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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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weniger als zuvor. Irgendwie ist etwas anders geworden …
    Und dann durchbohrte der Jedi einen Baum mit seinem Lichtschwert.
    Verblüfft unterdrückte Bail einen Schrei, als sich die kühle tote Luft mit dem widerlichen Gestank verbrannten und brennenden Harzes füllte. Schnell trat er von dem Stamm weg, hinter dem er Schutz gesucht hatte, weil Obi-Wan auf einmal wahllos auf die Bäume einhieb. Abgetrennte Äste fielen zu Boden, Zweige und Blätter flogen durch die Luft, und stinkender Rauch breitete sich aus.
    Und dann waren es nicht mehr nur Äste, die Obi-Wans Raserei zum Opfer fielen – ganze Bäume mussten dran glauben, die mit einem einzigen Hieb der leuchtend blauen Klinge fürchterlich leicht gefällt wurden. Schneller, schneller, immer schneller wirbelte der Jedi durch den Wald und schnitt durch die Stämme der Bäume, als wären es die Leiber seiner Todfeinde. Als würde jeder Ast eine Waffe halten und versuchen, ihn zu töten. Das laute Summen des Lichtschwertes wurde fast von dem Krachen des Holzes übertönt, wenn es zu Boden schlug oder gefällte Bäume in Nachbarbäume krachten, sodass sich Bail an taumelnde Betrunkene in den schäbigeren Bezirken Coruscants erinnert fühlte. Blätter wirbelten und flatterten in diesem vernichtenden Sturm, und es drang immer mehr Sonnenlicht durch die größer werdenden Lücken im dichten Laubwerk des Waldes.
    Wie versteinert beobachtete Bail, wie Obi-Wan einen Wald metzelte.
    O nein. O nein, das ist außer Kontrolle geraten.
    Er konnte nicht lange an einer Stelle stehen bleiben, denn Obi-Wans Angriffen lag kein Muster zugrunde. Er blieb immer in Bewegung, wagte es nicht, auch nur einen Moment an einer Stelle zu bleiben, während Obi-Wan den Wald abholzte. Zweimal wäre er fast unter einem umstürzenden Baum begraben worden, dann stolperte er über einen liegenden Baumstamm, als er zur Seite sprang, weil die knorrige Krone eines Baumes über ihm herunterkrachte. Er kam mit Kratzern und Schürfwunden davon, hatte aber plötzlich einen völlig trockenen Mund und geriet in Panik.
    Wie soll ich das beenden? Ich muss es beenden. Es ist Wahnsinn. Obi-Wan ist verrückt geworden!
    Und dann musste er schnell zur Seite ausweichen, als der Jedi herumwirbelte und drei junge Bäume mit einem einzigen Hieb fällte und gleich zum nächsten Angriff überging – und sich mit zur Unkenntlichkeit verzerrtem Gesicht, aus dem Wut und blinder Hass sprachen, ihm zuwandte.
    Obi-Wan fletschte die Zähne und hob wieder sein Lichtschwert – und kam näher.
    Bail, dem vor Angst ganz schlecht war, riss die Arme hoch. Er wich einen Schritt zurück und blieb stehen, als er gegen einen liegenden Baumstamm stieß und fast wieder gestürzt wäre.
    »Obi-Wan! Obi-Wan, ich bin’s – Bail Organa. Obi-Wan. Meister Kenobi. Hört auf!«
    Ohne zu hören, ohne auf irgendetwas zu achten, holte Obi-Wan mit seinem Lichtschwert aus.
    Bail schloss die Augen. Breha .
    Und dann …
    … starb er doch nicht.
    »Bail?«, sagte eine leise, unsichere Stimme. »Bail? Was tue ich da?«
    Völlig benommen musste Organa erst einmal blinzeln – und dann nahm Obi-Wans verwirrte Miene Gestalt vor ihm an. Bail ließ den Blick zur Seite und nach unten zu dem leicht summenden blauen Lichtstrahl huschen, der so dicht vor seinem Hals schwebte, dass er dessen sengende Hitze spürte.
    »Jetzt sofort, Obi-Wan«, murmelte er. »Jetzt sofort werdet Ihr Euer Lichtschwert herunternehmen!«
    Mit einem leisen Summen wurde die Klinge deaktiviert, und das schwarz-silberne Heft des Lichtschwerts entglitt den Fingern des Jedi und fiel zu Boden.
    »Ventress«, sagte Obi-Wan, und seine Stimme war vor Entsetzen immer noch kaum zu hören. »Ich habe Asajj Ventress gesehen. Ich habe gegen sie gekämpft – auf Teth. Und gegen die Droiden-Armee der Separatisten. Gegen die kämpfte ich auf Christophsis. Und ich dachte … Ich dachte …« Langsam schaute er sich um und sah die gefällten Bäume, das frisch verteilte Laub, was alles so beredt Zeugnis von seiner Raserei ablegte, von einem Geist, der in einer Welt der Illusion gefangen gewesen war.
    Ohne Vorwarnung gaben die Beine unter ihm nach, und er fiel hin. Er konnte sich noch mit den Händen abstützen, ehe er das kümmerliche halbe Fertiggericht herauswürgte, das er vor Stunden zu sich genommen hatte.
    Bail wandte sich mit grimmiger Miene ab und zog seinen Rucksack unter einem Haufen abgeschnittener Äste hervor. Er holte eine mit kostbarem Wasser gefüllte Flasche heraus, schraubte den

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