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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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das zu gewährleisten,
    schreckte sie nicht vor dem Opfer zurück, an einem
    weiteren Bankett oder Empfang teilzunehmen.
    Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, und
    Janeway war zu einer Verabredung mit Varathael
    unterwegs. Sie spürte dumpfen Schmerz in den Beinen
    und versuchte, ihn zu ignorieren, als sie in einer von Ryolalers Pyramiden durch ein Labyrinth aus Korridoren eilte. Sie brauchte sich nicht mehr von einem Ryol
    begleiten zu lassen, denn inzwischen kannte sie die
    Ämter und Büros der Regierung besser, als ihr lieb war.
    Türkisfarbene Teppiche bedeckten den Boden,
    präsentierten goldene und rote Wirbelmuster.
    Seidige Tapisserien in allen Regenbogenfarben hingen an glatten Marmorwänden, und eine geschickte
    Anordnung aus Spiegeln und Fenstern verteilte den
    scharlachroten Sonnenschein in allen Räumen.
    Janeway brachte eine weitere Ecke hinter sich und
    bemerkte einen älteren Neffaler, der eine reflektierende Scheibe in der Decke reinigte. Er benutzte dafür einen langen Stab, an dem eine Bürste befestigt war. Das
    kleine Wesen sah nicht auf, als sie an ihm vorbeiging, widmete sich auch weiterhin der Arbeit.
    Janeway runzelte die Stirn. Die Ryol waren freundlich und sehr großzügig, aber die Neffaler wurden von ihnen fast grausam behandelt. Im Lauf der Jahrhunderte hatte die Föderation strenge Richtlinien entwickelt, die
    zwischen der legitimen Verwendung von Tieren und der Ausbeutung weniger hochentwickelter Spezies
    unterschieden. Vermutlich hätte sich bei einer genauen Überprüfung herausgestellt, daß Ryolanow nicht alle
    notwendigen Voraussetzungen erfüllte, um Mitglied der Föderation zu werden.
    Doch darum ging es hier nicht. Was auch immer man
    davon halten mochte: Die Erste Direktive bedeutete,
    daß es sich bei den Beziehungen zwischen Ryol und
    Neffalern um eine innere Angelegenheit dieses Planeten handelte, in die sich Außenweltler nicht einmischen
    durften. Trotzdem , dachte Janeway. Es käme mir nie in den Sinn, meinen Hund so zu behandeln, wie die Ryol mit den Neffalern umgehen.
    Kurze Zeit später erreichte sie das private Quartier von Varathael – es befand sich genau im Zentrum der
    Pyramide. Nur ein dicker Samtvorhang separierte die
    Residenz des Ältesten vom breiten Flur. Der
    offensichtliche Mangel an Sicherheitsvorkehrungen
    beeindruckte Janeway noch genauso wie bei ihrem
    ersten Besuch in Varathaels Gemächern. Die
    Gesellschaft der Ryol mußte tatsächlich sehr stabil und friedlich sein, wenn das Regierungsoberhaupt auf
    Wächter und Empfangspersonal verzichten konnte. Die Cardassianer könnten diese Stadt innerhalb einer Stunde übernehmen , überlegte Janeway und fühlte fast so etwas wie Schuld, weil sie in militärischen Bahnen dachte. Andererseits: Vermutlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Kazon, Vidiianer oder ein anderes
    aggressives Volk auf Ryolanow stießen. Vielleicht sollte ich Varathael darauf ansprechen und ihn davor warnen, Fremde zu vertrauensvoll zu empfangen. Oder käme er dadurch auf die Idee, Menschen für kriegerisch und paranoid zu halten? Janeway seufzte leise, als sie einen weiteren Grund sah, sich Sorgen zu machen.
    Gleichzeitig wußte sie, daß ihr gar nichts anderes
    übrigblieb, als sich mit solchen Dilemmas abzufinden.
    Ein Erstkontakt war nie leicht, sondern immer eine
    problematische Angelegenheit, die jede Menge Takt und Feingefühl erforderte.
    Gedämpfte Stimmen erklangen hinter dem schweren,
    burgunderroten Vorhang. Janeway zögerte vor dem
    Zugang, weil sie den Ältesten nicht stören wollte.
    Varathael und sie hatten vereinbart, sich hier zu treffen und anschließend eine Sotul -Plantage zu besichtigen.
    Sie wußte nicht genau, was sie erwartete, aber
    vermutlich standen ihr einige Weinproben und
    Ansprachen bevor. Janeway nahm sich vor, nicht zuviel zu trinken. Sotul -Wein war recht stark und wirkte fast ebenso nachhaltig wie romulanisches Bier. Als
    Kommandantin der Voyager wollte sie sich die Peinlichkeit ersparen, angetrunken vor fremden
    Würdenträgern zu erscheinen.
    Eigentlich konnten die Würdenträger von Ryolanow
    kaum ehrwürdiger sein als Varathael. Wenigstens bot
    der Älteste angenehme Gesellschaft – dafür war

Janeway dankbar. Bei den Oberhäuptern gewisser
    anderer Völker, von einigen hohen Tieren der
    Föderation ganz zu schweigen, wurden diplomatische
    Bemühungen von extremer Langeweile begleitet. Sie
    erinnerte sich an den andorianischen Premierminister, der bei einem Vortrag an der

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