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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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ertrinken!«
    Bail Organa lachte. Er konnte einfach nicht anders. Ich befinde mich auf einem Planeten der Sith im Wilden Raum, und für die Todesursache stehen plötzlich mehrere Möglichkeiten zur Wahl. »Oder von einem Blitz erschlagen werden!«
    »Sagt das nicht!«, rief Obi-Wan. »Narr Ihr, sprecht es noch nicht einmal …«
    Und schon zuckte der erste blaue Blitzstrahl zu Boden.
    »Idiot! Ihr musstet es natürlich sagen!«
    Weitere Blitze zerrissen die Wolken, denen lautes Donnerdröhnen folgte. Die eisige Luft knisterte. Der Regen verwandelte sich in Eis. Kleine Kügelchen, kleine Splitter, kleine Klingen, die ihr Fleisch küssten.
    »Oh, das ist nicht gut«, sagte Obi-Wan. »Überhaupt nicht gut!«
    Nein, das war es nicht. Würden die Hagelkörner noch größer werden, konnten sie ihnen die Schädel einschlagen und die Knochen brechen.
    Bail bedeckte den Kopf mit den Armen, zog das Kinn an die Brust und machte sich zur kleinstmöglichen Zielscheibe. Es half, aber nicht genug. Seine Kleidung brachte gar nichts, er hätte ebenso gut nackt sein können. Der Eisregen peitschte auf ihn ein. Er stöhnte und hörte Obi-Wan neben sich ebenfalls stöhnen. Noch mehr Blitze, noch mehr Donner. Er hielt den Atem an und wartete darauf, dass der Tod ihn traf, um ihm das Fleisch von den Knochen zu sengen. Breha. Breha, sei nicht böse. Das wollte ich nicht.
    Und dann hörte das Unwetter so plötzlich auf, wie es angefangen hatte.
    Sie schafften es kaum, ihre leeren Flaschen schnell genug zu füllen, ehe das Regenwasser in dem rissigen Boden versickerte. Der Himmel war wieder wolkenlos, all die tosende grünrandige Schwärze war verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Und wieder schien Zigoolas trostlose Sonne und verbreitete eine bleiche, halbherzige Wärme.
    Bail war völlig durchgefroren, als er die letzte gefüllte Flasche in den Rucksack stopfte und ihn sich wieder aufsetzte. Seine Wirbelsäule knackte protestierend. Er beachtete es nicht, sondern schaute Obi-Wan an.
    »Seid Ihr bereit?«
    Obi-Wan nickte, machte aber keine Anstalten aufzustehen, sondern saß nur in sich zusammengesunken auf einem nassen Felsbrocken und zitterte in seiner klitschnassen, dreckigen Jedi-Tunika.
    »Los, kommt. Das Gehen wird helfen, dass wir wieder trocken werden«, drängte Bail. »Und dann wird uns auch wieder warm werden.«
    Obi-Wan rührte sich immer noch nicht. Sein Gesicht war voller kleiner roter Stellen, wo ihn die Eiskörner getroffen hatten. Bestimmt sah Bail genauso aus. Auf jeden Fall fühlte er sich so.
    »Ich habe versucht, uns abzuschirmen«, sagte Obi-Wan mit leiser Stimme. »Mit Hilfe der Macht. Eine Übung, die ganz am Anfang der Padawan-Ausbildung steht. Man sucht sich einen Wasserfall, stellt sich darunter, und dann …« Er machte eine leichte, anmutige Bewegung mit den zerkratzten Händen, die voller Schürfwunden waren. »… bleibt man trocken. Es ist nicht sonderlich schwierig. Eigentlich nur … Grundlagenwissen . Ich war gerade erst sechs, als ich es das erste Mal machte.«
    Bail hockte sich vor ihm hin und stützte sich nur ganz leicht mit den Fingern an einem Stein ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. »Aber jetzt schafft Ihr es nicht mehr?«
    »Nein«, sagte Obi-Wan, und sein schmales Gesicht verzog sich vor Abscheu. »So wenig, wie ich hier in der Lage bin, die Macht zu benutzen, könnte ich auch gleich ein Droide sein. Wenn Ihr nur wüsstet, wie das ist … Wenn Ihr nur eine Ahnung hättet … Mein Blut ist … ranzig geworden.«
    War es falsch, dass er erleichtert war, nicht fühlen zu können, was Obi-Wan fühlte? Wahrscheinlich. Aber ich bin es trotzdem . »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich wünschte, ich könnte Euch helfen.«
    »Ich wurde schon mit dem Gefühl für die Macht geboren«, flüsterte Obi-Wan. »Jeden Tag meines Lebens war ich in diesem Licht, jede Minute, jeden Atemzug, fünfunddreißig Jahre lang. Und jetzt ist es fort. Alles ist dunkel. Und ich weiß nicht, wer oder was ich ohne die Macht bin.«
    Bail starrte ihn an und wusste nicht, was er sagen sollte. Wie konnte er Worte bei solch einem stillen Leid finden? Wie konnte er einem Mann Ratschläge geben, der über Mächte verfügte, die er noch nicht einmal ansatzweise verstand? Aber wie konnte er bei so viel nackter Verzweiflung auch nichts sagen?
    »Die Macht ist nicht fort, Obi-Wan«, erklärte er mit all der Überzeugungskraft, die er aufbringen konnte. »Sie wird nur unterdrückt. Es liegt an diesem Ort. Wenn wir den

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