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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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bildeten sich in ihrer Stirn. »Nein, Lieutenant. Noch nicht.«
    B’Elanna achtete darauf, sich ihre Freude nicht anmerken zu lassen. Wie die meisten Menschen neigte Janeway dazu, ihren Feinden zuviel Mitgefühl entgegenzubringen. Wenn das Schiff endlich in die richtige Richtung fliegt, sollte man besser nicht an den Trägheitsabsorbern herumspielen, dachte die Chefingenieurin.
    »Könnten wir ein Shuttle mit einem Photonentorpedo in den Mond schicken?«
    B’Elanna hob die Brauen. »Ihnen dürfte klar sein, dass eine Rückkehr des Shuttles praktisch ausgeschlossen ist.«
    »Ja.«
    »Nun, damit kämen wir kaum weiter. Wohin soll der Torpedo gebracht werden? Wo befinden sich die wichtigen Komponenten der Anlage? Es hat keinen Sinn, diesen und jenen Schaltkreis zu zerstören.
    Die Installationen im Innern des Mondes dienen dazu, die Energie einer Supernova aufzunehmen, und das bedeutet: Es gibt Dutzende von Reservesystemen. Vermutlich würden die Aggregate selbst dann noch funktionieren, wenn die Hälfte aller Schaltkreise ausfällt.«
    B’Elanna lauschte dem Klang der eigenen Stimme und glaubte, so etwas wie Bewunderung darin zu hören.
    »Was schlagen Sie vor?«
    Diesmal schloss Torres die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen leider keine Vorschläge anbieten. Ebenso wenig wie Carey.« Sie hielt die Augen noch eine Zeitlang geschlossen. Als B’Elanna sie schließlich wieder öffnete, war Janeway gegangen, ohne einen Gruß. Überrascht blickte sie zur Tür, zuckte dann mit den Schultern und setzte ihre Arbeit fort.
    Im Bereitschaftsraum berichtete Janeway Chakotay von der >vagen Idee<. Der Erste Offizier runzelte die Stirn. »Haben Sie an die moralischen Aspekte gedacht?«
    Die Kommandantin wartete - sie wusste, dass Chakotay nicht sofort eine Antwort von ihr erwartete, seiner Frage noch etwas hinzufügen wollte.
    »Wenn wir den Mond zerstören, Captain, so entsteht kein Wurmloch. Aber die Sonne wird dadurch nicht daran gehindert, zur Supernova zu werden.«
    Janeway sah dem Commander in die Augen. »Ja, Chakotay, ich habe daran gedacht.«
    »Es bedeutet, dass siebenundzwanzig Milliarden Personen sterben, und zwar als direkte Folge unserer Intervention.«
    »Es ist ein sehr ernüchternder Gedanke.«
    Chakotay wandte sich halb ab. »Ich wäre nicht einmal fähig, so viele Cardassianer zu töten - ganz zu schweigen von Wesen, die ich nicht einmal kenne.«
    Janeway fragte sich, ob sie selbst fähig war, eine Entscheidung zu treffen, die so enorme Konsequenzen nach sich zog. Bisher hatte sie sich auf die technischen Details konzentriert und es vermieden, der Stimme ihres Gewissens zu lauschen. Doch sie konnte die moralischen Gesichtspunkte nicht auf Dauer ignorieren. »Sie kennen die Wesen nicht, Chakotay, aber Ihre Gene erinnern sich an die Furien.«
    »Vielleicht sollten wir erneut versuchen, einen Kontakt mit ihnen herzustellen und Verhandlungen zu führen.«
    »Die Zeit genügt nicht«, erwiderte Janeway. »Torres ist davon überzeugt, dass die Sonne schon sehr bald zur Supernova wird, in ein oder zwei Tagen. Außerdem darf ich nicht riskieren, dass die Furien ihren Angstprojektor gegen uns einsetzen und die Crew damit zur Meuterei zwingen.«
    Im Anschluss an diese Worte nahm sie Platz - deutlicher Hinweis darauf, dass sie ihre Meinung in dieser Hinsicht nicht ändern wollte.
    Chakotay sah sie wieder an. »Sie sind der Captain. Sie müssen eine Entscheidung treffen, und zwar schnell.«
    Janeway nickte und sah aus dem Fenster, beobachtete unbewegte Sterne. Ein besonders heller würde bald explodieren. »Die Situation hat sich verändert. Nie zuvor bin ich mit der Notwendigkeit konfrontiert gewesen, mehr Lebensformen zu vernichten, als ich zählen kann. Ich weiß nicht, ob ich dazu imstande bin, selbst wenn ich es für erforderlich halte.«
    Sie atmete tief durch. »Na schön. Sie haben wieder das Kommando. Ich gehe zu B’Elanna und überlege mit ihr, welche Möglichkeiten es gibt, den Mond zu zerstören - nur für den Fall. Geben Sie uns drei Stunden Zeit. Anschließend findet eine Besprechung der Führungsoffiziere statt. Ich treffe dann die endgültige Entscheidung.«
    Janeway ging zum Maschinenraum und legte die Hände auf den Rücken. Ein schweres Gewicht schien auf ihr zu lasten. Manchmal kann es grässlich sein, die Verantwortung des Captains zu tragen, dachte sie.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben kam sie zu spät zu einer Besprechung der Brückencrew.
    Zweiundzwanzig Minuten nach der festgesetzten

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