich und eilte schnell den Weg zurück, den er gekommen war, hielt dabei seinen Sack hoch, weil er befürchtete, dass etwas darin ein Geräusch verursachen oder gegen einen anderen Gegenstand stoßen könnte. Er konzentrierte sich darauf, flach zu atmen, sich zu beruhigen und still zu bleiben.
    Schnelle Schritte hallten im Gang und verklangen.
    Die Stimme einer Frau. „Dies ist ein

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