Star Wars™ Darth Plagueis
keine Kriegsflotte.«
Sidious antwortete nicht sofort. Als er es dann tat, troff seine Stimme vor Abscheu. »Selbst nach allem, was ich zu Euren Gunsten arrangiert habe, habt Ihr immer noch nicht begriffen, dass Ihr dadurch, dass Ihr Euch mit mir verbündet, in die Zukunft investiert.« Er vollführte eine ruckartige, abfällige Geste mit der rechten Hand. »Doch egal. Ist Euch nicht klar, dass Eure so hoch geschätzten Investoren in der Lage sind, aus Eurem Wissen, was bevorsteht, gewaltige Profite zu schlagen? Würden sie nicht davon profitieren zu erfahren, dass die Xi Char, die Geonosianer und andere organisierte Insektoiden ihre Scheren und Klauen momentan der Waffenproduktion widmen? Würdet Ihr Euer kostbares Budget nicht wieder dadurch ausgleichen, dass Ihr Euch von anderen Transportfirmen das zurückholt, was die Handelsföderation an Einnahmen einzubüßen droht?«
Gunray schaute unsicher drein. »Wir fürchteten, dass ein solches Vorgehen das Überraschungselement unterminieren würde, Lord Sidious.«
»Deshalb müssen wir rasch handeln.«
Gunray nickte. »Ich werde die Aufstellung einer Flotte befehlen.«
Sidious lehnte sich im Sessel zurück. »Gut, und vergesst nicht, Vizekönig, dass ich Euch das, was ich Euch verschafft habe, ebenso leicht auch wieder nehmen kann.« Er beendete die Übertragung und schlug die Kapuze zurück. War das eine Vision der Zukunft? Ein Leben, in dem er sich auf autoritäre Weise auch noch um die kleinsten Angelegenheiten inkompetenter Wesen kümmerte, während Plagueis und er die letzten Phasen des Großen Plans in die Tat umsetzten? Oder gab es für ihn vielleicht noch eine andere Möglichkeit, mit grausamer Zufriedenheit zu regieren?
Selbst ohne den strömenden Regen wäre der Boden unter Plagueis’ Stiefeln – Äonen verfaulten organischen Materials – weich gewesen. Wasser tropfte von der Transpiratormaske und der hochgeschlagenen Kapuze und platschte in die Pfützen, die sich unter seinen Füßen gebildet hatten. Die Burg, die einst Verunas Vorfahr, dem Graf von Vis gehört hatte, thronte auf der Kuppe eines trostlosen Hügels, zu dem keine Straßen hinführten und von dem aus man das hügelige, baumlose Terrain in alle Richtungen überblicken konnte. Durch sein Nachtsicht-Elektrofernglas studierte Plagueis die Scanner, mit denen die Mauern der Burg übersät waren, und die Position der Wachen, von denen einige im Schutz eines Torbogens, der ein verziertes Fallgitter krönte, Zuflucht vor dem Regen suchten. Unweit des Eingangs parkte eine wahre Flotte von Landgleitern, und weiter an der Seite, inmitten einer runden Landezone, stand eine Raumyacht, deren schimmernde Außenhülle selbst der Regenguss nicht trüben konnte. Hinter tosenden Regenschleiern glommen Beleuchtungsvorrichtungen.
Plagueis folgte einem tiefen, schnell fließenden Bach und stieg den Hügel wieder hinunter, den er eben erklommen hatte, zu der Stelle, wo er sein eigenes Raumschiff inmitten eines Durcheinanders herabhängender Wildblumen und Falkenbeeren gelandet hatte. 11-4D wartete am Fuß der Einstiegsrampe, Regentropfen prasselten auf seine Metallhülle.
»Möglicherweise haben ihre Scanner das Schiff entdeckt«, sagte Plagueis.
»Im Hinblick darauf, dass sämtliche Gegenmaßnahmen aktiviert waren, ist das eher unwahrscheinlich, Magister.«
»Sie haben den Bereich hell erleuchtet.«
»So, wie jedes aufmerksame Wesen es in einer solchen Nacht täte.«
»In einer Nacht, in der man weder Muuns noch Shaaks vor die Tür treibt.«
Die Fotorezeptoren des Droiden fokussierten sich auf ihn. »Die Bedeutung dieser Anspielung ist in meiner Datenbank leider nicht zu finden.«
»Verriegele das Schiff und bleib im Cockpit. Wenn ich dich kontaktiere, bring das Schiff über der Südwestecke der Burg in Position und lass die Einstiegsrampe ausgefahren.«
»Rechnet Ihr mit Widerstand, Magister?«
»Ich rechne mit allem , VierDe.«
»Ich verstehe. Ich würde dasselbe tun.«
»Das ist beruhigend zu wissen.«
Plagueis hängte den Lichtschwertgriff an seine Hüfte und lief los – so schnell, dass er beinahe dem Regen davoneilte. Wenn die Scanner und Bewegungsmelder tatsächlich so präzise waren, wie sie zu sein schienen, würden sie ihn erfassen, obgleich seine Geschwindigkeit denjenigen, wer auch immer an den Überwachungsgeräten saß, womöglich dazu verleiten würde, ihn irrtümlicherweise für einen der wilden Vierbeiner mit dem buschigen Schwanz zu halten, die diesen Landstrich bewohnten. Am
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