Star Wars 8482 Dunkle Flut
Augen brachten etwas in Jadens Gedächtnis zum Klicken, und er identifizierte sie als Klon der Dunklen Jedi Lumiya. Ihre Kahlköpfigkeit hatte ihn anfangs in die Irre geführt. Das Kind â das Gesicht schmutzig, das lange rote Haar verfilzt â regte sich überhaupt nicht.
»Was wollt ihr?«, fragte Jaden durch zusammengebissene Zähne.
»Nach Hause gehen«, sagte der Lumiya-Klon.
»Das kann ich nicht zulassen«, sagte Jaden.
Ihr Lächeln vertiefte sich. »Du kannst uns nicht aufhalten. Das kann niemand. Mutter ruft uns.«
Gleichzeitig machten die beiden Klonmänner einen Schritt auf Jaden zu. Ihre Macht drückte gegen ihn. Er fiel auf ein Knie, schnaubend unter der Wucht ihres Angriffs, kaum imstande, ihnen standzuhalten.
Sie taten noch einen Schritt, und er fiel auf beide Knie. Der gröÃere der beiden grinste. Jetzt erkannte Jaden ihn, unter dem Vollbart und dem Haar. Er war ein Klon von Jadens Meister Kyle Katarn. Zorn ging von beiden Klonen aus, Zorn, der aus Jahren der Frustration und der Misshandlung geboren worden war. Die Erkenntnis traf Jaden wie ein Hagelsturm. Seine Ellbogen gaben nach. Er gab nach, gab immer weiter nach.
Aber er weigerte sich aufzugeben. Er knurrte, beschwor seine letzten Kraftreserven, streckte die Arme zur Gänze aus, stemmte sich gegen die Klone, stand auf und wich nicht von der Stelle. »Ich werde euch nicht vorbeilassen«, raunzte er. »Das kann ich nicht.«
Seine Worte wischten das Lächeln auf dem Antlitz des Lumiya-Klons fort. Sie kreischte, und ihre gelassene Fassade zersprang mit einem plötzlichen Ausbruch ihrer Wut. Energie ging von ihr aus, verband sich mit der der anderen beiden Klone und schleuderte ihn gegen die Wand.
»Töte ihn, Soldat!«, schrie sie. »Töte ihn!«
Der Jaden-Klon deaktivierte sein Lichtschwert und hob die freie Hand, die Finger ausgebreitet wie bei einer Klaue. Jaden wusste sofort, was er vorhatte, und wappnete sich, als blaue Machtblitze die Distanz zwischen ihnen überbrückten.
Jaden veränderte ein wenig die Position seiner Klinge und fing den Blitz damit ab. Er tanzte die Klinge entlang, schoss spiralförmig auf den Griff zu, traf Jadens Hand, seinen Unterarm, den Bizeps. Die Energie verbrannte sein Fleisch, während sie seinen Geist gefrieren lieÃ. Er verzog vor Schmerz das Gesicht. In dem Versuch, dem Angriff zu widerstehen, öffnete er sich vollends der Macht, aber die Energie des Klons war zu stark.
Er schrie, nahm den Griff seines Lichtschwerts in beide Hände und wirbelte die Klinge vor sich umher, sodass sich die Machtblitze an der Klinge emporwanden, weg von seinem Körper. Allerdings forderte seine Konzentration auf den Blitz ihren Preis, und ein neuerlicher Stoà des Katarn-Klons schleuderte ihn wieder gegen die Wand. Sein Kopf krachte seitlich gegen den Durabeton, und er sackte zu Boden, darum kämpfend, nicht das Bewusstsein zu verlieren.
Der Jaden-Klon â Soldat â kam auf ihn zu.
»Lass uns einfach gehen, Jedi«, sagte er.
Jadens Zunge und seine Lippen wollten keine Worte bilden, also schüttelte er den Kopf.
Wieder zischten die Blitze. Die Energie stieà ihn über den Boden, verbrannte sein Fleisch, versengte seinen Geist. Noch immer hielt er seine Klinge umklammert, noch immer gelang es ihm, den GroÃteil der Energie abzuwehren. Er musste bloà wieder klar im Kopf werden, seine gedankliche Klarheit zurückgewinnen.
Der andere Klon, der Katarn-Klon, tauchte vor ihm auf. Jaden hatte ihn nicht näher kommen sehen. Seine rote Klinge sauste hernieder, um Jaden den Schädel zu spalten. Jaden blockte den Angriff unbeholfen mit seiner Klinge ab, um die noch immer Machtblitze züngelten. Der Klon knurrte, ehe er Jaden einen von der Macht verstärkten Tritt seitlich gegen das Gesicht verpasste, der dafür sorgte, dass Jaden Sterne sah und die Stufen hinuntersegelte. Er schlug auf dem nächsten Treppenabsatz auf und kam wankend auf die FüÃe, voller Furcht vor dem nächsten Angriff, schwankend, taumelnd, auÃerstande, klar zu sehen. Er konnte sie über sich ausmachen, versuchte, sich bereit zu machen, aber ein falscher Schritt lieà ihn auch noch die nächste Treppenflucht hinunterstürzen.
Er schlug hart mit dem Kopf auf. Schwärze lockte ihn, und er hatte ihr nichts entgegenzusetzen.
Marr bemühte sich, die Ruhe zu bewahren, als er durch die Korridore des Medizentrums lief.
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