Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
seine Finger, die in dem Handschuh steckten, über jede glänzend glatte Oberfläche auf der Brücke seines Flaggschiffs glitten: die Fern-Scan-Station, die Kommunikationskonsolen, das Steuer, die taktische Einheit, die Atmosphärenanzeige. Er war eine große, athletische Gestalt ganz in Schwarz mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, hatte alle anderen vergessen, sogar die Dringlichkeit ihres Einsatzes war in den Hintergrund gerückt, während er intensiv Zwiesprache mit dem frisch in Dienst genommenen Sternenzerstörer hielt – als würden sie sich auf telepathischem Wege miteinander unterhalten, als würde ihm das Schiff Geheimnisse ins Ohr raunen.
Verwirrt und verwundert sah sie ihn an. Ich werde Skyguy nie verstehen. Er liebt Maschinen, als wären es lebendige, atmende Wesen. Ich begreife es einfach nicht. Ein Schiff ist ein Werkzeug, mehr nicht. Wie kann irgendwer ein Werkzeug lieben? Das ist ja so, als würde man sagen, man hätte tiefe Empfindungen für einen … einen Hydrospanner.
Neben ihr pochte Meister Yoda mit seinem Gimerstock auf den Boden. Sie nahm nicht an, dass er ärgerlich auf ihren Meister war, doch das konnte man nicht mit Sicherheit sagen. Yoda war für sie das größte Mysterium, das ihr je begegnet war. Nur eines konnte sie mit einiger Verlässlichkeit sagen: Er war zwar der größte lebende Jedi, doch nicht einmal er war so vollendet, um nicht auch angespannt zu sein.
»Anakin«, sagte er.
Ihr Meister drehte sich um, immer noch lächelnd. »Meister Yoda?«
»Ihr zufrieden seid?«
»Alles ist perfekt, Meister«, erwiderte Anakin, und sein Lächeln wurde zu einem hemmungslos breiten Grinsen. »Mein Kompliment den Schiffsbauern. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet.«
»Wenn zufrieden Ihr seid, dann ich muss gehen jetzt«, sagte Yoda. »Und zum Both-System Ihr solltet aufbrechen.«
Anakin wurde gleich wieder ernst, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und nickte. »Ja, Meister.«
»In ständigem Kontakt mit uns bleibt, Anakin«, wies Yoda ihn an. »Was Ihr für richtig haltet, das tut, aber unnötige Risiken geht nicht ein. Verschlagen Grievous ist. Euch abzulenken er wird versuchen. Vorbereitet seid auf seine Finten und Täuschungsmanöver. Mehr als einen Kampf Ihr habt zu schlagen.«
Wieder nickte Anakin respektvoll. »Ja, Meister.«
Yoda schaute zu Admiral Yularen auf. »Um die Wichtigkeit dieses Einsatzes Sie wissen, Admiral. Nichts es gibt, was ich oder der Hohe Rat Ihnen sagen könnten. Möge die Macht mit Ihnen sein.«
Yularen verbeugte sich. Der freundliche und zurückhaltende Veteran, der keine Angst hatte, auch mal zuzuschnappen, wenn es sein musste, stellte das perfekte Gegengewicht zu Anakins überschäumendem Eifer dar. »Mit Euch auch, Meister Yoda.«
»Meister …«
Yoda sah wieder Anakin an. »Eine letzte Frage Ihr habt?«
»Eine Bitte«, erwiderte Anakin. »Wenn Ihr das nächste Mal Obi-Wan seht, erzählt ihm doch bitte, dass ich Danke gesagt habe und … dass ich ihn nicht im Stich lassen werde.«
Ahsoka spürte, wie Yodas Anspannung etwas nachließ. »Er das weiß, Meister Skywalker«, entgegnete er fast schon freundlich. »Und auch der Hohe Rat der Jedi das weiß.«
Sie war zwar noch nicht lange Skyguys Schülerin, doch sie hatte schnell erkannt, dass er und der Rat häufig aneinandergerieten. Unter den Padawanen raunte man sich sogar zu, dass er sich gleich beim ersten Mal gegen den Rat aufgelehnt hatte. Er war gerade einmal neun Jahre alt gewesen, und schon hatte er den Rat herausgefordert. Unglaublich. Spielte es eine Rolle für ihn, was der Rat über ihn dachte? Oder zählte für ihn nur Obi-Wans Meinung?
Ich weiß es nicht. Ich werde nicht schlau aus ihm. Manchmal ist er ein ebenso großes Mysterium wie Yoda .
»Danke, Meister«, sagte Anakin, ohne dabei etwas von sich preiszugeben. »Möge die Macht mit Euch sein.«
Yoda nickte. »Und mit Euch auch. Lebt wohl – und eine gute Jagd.«
Dann ging der alte Jedi-Meister vom Schiff, und die Mannschaft der Resolute wurde aktiv, um Admiral Yularens kurzen, barschen Befehlen zu gehorchen, während man sich bereit machte, den Orbit zu verlassen.
Anakin wandte sich an Rex. »Ihre Truppen sind untergebracht, Captain? Und bereit für den Kampf?«
Ruhig wie immer nickte Rex. Sein nachgewachsenes Haar schimmerte hell im Licht der Brücke, und seine Rüstung war fleckenlos. »Ja, Sir. Sie haben sich eingerichtet und werden Euch Ehre machen.«
In Ahsoka stieg leichtes Bedauern hoch. Sie hatten so
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