Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
alderaanisches Gerät. So wirkte es zumindest von außen. Von innen war es modifiziert worden und von höchster technischer Perfektion.
Mehrere offensichtlich zufällige Zeichen erschienen auf dem Display des Lesegeräts. Man musste sie von Hand dekodieren. Den Dechiffrier-Algorithmus hatte er schon vor Jahren auswendig gelernt.
Das war Teil der Vereinbarung.
Beim Download der Nachricht vom Komlink auf das Lesegerät wurde eine automatische Löschung aller Daten auf dem Komlink initiiert. Von der eingegangenen Nachricht blieb nichts übrig. Die gleiche Sicherung war auch in das Lesegerät eingebaut: Er hatte genau fünf Minuten, um die heruntergeladene Übertragung zu dekodieren, danach wurde auch diese gelöscht.
Auch das war Teil der Vereinbarung.
Weil die Sache zu wichtig war, um irgendetwas falsch zu machen, übertrug er die zufälligen Zeichen der Nachricht mit einem altmodischen Stift auf altmodisches Flimsiplast. Wahrscheinlich würde seine Kontaktperson entsetzt sein, wenn sie das erfuhr, doch er oder sie würde es eh nie mitbekommen, und es ließ sich nun einmal nicht ändern. Er wollte keinen Fehler machen. Und davon abgesehen konnte Flimsi verbrannt werden, sodass nie irgendeine neugierige Person sein Gekritzel zu sehen bekommen würde.
Sobald er die Nachricht entschlüsselt hatte, starrte er sie an. Stimmte das? Konnte das überhaupt stimmen? Geheimhaltung war das Schlagwort seines mysteriösen Wohltäters, Paranoia sein Glaubensbekenntnis. Sie konnten unrecht haben, oder nicht? Und bestimmt würden die Jedi davon wissen, bestimmt …
Versuch jetzt nicht, sie zu analysieren. Entweder traust du ihnen oder nicht.
Er aktivierte seinen Haushaltsdroiden. »Im Wohnzimmer ist Cognac auf den Teppich gekippt. Mach das sauber, und dann möchte ich frühstücken.«
»Ja, Sir«, sagte der Droide und zog sich zurück.
Als Nächstes rief er in Padmés Apartment an.
»Es tut mir leid, Sir« , erklärte ihr übertrieben diensteifriger Protokolldroide. Er klang tatsächlich beleidigt. Er sah sogar beleidigt aus. Wie war das möglich? »Ich fürchte, meine Herrin ist noch nicht aufgestanden. Vielleicht könntet Ihr es zu einer angemesseneren Zeit noch einmal versuchen …«
Wollte sich dieses verdammte Ding etwa auf eine Diskussion mit ihm einlassen? »Vielleicht ist mein Name nicht deutlich genug übertragen worden«, sagte er und ließ dabei ein wenig Wut mitschwingen. »Hier ist Senator Bail Organa, und meine Angelegenheit kann nicht warten.«
Als der Protokolldroide anfing nervös zu werden, ertönte eine bekannte Stimme im Hintergrund. »Dreipeo? Was ist da los?«
Der Droide drehte sich um. »Oh, Miss Padmé, es tut mir leid. Ich habe gerade versucht, Senator Bail Organa zu erklären, dass Ihr …«
»Bail?« Padmé erschien auf dem Bildschirm, nachdem sie den Droiden zur Seite gedrängt hatte. »Was ist los? Was ist passiert?«
Sie hatte wahrscheinlich genauso wenig geschlafen wie er, aber es war unmöglich, das zu erkennen. Padmés Durchhaltevermögen schien unerschöpflich. »Verzeiht, dass ich Euch so früh anrufe, Senatorin, aber ich werde heute den ganzen Tag in Sitzungen verbringen, und ich muss ein paar meiner taktischen Analysen mit Euch besprechen. Könnten wir uns – sagen wir – in einer halben Stunde treffen? Ich werde zu Euch kommen.«
Sie antwortete nicht sofort. Ihr Blick war voller Fragen, aber sie stellte sie nicht. Eine erstaunliche Frau. »Mit mir? Ja« , meinte sie schließlich. »Natürlich.« Sie klang ziemlich gelöst, doch er konnte sehen, wie angespannt sie war. Er hegte keinen Zweifel daran, dass auch sie seine Anspannung bemerkte. »In einer halben Stunde.«
Erleichterung durchströmte ihn, bevor er die Videoverbindung beendete. Er las die entschlüsselte Nachricht noch drei Mal, überprüfte, ob er sie sich auch wirklich richtig eingeprägt hatte, dann verbrannte er den Zettel und spülte die Asche im Ausguss in der Küche hinunter.
Danach ging er unter die Dusche, zog sich frische Sachen an, schlang sein Frühstück herunter und machte sich schließlich zu Padmés Apartment auf.
Bei einer halben Stunde blieb nicht viel Zeit für Essen und Anziehen, doch Bail hätte nicht so früh angerufen, wenn die Sache nicht dringend gewesen wäre. Padmé ignorierte den herumzappelnden und Unruhe verbreitenden C-3PO und erledigte hastig ihre Morgentoilette. Danach schlang sie das Rührei hinunter, das der Droide ihr reichte, um dann auf der Anlegeplattform ihres Apartments auf
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