Star Wars™ Darth Plagueis
Theelin-Halbblut, ihr Hutt-Meister sowie dessen Twi’lek-Majordomus und sein Chevin-Sicherheitschef überquerten den von Blättern übersäten Innenhof der Festung und betraten Plagueis’ Empfangsraum. Mit Ausnahme der Theelin wirkten sie, als seien sie geradewegs aus den Greelbaumwäldern gekommen, um sich den Kreaturen anzuschließen, die in den dunklen Korridoren und erhabenen Geschütztürmen der Feste ihre Nester und Baue angelegt hatten.
Plagueis und 11-4D warteten gleich innerhalb des gähnenden Eingangs. »Willkommen, Jabba Desilijic Tiure«, sagte Plagueis durch seine Transpiratormaske.
Droiden hatten in dem Raum für so etwas wie Ordnung gesorgt und Tische und Sessel bereitgestellt. Durch quadratische Oberlichter in der Decke strömte Morgenlicht herein, und im steinernen Kamin knisterte ein Feuer.
»Es ist mir eine Freude, Euch nach so vielen Jahren wiederzusehen, Magister Damask«, sagte Jabba in gebrochenem Basic. Der alterslose Kriminelle räkelte seine große Zunge und bewegte den gewaltigen Schneckenleib auf eine niedrige Plattform, die die Droiden errichtet hatten. Mit einem Blick in die Runde fügte er hinzu: »Ihr und Eure Droiden müsst mich unbedingt in meinem bescheidenen Heim im Westlichen Dünenmeer auf Tatooine besuchen.«
»Sobald wie möglich«, sagte Plagueis, während er sich in einen Lehnstuhl gegenüber der Plattform sinken ließ.
Genau wie Toydarianer und Yinchorri waren auch Hutts immun gegen Machtsuggestionen. Hätte Jabba gewusst, mit wie vielen Vertretern seiner Spezies Plagueis im Laufe der Jahrzehnte experimentiert hatte, wäre er vermutlich nicht so umgänglich gewesen, doch andererseits war der Hang der Hutts zu Unbarmherzigkeit und Folter legendär. Wie eine Tätowierung auf seinem Arm belegte, scherte er sich ausschließlich um Angehörige seines eigenen Clans. Er machte sich nicht die Mühe, seine Untergebenen namentlich vorzustellen, doch wie es bei vielen der Gangster und Taugenichtse der Fall war, mit denen er sich umgab, war zweien von ihnen ihr Ruf vorausgeeilt. Der Twi’lek mit der rosa Hautfarbe war Bib Fortuna, ein ehemaliger Spiceschmuggler, dessen eigene Spezies sich von ihm abgewandt hatte. Groß gewachsen und mit roten Augen hatte er zudem kleine, scharfe Zähne und dicke, glänzende Lekku, die aus einem haarlosen Schädel wuchsen, der aussah, als habe ihn jemand ungeschickt mit Steinen ausgestopft. Der Chevin – praktisch eine zwei Meter große Schnauze, der Arme, Beine und ein Schwanz gewachsen waren – war Ephant Mon. Von seiner eigenen Art als Krieger gefeiert – und leicht machtsensitiv – hüllte er sich in einen Umhang, den ebenso gut jemand über ihn geworfen haben könnte, um seine Hässlichkeit zu verbergen. Durch seine Kontakte zur Handelsföderation wusste er, dass Mon an einer Schmuggeloperation auf dem technikfeindlichen Cerea beteiligt gewesen war, wo er eine Gruppe junger Neureicher mit Swoopschlitten versorgt hatte.
Die Theelin kannte Plagueis nicht. Sie war blass und wohlgeformt, mit glänzendem, orangefarbenem Haar und violetten Schönheitsmalen, die über ihr Gesicht und ihren Hals nach unten verliefen, um dann unter ihrem freizügigen Kostüm zu verschwinden.
»Diva Shaliqua«, sagte Jabba, als er bemerkte, dass Plagueis sie musterte. »Eine Sängerin der Band.«
»Wie ihr Name schon andeutet.«
»Ein Geschenk von Ingoda, anstelle von Credits, die er mir schuldete.« Jabbas große Augen kamen auf der Theelin zu liegen. »Sie und Diva Funquita kamen zusammen, aber ich habe Funquita Gardulla geschenkt, in der Hoffnung, unsere schwelende Rivalität so ein wenig zu beruhigen.« Er räusperte sich. »Mein erster Fehler. Der zweite: Shaliqua Romeo Treblanc vorgestellt zu haben, der Welten versetzen würde, um sie zu besitzen.«
Treblanc, einem berüchtigten Glücksspieler, gehörte das Galaktische Opernhaus auf Coruscant. Warum Jabba sich mit Zockern und anderem zwielichtigen Gesindel abgab, war Plagueis ein Rätsel. In gewisser Hinsicht war das Verbrecherimperium des Hutts die Umkehrung von Hego Damasks Reich, in dem die Kriminellen – wenn schon sonst nichts – zumindest Politiker, Firmenbosse und Bankiers waren. Dass er nach Sojourn gekommen war, war gleichermaßen untypisch wie unerwartet.
»Seid Ihr hier, um über Treblanc oder Gardulla zu reden?«, fragte Plagueis.
Jabba reagierte verärgert. »Wie immer kommt Ihr gleich zur Sache. Doch ich weiß natürlich, dass Ihr ein vielbeschäftigter Muun seid.« Er wand sich, um
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