Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
Vom Netzwerk:
eine Nachricht durchs künstliche Wurmloch zu schicken, um Föderation, Klingonen, Romulaner, Cardassianer und alle anderen darauf hinzuweisen, dass sich Dämonen aus der Hölle anschickten, sie zu versklaven?
    Der Türmelder summte, und Janeway spürte eine jähe Nervosität, deren Grund ihr rätselhaft blieb. Bei einem Notfall hätte ihr Chakotay eine kurze Kom-Nachricht übermittelt. Wer sonst kam, um sie ausgerechnet jetzt zu stören?
    Das Summen wiederholte sich.
    »Herein«, sagte Captain Kathryn Janeway, die sich nach einigen Sekunden der Meuterei wieder fest unter Kontrolle hatte.
    Tuvok kam herein, die Hände auf den Rücken gelegt. Er wartete höflich, und Janeway musterte ihn ungeduldig. Beide warteten darauf, dass der andere etwas sagte. Vulkanier haben mehr Geduld, dachte die Kommandantin.
    Sie gab nach. »Na schön, heraus damit.«
    »Sie meinen vermutlich, dass ich mein Anliegen vortragen soll.«
    »Wenn ein Vulkanier in Hinsicht auf menschliche Redensarten pedantisch wird, so hat er etwas zu sagen und weiß nicht genau, wie er es ausdrücken soll.«
    Tuvok zögerte und suchte nach passenden Worten. Es ging jetzt darum, seinen Überlegungen eine geeignete verbale Struktur zu geben, damit ein Mensch sie nachvollziehen konnte. »Sie kennen mein Volk ziemlich gut. Was ich Ihnen mitteilen möchte, klingt vielleicht seltsam, vor allem aus dem Mund eines Vulkaniers. Aber es gibt einige Dinge, die schlimmer sind als der Tod, und die Furien stellen so etwas in Aussicht.«
    »Meinen Sie ein Leben in Sklaverei?«
    »Nein, Captain. Das ist nicht schlimmer als der Tod. Ein gewöhnlicher Sklave träumt davon, eines Tages frei zu sein, und möglicherweise plant er sogar die Flucht. In dieser Hinsicht hat Fähnrich Kim einen interessanten Punkt zur Sprache gebracht. Er sah einen Unterschied zwischen Zwang unter der Androhung des Todes und der völligen Vergewaltigung des Bewusstseins, wodurch aus einer Person praktisch ein Tier wird.«
    »Fahren Sie fort.«
    Verstand Janeway nicht die besondere Gefahr, die Furien gerade für Vulkanier darstellten? »Wenn die Furien nach Vulkan zurückkehren und mein Volk wieder in das verwandeln, was es vor Surak gewesen ist… Das wäre weitaus schlimmer als das grässlichste Massaker. Wir blieben am Leben, aber wir wären keine Vulkanier mehr. Außerdem trügen wir die Last der Erinnerung an das, was wir erreichten und dann für immer verloren.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen. Nun, die Entscheidung fällt mir dadurch nicht leichter.«
    »Das habe ich auch nicht erwartet. Wie dem auch sei: Ich bin keineswegs mit der Absicht gekommen, Fähnrich Kims Ausführungen zu erklären.«
    »Sie sind hier, um…?«
    »Um Sie an Ihre Pflicht zu erinnern, Captain. Sie haben einen Eid abgelegt, als Sie mit dem Starfleet-Dienst begannen. Sie schworen unter anderem, die Ideale der Vereinten Föderation der Planeten gegen alle inneren und äußeren Feinde zu verteidigen sowie die Freiheit ihrer Bürger zu schützen.«
    »Die Autoren jenes Eids haben nie an die Möglichkeit gedacht, dass der Schwur verlangen könnte, siebenundzwanzig Milliarden Personen zu töten, unter ihnen viele unschuldige Kinder.«
    Tuvok nickte. Sein Blick galt einer neuen Skulptur von Aton-77, die Captain Janeway repliziert hatte
    - sie musste die Replikator-Rationen mehrerer Tage dafür verwendet haben.
    »Trotzdem wurde der Eid in der Ihnen bekannten Form geschrieben, und Sie legten ihn aus freiem Willen ab. Jetzt können Sie dieser Verpflichtung nicht einfach den Rücken kehren. Nicht einmal die Vorstellung, milliardenfach Leben auszulöschen, darf Sie dazu veranlassen.«
    Plötzlich schlug Janeway mit beiden Händen auf den Tisch - menschliche Emotionen beeinträchtigten ihre
    Rationalität. Tuvok drehte sich nicht um; er wollte vermeiden, Janeway auf diese Weise zu sehen.
    »Mr. Tuvok! Glauben Sie etwa, dass ich mich nicht an den Eid erinnere?«
    »Nein. Ich weiß, dass Sie ihn gut kennen. Aber ich fürchte, Sie nehmen ihn nicht ernst genug.«
    »Ein Schwur! Was ist wichtiger: die Worte oder die Ideale, die durch die Worte geschützt werden sollen?«
    Tuvok schwieg, drehte sich aber um. Nie zuvor hatte er Janeway so von Selbstzweifeln und Unschlüssigkeit geplagt gesehen. Er wünschte sich eine magische Antwort, die ihr half, alles aus der richtigen Perspektive zu sehen. Doch so etwas gab es natürlich nicht.
    »Wir ziehen nicht durchs All und räumen all jene aus dem Weg, die wir für Bösewichter halten, Mr.
    Tuvok.

Weitere Kostenlose Bücher