Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
überstanden, und zwar ohne spezielle Schutzanzüge - ein neuer Rekord für Tom Paris.
Er seufzte und wartete geduldig darauf, dass Harry Kim zu sich kam.
Fähnrich Kim erwachte in einer Welt, die aus hellem Licht und seltsamen Geräuschen bestand.
Sein Blick fiel auf Instrumentenanzeigen, die überhaupt keinen Sinn zu ergeben schienen. Er spürte, dass er sich an ihre Bedeutung erinnern sollte, aber nicht einmal der eigene Name fiel ihm ein. Immer mit der Ruhe. Ich denke, also lebe ich noch. Ich muss nur herausfinden, was geschehen ist…
Plötzlich wusste er, wie er hieß: Harry Kim. Ja, so lautete sein Name. Er war Harry Kim, Fähnrich Harry Kim von der U.S.S. Voyager. Aber jetzt befand er sich nicht an Bord jenes Raumschiffs, oder?
Nein. Dies war das Shuttle, mit dem sie…
Tom Paris!
Kim wandte sich zur Seite, um Paris die dumme Frage zu stellen: »Haben wir es geschafft?« Doch jäh in ihm aufflammender Schmerz hinderte ihn daran.
Er Riss die Augen auf, als sich ihm heiße Nadeln durch den Schädel zu bohren schienen. Zum Glück währte die überaus intensive Pein nur ein oder zwei Sekunden lang. Dann löste sie sich bis auf einen kleinen Rest auf.
Kim blinzelte erneut und fand ganz in die Wirklichkeit zurück.
Er vermied es, nach dem Offensichtlichen zu fragen. »Äh … ich nehme eine Sondierung vor … Hier gibt es nichts mehr, das Transporterstrahlen blockiert.«
»Wir könnten also einen Transfer durchführen?«
»Ja. Ja, das müsste eigentlich möglich sein. Die am-bientalen Bedingungen dort draußen sind annehmbar. Nichts deutet auf Lebensformen hin.«
»Worauf warten wir dann noch, Harry?«
Kim programmierte den Computer darauf, einen Alarm auszulösen, falls sich andere Raumschiffe näherten oder jemand versuchte, sich an Bord zu beamen -so unwahrscheinlich das auch sein mochte.
Dann nahmen Paris und er Phaser, Tricorder und Forschungstaschen, bevor sie sich dem Transporter anvertrauten.
Der Retransfer fand in einem langen Korridor statt, der den Eindruck erweckte, sich in beide Richtungen endlos zu erstrecken.
Wände, Decke und Boden bestanden aus Rohren, Kabeln, gebündelten Glasfaserleitungen und energetischen Transferkanälen. Einen Laufsteg gab es nicht -Kim und Harry standen auf einem besonders dicken Kabelbündel.
Es fehlte künstliche Gravitation, und inzwischen waren sie dem Zentrum des künstlichen Monds ein ganzes Stück näher. Kim zuckte zusammen, als er fast schwerelos wurde, und aus einem Reflex heraus streckte er die Beine - ein Fehler, wie sich herausstellte. Er stieg auf, streckte die Arme und suchte vergeblich nach Halt. Zwei oder drei Sekunden später stieß er mit dem Kopf an ein Rohr und trieb wieder dem Boden entgegen. Paris ergriff den jungen Fähnrich am Bein und zog ihn nach unten.
Kim rieb sich die schmerzende Stelle am Kopf und blickte auf die Anzeigen des Tricorders. »Von fast fünfzehn g auf weniger als ein Zwanzigstel der normalen Schwerkraft. Nach unserer Rückkehr haben wir bestimmt noch eine Woche lang Schmerzen in den Knochen.«
Paris sprang versuchsweise nach vorn und legte mehrere Meter zurück, musste jedoch die Arme heben, um nicht wie zuvor Kim mit dem Kopf an die >Decke< zu stoßen. Es dauerte einige Minuten, bis sie sich an ihr geringes Gewicht gewöhnt hatten. Dann setzten sie den Weg mit weiten, flachen Sätzen fort und kamen auf diese Weise wesentlich schneller voran, als es auf der Oberfläche eines Planeten möglich gewesen wäre.
Kim sondierte immer wieder und entdeckte schließlich einen Quergang, in dem sie einige weitere Kilometer zurücklegten, bis er an einer Art Schlucht endete: Eine runde Grube führte tief ins Innere des Monds.
»Was halten Sie davon, wenn wir uns dort unten umsehen, Tom?« fragte Kim.
Paris beugte sich vor und starrte in die Tiefe. Er schaltete seine Lampe auf maximale Leuchtstärke, aber trotzdem reichte ihr Licht nicht bis zum Grund der >Schlucht<.
»Ich kann nicht bis nach unten sehen, und die Wände sind völlig glatt«, erwiderte Paris. »Von Leitern fehlt jede Spur. Nun, bei normaler Gravitation muss man mit dem Tod rechnen, wenn man dreißig Meter tief fällt. Unter den hiesigen Bedingungen gilt das für einen Fall von sechshundert Metern. Wir sollten besser vorsichtig sein.«
Kim lächelte. »Ich habe so etwas schon immer mal ausprobieren wollen. Seit ich als Kind entsprechende Holo-Trickfilme gesehen habe.«
»Was meinen Sie?«
Kim entnahm der Forschungsjacke eine Thermodecke. »Bei so
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