Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
Vom Netzwerk:
langsam die
    Eingeweide aus dem Leib. Er verdrehte die Augen so
    sehr, daß nur noch das Weiße in ihnen zu sehen war.
    Der Mund stand weit offen, während Naxor heulte und
    dabei am ganzen Leib bebte.
    Fassungslos beobachtete Janeway, wie sich der junge
    Mann zu verändern begann. Das glatte Gesicht wurde
    schmal und hohlwangig. Dunkle Ringe bildeten sich
    unter den Augen. Die Haut veränderte sich, verlor ihre gesunde blaue Tönung und gewann statt dessen ein
    farbloses Grau. Muskeln schienen sich einfach
    aufzulösen, und zurück blieb eine dürre Gestalt, die nur noch aus trockener Haut und spröden Knochen zu
    bestehen schien. Innerhalb weniger Sekunden
    verwandelte sich Naxor in jemanden, der aussah, als
    hätte er viele Wochen in einem cardassianischen
    Arbeitslager verbracht, und die ganze Zeit über schrie er.
    Der jüngere – und jetzt greisenhaft anmutende – Ryol bot einen gräßlichen Anblick, aber die Veränderungen in Varathaels Gesicht fand Janeway noch entsetzlicher.
    Der würdevolle Älteste wirkte plötzlich wie ein
    blutdürstiger Dämon aus der klingonischen Mythologie.
    Er hatte die Zähne zusammengebissen, und sein
    Gesicht kam einer Grimasse gleich, in der seine
    scharfen Züge besonders deutlich hervortraten. Die
    grauen Strähnen verschwanden aus seinem Haar, das
    wieder einen jugendlich frischen goldgelben Glanz
    gewann, während gleichzeitig die Farbe aus Naxors
    Mähne wich. Varathaels braune Fingernägel bohrten
    sich tiefer in Naxors faltige Haut, und wässeriges Blut drang aus den kleinen Wunden. Die einst grünen Augen unter den geschwungenen gelben Brauen waren jetzt
    zwei schwarze Strudel, gefüllt mit Leere. Er schien in Ekstase zu sein und die Verzückung so sehr zu
    genießen, daß er Janeway überhaupt nicht bemerkte.
    Sie konnte das Geschehen nicht stumm beobachten.
    »Hören Sie auf!« entfuhr es ihr. »Sie bringen ihn um!«
    Der Blick von Varathaels leeren Augen glitt zu ihr. Er ließ Naxor los, der sofort erschlaffte und auf den
    Teppich sank – Janeway wußte nicht, ob er noch lebte.
    Der Älteste versuchte, sich wieder zu fassen und
    seinem Gesicht einen zivilisierteren Ausdruck zu geben.
    Als er sprach, klang seine Stimme kehlig und guttural.
    »Es tut mir sehr leid, daß Sie dies gesehen haben,
    Captain Janeway«, sagte Varathael. Er trat einen Schritt näher, und die Kommandantin wich instinktiv zurück.
    Seine Augen waren noch immer so schwarz wie die
    Ufer von Ryolanow. »Bitte belasten Sie sich nicht damit.
    Sie müssen sich bereits um viele andere Dinge
    kümmern und sollten sich keine Sorgen wegen etwas
    machen, das Sie nicht verstehen. Diese Last möchte ich Ihnen nehmen. Erlauben Sie mir, die Angehörigen
    meines Volkes auf unsere Art und Weise zu behandeln.
    Lassen Sie sich davon nicht beunruhigen. Am besten
    denken Sie gar nicht mehr daran…«
    Der Tonfall war beschwichtigend und wirkte fast
    hypnotisch. Janeway fühlte sich vom Rhythmus der
    Worte halb betäubt, und die Schwärze in den Augen
    schien sie zu verschlingen. Nun, was die Ryol
    miteinander anstellten, ging sie nichts an. Die Erste Direktive befreite sie von der Pflicht, in irgendeiner Weise zu intervenieren. Oder? Varathael kam einen
    weiteren Schritt näher, und dann noch einen. Ihre
    Besorgnis schien sich in den finsteren Augen zu
    verflüchtigen. Wie einfach war es doch, den Rat des
    Ältesten zu beherzigen und die ganze Sache einfach zu vergessen. Bestimmt drohte Naxor keine direkte
    Lebensgefahr. Varathael konnte doch nicht so
    skrupellos sein, einen Artgenossen umzubringen…
    Der Älteste streckte die Hand nach ihr aus, und
    Janeway spürte, wie ihr die Spitzen der braunen
    Fingernägel über die Wangen strichen.
    Nein! Sie neigte den Kopf nach hinten und wich erneut zurück. Jäh fiel die Trance von ihr ab, und sie klopfte auf den Insignienkommunikator.
    »Janeway an Voyager . Beamen Sie mich an Bord –
    sofort.«
    »Warten Sie!« rief Varathael und eilte ihr entgegen. Die Ruhe verschwand aus seinen Zügen, wich verärgerter
    Boshaftigkeit. »Lassen Sie es mich erklären!«
    Der Transporterstrahl erfaßte Janeway und trug sie fort.
    Die Kommandantin betrat den Kontrollraum – ein
    Turbolift hatte sie direkt zur Brücke gebracht. Chakotay stand sofort auf, um den Kommandosessel Janeway zu
    überlassen. »Der Älteste versucht, einen Kom-Kontakt herzustellen, Captain«, sagte er.
    »Kann ich mir denken«, erwiderte Janeway.
    »Commander, Mr. Tuvok… Bitte begleiten Sie mich in
    den

Weitere Kostenlose Bücher