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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Alpträume waren auch nicht eben förderlich für eine angenehme Nachtruhe.
    Bail strich sich mit den Händen übers Gesicht und merkte, wie spröde seine Haut geworden war und wie eingefallen seine stoppeligen Wangen. Er wusste, dass ihm ein ausgemergeltes Gesicht entgegengeblickt hätte, hätte er in einen Spiegel geschaut. Seine maßgeschneiderte Kleidung schlotterte sackartig an seinem Leib. Er verlor an Muskeln, er verlor an Kraft. Sein Körper zehrte von sich selbst, wie eine Schlange, die ihren Schwanz verschlang.
    Sie waren immer noch einen, vielleicht auch zwei Tage von ihrem Ziel entfernt. Das lag nicht am Gelände, sondern daran, dass die Visionen, genau wie Obi-Wan vorausgesagt hatte, immer schlimmer und häufiger wurden, je mehr sie sich dem Sith-Tempel näherten. Und egal, wie häufig er seinen Schutzwall auch wieder aufrichtete, die Sith gaben nicht auf und zermürbten ihn allmählich.
    Als Bail ihn anschaute und sah, wie er zitterte und schwitzte, musste er gegen ein überwältigendes Gefühl der Sinnlosigkeit ankämpfen.
    Das Durchhaltevermögen der Jedi ist legendär, aber auch sie hat ihre Grenzen. Wie lange dauert es noch, bis sie bei Obi-Wan erreicht ist? Wie lange kann er noch den Angriffen standhalten? Hält er durch, bis wir den Tempel erreicht haben? Er sagt, er würde es schaffen – aber ich bin mir da nicht mehr so sicher.
    Obi-Wan hatte am letzten Abend bei einer der seltenen Gelegenheiten, da sie überhaupt miteinander sprachen, gesagt, dass die Angriffe nicht persönlicher Natur waren. Dass er der Meinung wäre, die Sith hätten irgendwelche Schutzvorrichtungen installiert, einen geistigen Sprengsatz, dieses Holocron, das Zigoola und etwaige Sith-Schätze schützte und ausgelöst wurde, sobald irgendein Jedi zufälligerweise auf den Planeten stieß. Der Zwang, das Raumschiff abstürzen zu lassen, war nicht speziell auf ihn ausgerichtet gewesen. Und die Sith-Stimme in seinem Kopf, die Stimme, die ihn beschwörte zu sterben, richtete sich auch nicht an ihn persönlich. Die Sith hassten alle Jedi gleichermaßen. Sie wollten, dass jeder Jedi zugrunde ging, und um dieses Ziel zu erreichen, machten sie vor nichts Halt. Dieser Planet war alt – die Falle, in der Obi-Wan sich verfangen hatte, war möglicherweise schon vor Jahrhunderten aufgestellt worden.
    Und das ist wohl auch der Grund, warum man nicht versucht, mich umzubringen. Da ich kein Jedi bin, stelle ich auch keine Bedrohung dar.
    Nun, zumindest nicht für das Sith-Holocron von Zigoola. Aber irgendwo in der Galaxis kannte ein Sith seinen Namen und wollte, dass er, Bail Organa, starb. Wenn sie wieder nach Coruscant zurückkamen, würde er ein paar Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssen. Vorausgesetzt natürlich, dass es überhaupt Vorsichtsmaßnahmen gab, die er ergreifen konnte. Die Jedi würden ihm dabei helfen müssen.
    Ja, wenn wir zurückkommen.
    Die Furcht schlängelte sich wie ein Wurm durch seinen Bauch. Er unterdrückte das Gefühl, so wie Obi-Wan es ihm gesagt hatte. Gebt der Dunklen Seite keine Nahrung. Lasst Euch nicht ablenken. Denkt positiv.
    Ich bin kein Jedi, und deshalb kann dieser Ort mich nicht sehen. Nicht so, wie er ihn sieht. Das bringt uns einen Vorteil. Ich helfe Obi-Wan, und das ist schon ein kleiner Sieg für uns kümmerliche Menschen.
    Bail hob den Kopf und schaute über die karge, felsige Ebene. Er nahm die Entfernung und die Landschaft in sich auf, die es noch zu überqueren galt. Gegen Abend, wenn sie ihr Tempo hielten, würden sie am anderen Ende dieses unwirtlichen Landstriches ankommen. Allein das würde schon eine Erleichterung darstellen, denn obwohl es unter der Sonne Zigoolas eigentlich nicht unerträglich heiß war, verloren sie doch mehr Körperflüssigkeit, als ihnen Wasser zur Verfügung stand, um diese zu ersetzen.
    Dehydratation ist nicht gut.
    Am Ende der Ebene begann wieder dichter Wald, der den unebenen Boden überwucherte. Bail freute sich überhaupt nicht darauf, sich da durchkämpfen zu müssen. Und hinter diesen Bäumen würden sie bestimmt – er war sich nahezu sicher – endlich auf den Sith-Tempel stoßen. Er konnte von hier aus bereits das flache schwarze Dach ausmachen, das wie eine finstere Wolke aus Stein über den Baumwipfeln hockte.
    Also sind wir fast da. Es ist fast vorbei.
    Doch es war gefährlich so zu denken. Er eilte in Gedanken voraus. Aber er durfte sich nicht ablenken lassen. Er musste sich darauf konzentrieren, einen blasenübersäten Fuß vor den anderen zu

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