Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller

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hinabzublicken.
    Der Anblick versetzte ihr einen Stich. Ist es das letzte Mal, dass ich Coruscant sehe? Ich möchte nicht, dass es das letzte Mal ist. Ich will den Planeten wiedersehen und immer wieder. Ich will nicht sterben.
    Beschämt warf sie Anakin einen heimlichen Seitenblick zu, denn sie rechnete damit, dass er wusste, was sie dachte, und sie dafür rügen würde, um ihr dann auch noch einen Vortrag zu halten.
    Stattdessen bemerkte sie einen Ausdruck auf seinem Gesicht, der sie schockierte, weil sie nie erwartet hätte, ihn dort zu sehen: Sein Gesicht war zu einer Maske unendlichen Schmerzes gefroren. So quälend eindringlich, dass sie das Gefühl hatte, von einem Speer durchbohrt zu werden. Er schien sie völlig vergessen zu haben, und es wirkte so, als würde nur noch Coruscant für ihn existieren.
    Sieht er etwas, das ich nicht sehen kann? Weiß er, dass wir nicht mehr zurückkehren werden? Nimmt er Abschied? Sollte ich auch Abschied nehmen?
    Sie konnte ihn nicht fragen. Sein plötzlicher, unerwarteter Kummer hatte auch sie angesteckt und schnürte ihr die Kehle mit brennenden Tränen zu. Mit verschwommenem Blick beobachtete sie, wie er seine menschliche Hand ausstreckte und sie gegen das Fenster drückte. Der Blick auf Coruscant wurde durch seine weit ausgestreckten Finger zerstückelt.
    Und dann verschwand der Planet unter ihnen, als seine Einsatztruppe den Orbit verließ.
    Bail Organa war so erschöpft, als er vom Senat in die tröstliche Leere seines Apartments zurückkehrte, dass er noch nicht einmal laut stöhnen mochte. Stimmenmuster und Netzhaut-Scan bestätigten seine Identität – die äußere Tür glitt auf, und als er über die Schwelle in den Eingangsbereich des Apartments trat, ging das Licht an.
    »Um ein Viertel reduzieren«, sagte er, nachdem er zusammengezuckt war.
    Die Beleuchtung wurde schwächer. Er seufzte vor Erleichterung, während er seinen dunkelgrünen Umhang aufknöpfte und auszog, um ihn dann über die Rückenlehne eines Stuhles zu hängen. Während er sich die Stiefel auszog und die Socken abstreifte, rief er seine empfangenen Nachrichten ab.
    Nur eine. Von seiner Frau. Breha.
    Bail spürte den dumpfen Schlag seines Herzens, als er in ihr schönes holografisches Gesicht schaute. »Mach dir keine Sorgen, Bail, alles in Ordnung« , sagte sie, und ihr Bild zitterte dabei, als die Verbindung kurz gestört wurde. Das waren wohl wieder Ionenstürme irgendwo zwischen Alderaan und Coruscant, die die intergalaktische Kommunikation beeinträchtigten. »Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich an dich denke. Ich habe die HoloNetz-Übertragung vom Senat gesehen. Du sahst müde aus. Bekommst du genug Schlaf? Bestimmt nicht. Geh ins Bett, du hohes Tier. Ich werde morgen noch einmal versuchen, dich zu erreichen.«
    Flackernd verschwand sie ganz. Er sehnte sich nach ihr und war unruhig, als er barfuß über den dicken Teppich ging, um nachdenklich auf die verschwenderische Lichtfülle zu schauen, die Coruscant bei Nacht war. Nein – am frühen Morgen war. Zu einer Zeit, wo normale Leute längst schlafend im Bett lagen.
    Drei Tage waren seit den Terroranschlägen der Separatisten vergangen, und die Stadt schien wieder zu sich gefunden zu haben. Mehr oder weniger zumindest. Natürlich waren ein paar Dinge geregelt worden. Zu den beschädigten Gerichtsgebäuden war der Zutritt immer noch verboten, doch man plante den Wiederaufbau, während laufende Fälle einstweilig ruhten und neue Fälle zurückgestellt wurden, bis Ersatzrichter vereidigt sowie Räumlichkeiten gefunden worden waren, in die man ausweichen konnte. Was keine leichte Aufgabe war, denn Coruscant war eine sehr dicht bevölkerte Stadt.
    Dem gleichen Problem sahen sich die verschiedenen Regierungsbeamten gegenüber, die die Anschläge überlebt, aber ihre Büroräume verloren hatten. Es war eine unziemliche Balgerei um Tische, Holoprojektoren und alle möglichen anderen Dinge ausgebrochen, die man für ein Büro brauchte.
    Und natürlich waren außerdem sektorübergreifende Sicherheitsmaßnahmen eingeführt worden, die sich vor allem er selbst und Padmé überlegt hatten.
    Warum schienen sie eigentlich die einzigen beiden Mitglieder des Sicherheitskomitees zu sein, die in der Lage waren, schnelle Entscheidungen zu treffen? Alle anderen wirkten wie gelähmt. Der ganze verdammte Senat war wie gelähmt, als hätte der Erfolg der Separatisten die gesamte Regierung mit Trägheit infiziert. Den größten Teil zumindest.
    Die Senatoren aus