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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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Sie zuckte mit den Schultern und dadurch
    rutschte ein Träger des Kleids über den Oberarm. »Aber in dieser Hinsicht sind unseren Möglichkeiten Grenzen gesetzt. Man kann ihnen nicht alles beibringen.«
    »Das Wesen hat mich nicht gestört«, erwiderte Kim.
    »Sie hätten hören sollen, wie es auf der Klarinette
    spielte! Einfach unglaublich. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt.«
    »Ist das ein Musikinstrument?« fragte die Ryol, ohne auf Kims Worte einzugehen. Sie bückte sich, hob die
    Klarinette auf und wischte einige Moosstreifen fort. Ihre Finger waren lang und geschmeidig, die Nägel spitz.
    »Ich würde Sie gern darauf spielen hören.«
    »Oh«, sagte Kim. Er blickte noch einmal zu den
    Büschen, doch von dem Neffaler war nichts mehr zu
    sehen. Schade , dachte er. Der kleine Kerl schien wirklich von der Klarinette fasziniert gewesen zu sein. Er hätte gern mehr über die musikalischen Fähigkeiten des Wesens erfahren, zuckte mit den Achseln und wandte
    sich der Ryol zu. Er konnte nicht der Versuchung
    widerstehen, sich vor einem aufmerksamen Publikum in Szene zu setzen. »Ich spiele gern, noch etwas mehr.«
    Mit dem Daumen glättete er den zerfransten Bereich
    des Mundstücks und hoffte das Beste.
    »Das Stück heißt ›Nachtvogel‹«, sagte er.
    »Kes!« Jemand packte die Ocampa an den Schultern
    und schüttelte sie heftig in der Finsternis, die sie zu ersticken drohte. Ihr Ich fühlte sich verzerrt und wie umgestülpt an. Von einem Augenblick zum anderen
    verschwand die Dunkelheit, und damit verklang auch
    der Schrei. Neelix blickte auf sie herab, und sein
    besorgtes Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt.
    »Kes! Was hast du? Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Sie versuchte zu sprechen, doch Wasser füllte ihren
    Mund. Goldene Flüssigkeit spritzte hervor, als ein
    Hustenanfall ihren ganzen Körper erbeben ließ. »Der
    Schrei«, brachte sie schließlich hervor. »Ich habe einen Schrei gehört.«
    »Was für einen Schrei?« fragte Neelix und hielt die
    Ocampa auch weiterhin fest. Ihre Füße berührten den
    Grund, und sie versuchte, aus eigener Kraft zu stehen.
    Neelix stützte sie, während sie sich bemühte, die
    Orientierung wiederzufinden.
    Alles war wieder normal. Wo sich zuvor nur Schwärze
    befunden hatte, gab es jetzt wieder Himmel, Sonne und Meer. Kes lauschte nach dem Schrei, vernahm aber nur ihren eigenen Atem.
    »Hast du ihn gehört?« fragte sie.
    »Was soll ich gehört haben?« Neelix musterte die
    Ocampa beunruhigt. »Ich verstehe nicht. Was ist mit dir passiert?«
    Ein Ryol eilte ihnen durch die Brandung entgegen.
    Vermutlich ein Rettungsschwimmer, nahm Kes an.
    Neelix hatte ihr das Konzept zuvor erklärt.
    »Gibt es hier ein Problem?« fragte der Mann. Wie die meisten Ryol-Schwimmer war er größer als Neelix und
    Kes. Seine Bekleidung bestand nur aus einem knappen
    Lendenschurz aus dünnem Stoff.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Neelix. Er
    betrachtete die seiner Ansicht nach viel zu deutlich erkennbare Statur des Ryol und zog Kes aus einem
    Reflex heraus enger zu sich heran. Diesmal war sie
    dankbar für sein manchmal recht übertriebenes
    Bestreben, sie zu schützen. »Wir haben nur ein wenig Schwimmunterricht veranstaltet, mehr nicht. Alles war in bester Ordnung, bis meine liebe Kes in Panik geriet und viel Wasser schluckte. Ist noch mehr geschehen,
    Schatz? Hat dich etwas erschreckt?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte sie zögernd. »Ich habe
    etwas gehört. Das glaubte ich zumindest.« Der
    Rettungsschwimmer musterte Kes. Ihr Blick wanderte
    zwischen den beiden Männern hin und her, und in ihren Gesichtern suchte sie nach einem Anzeichen dafür, daß sie ebenfalls etwas gehört hatten. Doch Neelix schien nur wegen ihr besorgt zu sein, und die Miene des Ryol offenbarte nichts als Neugier. »Es ertönte kein Schrei?«
    fragte sie. »Und es wurde nicht dunkel?«
    Neelix schüttelte den Kopf. »Wir waren allein mit dem Meer. Vielleicht leisteten uns noch einige Fische
    Gesellschaft, aber niemand schrie, weder du noch
    jemand anders. Um ganz ehrlich zu sein: Du warst viel zu sehr damit beschäftigt, Wasser zu schlucken, um
    irgendwelche Schreie von dir zu geben. Meine Güte, du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Kes und ließ sich auch weiterhin von Neelix stützen. Sein nasses Haar klebte an Kopf und Armen. »Alles erschien mir so wirklich.«
    »Vielleicht hatten Sie einen Alptraum«, spekulierte der Rettungsschwimmer.

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