Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
funktionell.
Der Korridor erwies sich als lang und breit. Seine >Decke< bestand aus unverkleideten Metallträgern auch hier hatte niemand versucht, etwas zu verschönern. Rechts und links bemerkte Paris große Fenster.
Er fragte sich kurz, warum ein so pragmatisches Gebäude Fenster haben sollte, und die Antwort fiel ihm ein, als er draußen schwere Maschinen sah: Diese dienten dazu, Felsen und Schutt zu bewegen. Solche Aggregate konnten recht gefährlich werden, und deshalb hielten es die Akerianer für nötig, ihren Einsatz nicht nur von Soldaten vor Ort überwachsen zu lassen, sondern auch von Wächtern im Innern des Gebäudes. Für den Fall, daß die verschleppten Verunier auf den Gedanken kamen, die Maschinen als Waffen zu verwenden.
Allem Anschein nach hatten die Akerianer noch immer nicht die verunische Natur begriffen. Wie sehr sie ihre Sklaven auch schuldeten und quälten: Die Verunier wären nie auf den Gedanken gekommen, mit den baggerartigen Monstren alles plattzuwalzen.
Langsam schritt Paris durch den Korridor und behielt dabei die Zugänge der beiden großen Räume weiter vorn im Auge. Wenn die Akerianer einen Hinterhalt vorbereitet hatten - und davon ging der Lieutenant aus -, so kamen nur jene beiden Zimmer in Frage.
Er gab den Veruniern ein Zeichen, woraufhin sie ausschwärmten und die Waffen hoben. Paris’ Herz klopfte so heftig, daß das Pochen laut in seinen Ohren widerhallte.
Sie näherten sich den Räumen. Sie wiesen keine Türen auf, nur offene Zugänge. Paris drückte sich an die Wand und bedeutete den anderen, seinem Beispiel zu folgen. Er nahm das Gewehr in die linke Hand, hob die rechte und zählte mit den Fingern die Sekunden ab: drei… zwei… eins.
Von einem Augenblick zum anderen sprang er vor und feuerte. Der Phaser war auf starke Betäubung justiert - die Akerianer sollten außer Gefecht gesetzt, aber nicht getötet werden. Diese Konfiguration galt auch für die verunischen Strahler; noch im Orbit des Planeten hatten sie die Waffen entsprechend programmiert.
Paris sah seine Annahmen bestätigt. Es warteten tatsächlich Akerianer auf sie, sechs in jedem Raum.
Ihre Gesichter blieben hinter den Masken verborgen, aber der Lieutenant vermutete, daß sie sehr überrascht waren. Einen Hinterhalt zu planen und dann gewissermaßen selbst in einen zu geraten…
Paris schoß auf drei Soldaten und taumelte zurück, als ihm heißer Schmerz durch den linken Arm brannte. Ein Akerianer hatte ihn getroffen. Zwar war der Schutzanzug so beschaffen, daß sich kleine Risse darin von selbst wieder schlossen, doch dem Arm half das nicht: Er ließ sich kaum mehr bewegen.
Wieder fauchte ein Strahl. Paris warf sich zu Boden und rollte zur Seite, entging der Entladung nur knapp.
Unmittelbar darauf hörte er ein anderes Geräusch, ein dumpferes Zischen als von den akerianischen Strahlern. Die Verunier kamen ihm mit ihren eigenen Waffen zu Hilfe und erledigten die anderen drei Soldaten. Eine starke und doch sehr vorsichtig zugreifende Hand schob sich unter Paris’ rechten Arm, zog ihn langsam hoch.
Als er wieder auf die Beine kam, hörte er weiter vorn Kampfgeräusche. Die Wächter im zweiten Raum hatte das Fauchen der Strahlwaffen gehört und beschlossen, nicht länger zu warten. Zwei weitere Verunier gingen zu Boden: einer von ihnen nur leicht verletzt, der andere mit einem großen Loch in seiner
- oder ihrer? - Brust. Ganz offensichtlich waren die akerianischen Waffen nicht auf Betäubung justiert.
Entsetzen erfaßte Paris, und er versuchte, es in Entschlossenheit zu verwandeln. Wer auch immer gerade das Leben verloren hatte: Er oder sie wollte bestimmt nicht umsonst gestorben sein.
Paris konnte den linken Arm nicht mehr bewegen, hielt das Phasergewehr in der rechten Hand und feuerte. Es waren noch zwei Akerianer übrig, und beide wurden von verunischen Strahlern betäubt.
Miweni hob den Tricorder. »Sie sind direkt vor uns! Nach rechts, nach rechts!«
»Halt, warten Sie!« rief Paris, aber es war bereits zu spät. Die erste Gruppe - jene Verunier, die den Weg fortgesetzt hatten, ohne auf Paris zu warten - befand sich bereits hinter der Ecke.
Der Lieutenant konnte den Kampf nicht sehen, wohl aber hören. Er mobilisierte seine Kraftreserven, wandte sich von dem Helfer ab und schloß mit schußbereitem Phaser zu den anderen auf. Doch die Verunier waren keineswegs überwältigt worden, wie Paris zunächst befürchtet hatte. Nicht sie lagen am Boden, sondern die reglosen Gestalten von zwei
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