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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Deckel ab und hielt sie dem Jedi hin.
    »Zur Hölle mit dem Rationieren«, sagte er. »Trinkt einfach.«
    Obi-Wan kam hoch in die Hocke und nahm die Flasche mit zitternder Hand. Aber statt zu trinken, schaute er auf. »Bail, es tut mir so leid.«
    Organa zuckte mit den Schultern. »Es war nicht Eure Schuld.«
    »Doch, das war es«, flüsterte Obi-Wan. »Ich habe meine Konzentration verloren. Ich habe nicht aufgepasst.«
    Bail hockte sich vor ihn hin. »Obi-Wan, Ihr seid müde. Ihr habt stundenlang ohne Unterlass gegen den Einfluss der Sith angekämpft. Ihr mögt vielleicht ein Jedi sein, aber Ihr seid nicht unbesiegbar. Trotzdem habt Ihr sie geschlagen. Und Ihr habt mich nicht getötet. Wieder nicht. Also gewinnen sie nicht, sondern Ihr. Jetzt hört auf zu reden und trinkt.«
    Obi-Wan leerte die halbe Flasche, dann gab er sie an Bail zurück. »Wir sollten weitergehen.«
    Weitergehen? Nach allem, was passiert war? Bail Organa schüttelte den Kopf. »Nein. Ihr müsst Euch ausruhen.«
    »Bail …« Obi-Wans Augen waren vor Müdigkeit und etwas Schlimmerem ganz eingesunken. »Solange ich auf diesem Planeten bin, werde ich keinen Augenblick Ruhe haben. Wenn wir eine Möglichkeit finden wollen, hier wegzukommen, dann so schnell wie möglich. Ehe …«
    Er brauchte nichts mehr zu sagen. Bail konnte den Satz selber zu Ende führen. Ehe Euer Geist völlig bricht und die Sith Euch wie die Feuerwanzen auf Taanab bei lebendigem Leib verspeisen.
    Er seufzte. »Na gut, wir gehen weiter.«
    »Mein Lichtschwert«, sagte Obi-Wan. Er nahm es hoch und hielt es ihm hin, wobei sich sein Gesicht leicht verzerrte. »Nehmt es. Bewahrt es für mich auf.«
    Bail sah die elegante Waffe schweigend an. Er erinnerte sich an die Hitze, die sie ausgestrahlt hatte, die schreckliche Kraft, die ihr innewohnte. Er kannte die Jedi gut genug, um zu wissen, dass ein Lichtschwert ihr persönlichster, wichtigster und kostbarster Besitz war.
    »Seid Ihr Euch sicher?«
    Obi-Wan nickte. »Ich hätte Euch beinahe getötet. Ich bin mir sicher.«
    »Na gut«, sagte er wieder und nahm die ihm hingehaltene Waffe. Seine Finger schlossen sich darum, und er spürte das Gewicht des Lichtschwertes und seine Wichtigkeit. »Ich werde gut darauf aufpassen, das verspreche ich.«
    »Danke«, sagte Obi-Wan. Dann schweifte sein Blick langsam über das zerstörte Waldstück und nahm es in allen Einzelheiten auf. Sein Blick umwölkte sich. »Jetzt lasst uns weitergehen.«
    Während sie sich weiterschleppten, fand Obi-Wan Zuflucht in der Stille. Mühsam richtete er seinen Schutzwall wieder auf gegen das Dunkel, gegen das unablässige, gehässige Flüstern in seinem Ohr.
    Stirb, Jedi. Stirb, Jedi. Stirb, Jedi, stirb …
    Nie zuvor in seinem Leben war er so aus dem Gleichgewicht gewesen, so verunsichert. Er hatte Ventress wirklich gesehen. Und danach die Kampfdroiden der Separatisten. Doch schlimmer war, dass er sich beim Kämpfen die Dunkle Seite zu eigen gemacht hatte. Sie eingesetzt hatte, ohne darüber nachzudenken. Das war die unerträglichste Erkenntnis von allen. Wie ein Blitzschlag war es ihm bewusst geworden und hatte ihn in die Knie gehen lassen, bevor er sich hatte übergeben müssen.
    Dies und die Tatsache, dass er Bail Organa beinahe geköpft hätte.
    Es darf nicht wieder geschehen. Sie können mir vielleicht den Zugang zur Hellen Seite verwehren, aber die Sith dürfen mich niemals auf die Dunkle Seite ziehen. Sie dürfen mich nicht zu ihrem Mordinstrument machen .
    Lieber starb er, als das zuzulassen.
    Und so wanderten er und der alderaanische Senator langsam durch die Überreste des Waldes, durch jenen Teil, den er nicht in Stücke gehauen hatte, während das Tageslicht allmählich schwand und sich die Dämmerung über sie legte. Sie wurde zu einer zusätzlichen Last zu ihren Rucksäcken, ihren Erinnerungen und ihren Ängsten.
    Unerträglich mühsam errichtete er wieder seinen mentalen Schutzwall. Er verstärkte das Bollwerk, das er gegen die Sith hochgezogen hatte, und war sich währenddessen schmerzhaft der Tatsache bewusst, dass er ohne die Helle Seite der Macht kaum noch er selbst war.
    Der Verlust seines Lichtschwerts war wie eine offene Wunde an seiner Seite.
    Es wurde Nacht, und als ob die natürliche Dunkelheit wie eine Einladung war, kehrten die unerträglichen Erinnerungen zurück. Er ignorierte Organas Forderung, bis zum Tagesanbruch zu rasten. Irgendwie war es leichter, den Sith zu widerstehen, wenn er in Bewegung war. Wurde er langsamer, bedrängten sie

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