Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
Aber es geht doch darum , dass …«
Er drückte seinen Zeigefinger – den, der im schwarzen Handschuh steckte – auf ihren Mund. »Nein«, flüsterte er. »Es geht darum, dass ich ohne dich, Padmé, nichts bin. Ohne dich existiert Anakin Skywalker überhaupt nicht.«
Er sah, wie ihre Augen ganz groß wurden und sich mit Tränen füllten. Er sah, wie die Tränen zitternd an ihren Wimpern hängen blieben und dann auf ihre bleichen Wangen fielen, um sie zu benetzen. »Sag so etwas nicht, Anakin. Sag so etwas nie wieder.«
»Warum nicht? Es ist die Wahrheit.«
Sie biss sich auf die Unterlippe, während sie um Fassung rang. »Bleibst du heute Nacht?« Sie beugte sich nach vorn und ließ ihre Stirn gegen seine sinken. »Bleib heute Nacht«, flüsterte sie. »Zusammen existieren wir.«
»Ich kann nicht«, erwiderte er und hasste sich dafür selbst. »Ich kann noch nicht einmal mehr fünf Minuten bleiben. Ich muss zum Tempel zurück.«
Sie wich zurück, und ihr Blick war plötzlich düster. »Du gehst?«
»Ja. Bothawui wird von Grievous bedroht. Der Einsatz unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe – du darfst dir nicht anmerken lassen, dass du darüber Bescheid weißt.« Trotz seines Schmerzes lächelte er. »Padmé, man hat mir eine Einsatztruppe zugeteilt. Einen eigenen Sternenzerstörer. Die Resolute.«
»Aha.« Sie stand auf und ging ein paar Schritte, um dann auf die glitzernde Stadt zu schauen. Die Droiden hatten sich diskret zurückgezogen. Sie waren allein. »Und Obi-Wan?«
»Er bleibt hier. Er wurde ziemlich schwer verletzt.«
»Oh.«
»Aber ich brauche Erzwo.«
»Ja«, sagte sie. »Natürlich.«
Er trat zu ihr und schlang die Arme von hinten um sie. Doch sie ließ sich nicht wie sonst gegen ihn sinken, sondern fühlte sich kalt und steif an. »Mein eigener Befehl, Padmé. Endlich die Gelegenheit, dem Hohen Rat zu zeigen, was ich kann.« Sie antwortete nicht, und er schlang die Arme noch fester um sie. »Freust du dich denn nicht für mich? Bitte, freue dich, Liebste.«
»Ich würde ja gern«, sagte sie mit leiser Stimme. »Aber ich habe zu viel Angst.«
»Habe keine Angst«, redete er ihr zu und drehte sie zu sich um, damit sie ihn ansehen konnte. »Mir wird nichts passieren. Ich werde …«
»Anakin …«
Sie hatte recht. Er behandelte sie nicht wie eine ihm Gleichgestellte, sondern versuchte sie aufzumuntern, als wäre sie ein Kind. »Es tut mir leid.«
»Ach, Liebling«, wisperte sie. »Es soll dir nicht leidtun. Sei vorsichtig. Komm zurück.«
Er legte seine Hände an ihre Wangen. »Immer. Ich werde dich nie im Stich lassen, Padmé.«
Dann küssten sie einander voller Leidenschaft und mit einem Hauch Verzweiflung – um sich dann fest aneinanderzuklammern, bis er gehen musste.
Die Resolute war ein schönes Schiff.
Ahsoka stand neben Meister Yoda, Admiral Yularen und dem mit Kampfnarben gezeichneten Captain Rex, während sie Anakin dabei beobachtete, wie er sich auf der noch jungfräulichen Brücke umschaute. Keine Blastereinschläge. Keine Brandstellen von durchgebrannten Leitungen. Überhaupt keine Kriegsschäden … Aber das würde sich ändern, denn schon bald würden sie auf General Grievous und seine erbarmungslose Armee aus Kampfdroiden treffen.
Sie verspürte ein leichtes Kribbeln der Angst. Nein, nein, nein. Denk nicht darüber nach. Wir haben doch noch nicht einmal den Orbit verlassen. Es ist noch genug Zeit, um darüber nachzudenken.
Sie war aufgeregt – irgendwie – darüber, dass sie wieder in den Kampf zog. Krieg war natürlich etwas Schlechtes. Keiner, der noch bei gesundem Verstand war, wollte ihn. Aber wenn gekämpft werden musste, würde sie zumindest auf der richtigen Seite stehen, und gegen die Mächte der Dunkelheit antreten. Sie würde kämpfen, um alles zu schützen, was den Jedi lieb und teuer war – und ganz besonders die Republik.
Wenn wir nicht bereit sind, dafür zu kämpfen, dann geschieht es uns nur recht, wenn wir sie verlieren.
Mit anderen Worten: Ja, sie traten für die richtige Sache ein – doch das hieß nicht, dass man dabei nicht sterben konnte. Es bedeutete auch nicht, dass Anakin nicht sterben konnte. Viele Jedi waren bereits gestorben.
Wieder spürte sie dieses Kribbeln, und sie richtete eine verzweifelte Bitte an die Macht.
Lass ihn nicht einer davon sein. Lass mich nicht die Padawan sein, die nicht verhindern konnte, dass der Auserwählte getötet wurde.
Auf dem entspannten Gesicht ihres Meisters lag ein zärtlicher Ausdruck, als
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