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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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wusste ganz genau, welche schmutzigen Tricks bei Bail verfingen. »Na gut«, antwortete er zögernd. »Wir machen es so, wie Ihr sagt. Aber die Diskussion ist nicht beendet, nur aufgeschoben. Wenn das hier aus dem Ruder läuft, Obi-Wan, wenn es mir so erscheint, als würdet Ihr Euer Leben in Gefahr bringen, dann überdenken wir das Ganze noch mal und finden eine andere Möglichkeit. Einverstanden?«
    Obi-Wan nahm seinen provisorischen Rucksack hoch und zwängte die Arme unter die Träger. »Wir werden sehen.«
    Völlig sprachlos starrte Bail ihn an. Verdammt! Verdammt noch mal! Kenobi war der dickköpfigste, ärgerlichste und unmöglichste …
    »Nun kommt endlich, Senator«, sagte der Jedi und setzte sich in Bewegung. »Wir verschwenden Tageslicht.«
    Bail nahm seinen Rucksack wieder auf und verfluchte seine schmerzende Schulter, verfluchte Kenobi, verfluchte die Sith und dann auch noch gleich die ganze Galaxie. Er verfluchte sein Schicksal, das ihn in so eine missliche Lage gebracht hatte. Dann lief er los, um Obi-Wan einzuholen.
    Was ich dir alles zu erzählen habe, Breha, wenn ich wieder zu Hause bin …
    Denn er würde wieder nach Hause kommen. Die Sith würden dieses Spiel hier nicht gewinnen. Das würden sie nicht! Nein, verdammt noch mal – sie würden es nicht gewinnen!
    Einem Jedi-Jüngling wurden im Tempel viele Dinge beigebracht. Als Erstes unter anderem dies: Furcht führt zu Wut. Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid. Nimm dich in Acht vor der Dunklen Seite, Jedi.
    Und die zweite Lektion lautete: Die Herrschaft über sich selbst ist die einzige Herrschaft, die zählt .
    Obi-Wan befürchtete jedoch, dass er die Herrschaft über sich selbst verlieren würde.
    Er befand sich unter einer feindseligen Sonne, auf einem Planeten, der ihn umzubringen versuchte, und war unterwegs zur Festung eines Feindes, der ihn vernichten wollte. Und dann war da auch noch Bail Organa, der eigentlich gar nicht hätte hier sein sollen. Sie hatten zu wenig Proviant, und er litt unter zu wenig Schlaf. Das alles ließ das Leben zu einer Prüfung werden.
    Doch die Unbequemlichkeiten dieses Lebens waren nur ein schwacher Abglanz des wirklichen Leids. Das lag hinter seinen Augen im Reich des Geistes, wo er sich wie eine Kerze fühlte, die bei einem Wirbelsturm brennen sollte.
    Seit der letzten Nacht hatte der Wind der Dunklen Seite ihm beständig ins Gesicht geblasen und ihn gezwungen, die grausamsten seiner Erinnerungen noch einmal zu erleben, um seinen kämpferischen Geist in Stücke zu reißen. Die Feuerwanzen … Tayvor Mandirly … Qui-Gons Tod … Geonosis. Ein erbarmungsloser Aufmarsch von Furcht, Tod und Verlust. Und kaum genug Zeit zwischen den einzelnen Angriffen, sich zu erholen. Wieder zu Atem zu kommen. Den Schutzwall wieder aufzurichten für den nächsten Angriff.
    Nach innen gekehrt, den Blick auf sich selber gerichtet und radikal von der hellen Seite der Macht abgeschnitten, pflegte er die kleine Flamme. Er zog alles heran, was ein jeder Jedi ihn gelehrt hatte: Yoda und Mace Windu und ganz besonders Qui-Gon Jinn. Und was Anakin ihn gelehrt hatte. Er stützte sich auch auf das, was die Sith auf Theed ihm beigebracht hatten und Dooku in seinem Hangar. Diese letzten Lektionen waren die bittersten. Doch sie waren nicht umsonst.
    Er sah sich selbst als Kerze. Er sah sich hinter einer Mauer. Stein für Stein versuchte er sie hochzuziehen. Stein für Stein wurde sie niedergerissen. Jeder Tod war ein Schlag mit dem Hammer, jeder Verlust ein Meißel. Die Sith waren gerissene Gegner und wussten, wo und wann sie zuschlagen mussten. Schwachstellen zogen sie an, alter Kummer, nicht verheilte Wunden. Er baute eine Schutzmauer gegen sie. Sie lachten und rissen sie ein.
    Und während sie lachten, wisperten sie wie eine Geliebte in sein Ohr: Stirb, Jedi. Stirb, Jedi. Stirb, Jedi, stirb …
    Er spürte Bail Organas Sorge wie eine warme Hand, die einem jemand tröstend auf die Schulter legt. Aber während sie ihm Kraft gab, empfand er sie gleichzeitig auch als Belastung. Er spürte das erdrückende Gewicht des Mannes, den er zu beschützen hatte – oder dabei versagte.
    Ich hätte ihn beim Raumschiff lassen sollen. Ich hätte ihn gar nicht erst mitnehmen sollen. Ich hätte eine Möglichkeit finden müssen, ihn aus dem hier herauszuhalten. Stattdessen bin ich dafür verantwortlich, wenn er umgebracht wird .
    Irgendwie erinnerte ihn Bail auf seltsame Weise an Padmé: unerschrocken, draufgängerisch und eigensinnig kühn,

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