Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
preiszugeben.
Für sie gab es jetzt nicht mehr den geringsten Zweifel daran, wie die Antwort auf diese Frage lauten musste.
Als ihr Insignienkommunikator piepte, reagierte Torres zunächst nicht. Das Geräusch erschien ihr fast unwirklich. Das Piepen wiederholte sich, verlangte nach Aufmerksamkeit.
Aus einem Reflex heraus klopfte B’Elanna auf das kleine Gerät.
»Torres, hier spricht Captain Janeway. Wir haben ein kleines Kom-Fenster, und ich nutze es, um Ihnen von einer neuen taktischen Entwicklung zu berichten.«
B’Elanna lauschte den Erläuterungen und fand sie alles andere als plausibel. Doch ein Teil von ihr war auch fasziniert: der erste Starfleet-Offizier zu sein, der sich ohne Schutzanzug dem Vakuum des Alls aussetzte und überlebte, um davon zu erzählen…
Wenn sie überlebte.
»Ich möchte Ihnen nichts vormachen, B’Elanna. Die Erfolgsaussichten bei dieser Sache erscheinen mir nicht besonders groß.«
»Sie bieten uns mehr, als wir bisher haben. Derzeit sind unsere Chancen gleich null.«
»Ja.«
»Sind Sie in der Lage, uns mit den Sensoren zu orten?«
»Ich denke schon. Haben Sie irgendeine Möglichkeil, die andere Seite des Mondes zu erreichen?
Vielleicht sollten Sie sich sofort auf den Weg machen.«
»Ja, wir haben eine solche Möglichkeit. Wie lange dauert es, bis es nach dem letzten Kollaps der Sonne zur Explosion kommt?«
»Das wissen wir nicht genau. Ich schätze, es könnten bis zu dreißig Minuten vergehen.«
»Mehr nicht? Das ist ziemlich knapp. Vielleicht schaffen wir es nicht ganz bis zur anderen Seite.
Captain, können Sie uns warnen, sobald Sie Anzeichen für den letzten Kollaps entdecken?«
»Ja. Wollen Sie dann zur sonnenabgewandten Seite aufbrechen?«
»Aye, Captain«, bestätigte B’Elanna und verband einen weiteren Glasfaserstrang mit einem Schaltkreis des Zielerfassungsmoduls.
»Wir geben Ihnen Bescheid, wenn die Sonne kollabiert. Janeway Ende.«
Die Kom-Verbindung war gerade unterbrochen, als Redbay sagte: »Ich dachte, es sei nicht möglich, einen Kontakt herzustellen.«
B’Elanna zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Zeit damit verloren, entsprechende Fragen zu stellen. Janeway verfügte über erhebliches technisches Geschick, und ganz offensichtlich war es ihr gelungen, das Kommunikationsproblem zu lösen. Torres konzentrierte sich wieder auf ihre Tätigkeit als Saboteurin. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Redbay nachdenklich zur Decke hochblickte, um sich dann wieder der Aufgabe zu widmen, eine Invasion zu verhindern.
Captain Janeway schloss den externen Kanal, doch eine Sekunde später klang erneut eine Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
»Captain«, begann Kim, »der solare Energiefluss nimmt erheblich zu, wodurch sich gewisse Probleme für die Navigation ergeben. Der Strom aus schweren Partikeln beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der Sensoren.«
»Wir müssen unbedingt in der gegenwärtigen Umlaufbahn bleiben, Fähnrich! Die Voyager darf nicht abtreiben - dadurch würden wir den Kom-Kontakt mit der Einsatzgruppe verlieren. Ist Paris noch …«
»Ja, Captain.« Es geschah nicht sehr oft, dass Kim die Kommandantin unterbrach. »Er ist noch immer damit beschäftigt, das Schiff auf dem richtigen Kurs zu halten.«
»Dabei sollten wir ihn besser nicht stören. Halten Sie es für erforderlich, dass ich zur Brücke zurückkehre?« Janeway hielt unwillkürlich den Atem an.
Sie bekam die erhoffte Antwort. »Nein, Captain. Ich glaube, wir kommen hier auch allein zurecht. Es müsste eigentlich möglich sein, das Schiff zu stabilisieren und … Meine Güte! Wir treiben ab, Captain
…«
»O nein.« Janeway sah zum Monitor und beobachtete, wie sich die Schilde noch weiter dehnten, dabei immer schmaler wurden. »Janeway an Paris! Warum bewegen wir uns?«
»Die Kontrollen fürs Impulstriebwerk reagieren nicht mehr richtig, Captain«, erwiderte der Pilot. »Es liegt an der starken Strahlung. Ich versuche zu kompensieren…«
»Deaktivieren Sie das Triebwerk!«
»Das ist leichter gesagt als getan«, antwortete Paris. »Die Kontrollen sind blockiert, vermutlich aufgrund mangelnder Abschirmung vor dem solaren Partikelstrom.«
Janeway seufzte. »Großartig! Ohne die Erweiterung des Schilds hätten wir überhaupt keinen Grund, hier zu sein, Paris!«
»Captain«, warf Lieutenant Carey ein, »bitte verzeihen Sie, aber die Dehnung erreicht jetzt ein kritisches Maß.«
Janeway blickte erneut auf den Schirm und stellte fest, dass Carey recht hatte.
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