Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
»Treffen Sie Vorbereitungen dafür, den Schilden wieder die vorherige Struktur zu geben. Paris, bringen Sie das verdammte Triebwerk unter Kontrolle. Carey, auf mein Zeichen hin: drei, zwei…«
Kathryn Janeway erhielt keine Gelegenheit, den Countdown zu beenden. Als sie eins sagte, kam es an der Spitze des gedehnten Segments zu einem Kontakt. Die Schilde waren nicht unendlich dünn, sondern hatten eine bestimmte Dicke. Als der Durchmesser des Schildkeils unter das Doppelte dieses Werts sank, ließ sich eine Berührung nicht mehr vermeiden.
Von einem Augenblick zum anderen sanken die energetischen Anzeigen auf dem Pult vor Janeway auf null. Balkendiagramme schrumpften zur Grundlinie.
Die Voyager hatte ihre vorderen Schilde verloren -und damit auch die Möglichkeit, einen neuerlichen Kom-Kontakt mit der Einsatzgruppe herzustellen.
Janeway begriff erschrocken, dass es Stunden dauern würde, um die notwendigen Reparaturen vorzunehmen. Und in der Zwischenzeit… Wenn der Bug des Schiffes bei der Supernova-Explosion zur Sonne zeigte, so musste es ebenso mit Zerstörung rechnen wie die entsprechende Seite des Monds.
»Paris…« Sie versuchte, ruhig zu sprechen. »Drehen Sie die Voyager so, dass das Heck in Richtung Sonne zeigt. Und halten Sie die Position!« Diesem Punkt kam zentrale Bedeutung zu. Die rückwärtigen Schilde genügten wahrscheinlich, um das Schiff vor dem Strahlensturm zu schützen vorausgesetzt, das Heck zeigte genau zur Sonne.
Carey wirkte bestürzt. »Captain, soll ich…«
»Ob Sie mit der Reparatur beginnen sollen, damit wir die Bugschilde so schnell wie möglich zurückbekommen? Ja. Außerdem brauchen wir einen neuen Schildkeil, um noch einmal eine Kom-Verbindung zur Einsatzgruppe herzustellen. Beeilen Sie sich!«
Derzeit waren sie nicht imstande, eine Nachricht zu übermitteln. Janeway dachte an ihr Versprechen, Redbay und Torres zu warnen, um sie in die Lage zu versetzen, rechtzeitig die andere Seite des Mondes zu erreichen. Diese Möglichkeit bestand jetzt nicht mehr. B’Elanna und Lieutenant Redbay würden ihre Sabotageaktionen tief im Innern des Monds fortsetzen - bis schließlich die Energieflut der Supernova kam und sie innerhalb eines Sekundenbruchteils verbrannte.
B’Elanna Torres versuchte, ihre Finger zu lösen, aber sie blieben krampfhaft fest um einen Glasfaserstrang geschlossen. »Verdammt!« brummte sie. Der Strang war inzwischen mit einem Zielerfassungsschaltkreis verbunden, doch ihre Hand klebte daran fest, schien unbedingt ein Teil der Glasfasern sein zu wollen.
»Schweben Sie nicht einfach so herum«, sagte sie zu Redbay. »Helfen Sie mir.«
»Sie wirken recht pittoresk«, erwiderte der Pilot. »Man könnte Sie mit einer lebenden Fahne vergleichen.«
»Wenn das ein Witz sein soll, so muss ich Sie enttäuschen. Derzeit ist mein Sinn für Humor nicht besonders stark ausgeprägt.«
»An Ihrer Stelle erginge es mir vermutlich ebenso.«
»Halten Sie endlich die Klappe und helfen Sie mir. Warum bekommen wir keine Nachricht von der Voyager? Captain Janeway könnte sich wenigstens melden, um uns wissen zu lassen, dass nach wie vor die Möglichkeit der Kommunikation besteht.«
Redbay bedachte Torres mit einem durchdringenden Blick. »Vielleicht besteht sie nicht mehr«, entgegnete er ungerührt.
B’Elanna hatte plötzlich das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Sie klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Torres an Janeway. Hören Sie mich? Hört mich jemand? Großartig!
Einfach toll! Es besteht schon seit einer ganzen Weile kein Kom-Kontakt mehr, und wir wussten nichts davon. Inzwischen könnte die Sonne bereits zur Supernova geworden sein. Vielleicht ist der Energiesturm schon hierher unterwegs!«
»Ich glaube, hier können wir nicht mehr ausrichten, Torres.« Redbay deutete zu den Kabeln, die mit verschiedenen Schaltkreisblöcken des Zielerfassungsmoduls verbunden waren.
»Wir sind noch nicht fertig.«
»Wenn Sie überleben wollen, sollten wir jetzt besser aufbrechen.«
»Wir sind noch nicht fertig.«
Redbay sah die Entschlossenheit in B’Elannas Gesicht und zuckte mit den Achseln.
Für ihn ist es ohnehin gleich, dachte Torres. Er starb im Alpha-Quadranten, fast siebzigtausend Lichtjahre entfernt.
Redbay löste B’Elannas verkrampfte Hand vom Strang, und verband das Kabel mit einem Schaltkreis, während Torres mehrmals die Finger krümmte und streckte.
Weitere fünfzehn Minuten verstrichen. Im Lauf der Stunden hatten sie Erfahrungen gesammelt und
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