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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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Unglaublich schnell ließ er das kleine Raumschiff rotieren und steuerte es durch die Resonanzlücke in der Mitte des Geflechts. Rechts und links rissen einige der goldenen Kabel.
    »Wann laden Sie mich zum Fleischkäse-Festmahl ein?« fragte Kim mit zittriger Stimme.
    »Ich bereite die Spezialität selbst zu, wenn wir wieder an Bord der Voyager sind. Und nachdem wir Neelix gefesselt haben, um seine Küche zu benutzen.«
    »Sie wollen kochen? Sie selbst?«
    »Beim Maquis lernt man viele Dinge, insbesondere dann, wenn keine Replikatoren zur Verfügung stehen. Halten Sie sich gut fest, Kim. Wir nähern uns jetzt der Empfangsantenne.«
    »Wird heiß hier drin, nicht wahr?«
    Paris wischte sich Schweiß von der Stirn und warf einen Blick auf die Temperaturanzeige: 52,2 Grad.
    Sie brieten bei lebendigem Leib! »Um ganz ehrlich zu sein: Mir läuft’s kalt über den Rücken. Liegt hier irgendwo meine Jacke herum?«
    Er betätigte den Schubregler, den er schon vor einer ganzen Weile modifiziert hatte. Ihn so weit nach vorn zu schieben… Normalerweise wäre das Shuttle dadurch auf ein Viertel der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt worden. Mit einem so enormen Bewegungsmoment hätte es ein Loch durch den ganzen künstlichen Mond gebohrt, um ihn auf der anderen Seite als shuttlegroße Plasmawolke zu verlassen.
    Als sie sich dem Ende des Schachtes näherten, stellte Paris kummervoll fest, dass die Empfangsantenne nicht nur eine Scheibe war, an der sie vorbeifliegen konnten. Zuerst kam ein innerer Ring, das Fokussierungsmodul für die Energie, mit einem Durchmesser von nur dreißig Metern. Die Scheibe erstreckte sich darunter.
    Millionen von Drähten verbanden den Ring mit den Schachtwänden. Das Shuttle konnte dem Fokussierungsmodul nicht ausweichen, musste mitten hindurch, ins Zentrum der Mikrowellenhölle.
    Harry Kim blieb stumm, aber Paris wusste auch so Bescheid: Im Bereich zwischen Ring und Scheibe war die elektromagnetische Strahlung so stark, dass die Schilde des Shuttles innerhalb von wenigen Sekunden versagen würden. Ihre einzige Überlebenschance bestand darin, mit einer Geschwindigkeit von dreißig Kilometern pro Minute weiterzufliegen.
    Was bedeutete: Um das Fokussierungsmodul zu passieren und anschließend nicht an der Scheibe zu zerschmettern, musste Paris ein Manöver durchführen, das er als Kind beim Flug mit Mini-Gleitern gelernt hatte: die Todeswende.
    Er biss die Zähne zusammen und versuchte gleichzeitig, ruhig zu lächeln, damit sich Kim keine zu großen Sorgen machte. Der junge Fähnrich hing am Leben. Warum ihn darauf hinweisen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Todeswende nur dreibund-dreißig Prozent betrug?
    Himmel, auch ich bin noch nicht bereit, mein Leben zu beenden! Aber Paris konnte und wollte sich in dieser Hinsicht nichts vormachen: Sechsmal in seinem Leben hatte er die Todeswende versucht, und nur zweimal war sie ihm gelungen.
    Damals, als Kind, brauchte er bei einem Misserfolg keine fatalen Konsequenzen zu befürchten. Es war nur darum gegangen, holographischen Hindernissen auszuweichen. Kollisionen hatten dazu geführt, dass er eine Wette verlor.
    Hier sah die Sache ganz anders aus.
    Der Ring kam näher, und Paris glaubte, die fokussierte Energie zu sehen: Die geballte Energie verursachte so große Hitze, dass die infraroten Echos fürs menschliche Auge sichtbar wurden.
    Die Todeswende würde die Trägheitsabsorber des Shuttles weit über ihre Toleranzgrenzen hinaus belasten. »Halten Sie sich gut fest, Harry«, sagte Paris leise. »Mögen Sie plötzliche Schwerkraftumkehrungen?«
    »Nein, ich verabscheue so etwas…«
    Das kleine Raumschiff passierte den Ring und raste in den elektromagnetischen Mahlstrom hinein.
    Jetzt oder nie! fuhr es Paris durch den Sinn.
    Er griff nach dem Regler für die Fluglage, zog ihn ganz zurück und zwang den Bug des Shuttles um neunzig Grad nach oben.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hielten die Trägheitsabsorber stand und absorbierten die enormen Andruckkräfte. Doch dann gaben sie den Geist auf.
    Eine gewaltige Faust schien auf Paris herabzufallen, um ihn zu zermalmen. Er schätzte die Kraft auf 9600 Newton - fast das Zwölffache der normalen Schwerkraft. Es ist zuviel, dachte Paris und ächzte leise. Wenn ich jetzt das Bewusstsein verliere, sind wir erledigt.
    Die von Tom Paris wahrgenommene Welt wurde grau, als Ohnmacht an seinem Selbst zerrte. Der Grund: Unter hoher Schwerkraft strömt das Blut aus dem Kopf in den unteren Teil des

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