Star Wars™ Darth Plagueis
besser als … ein Anzati.«
»Die Hirnfresser? Was bedeutet besser als für jene von uns, die solche Gedankenkonstrukte wie Gut und Böse längst hinter sich gelassen haben? Seid Ihr besser als Bon Tapalo? Seid Ihr besser als Königin Padmé Amidala? Ich bin der Einzige, dem es zusteht, diese Frage zu beantworten. Besser sind die, die sich meinem Willen beugen.« Plagueis legte seine Hand auf Verunas. »Ich werde noch eine Weile bei Euch bleiben, während Ihr mit der Macht verschmelzt. Ab einem gewissen Punkt jedoch muss ich Euch an der Schwelle verlassen, damit Ihr den Rest Eures Weges allein bestreitet.«
»Tut das nicht … Damask. Bitte …«
»Ich bin Darth Plagueis, Veruna. Euer Hirte.«
Während das Leben Verunas Körper verließ, wand sich der Pfad, dem er und Plagueis folgten, immer tiefer in Dunkelheit und Nichtsein. Dann hielt Plagueis inne, überwältigt von dem Gefühl, dass er diesen Weg bereits gesehen und beschritten hatte.
Kann das sein? , fragte er sich, als Veruna seinen letzten Atemzug tat. Oder hatte die Macht ihm einen flüchtigen Blick in die Zukunft gewährt?
28. Kapitel
BEFEHLSKETTE
Nach seiner Rückkehr von Ralltiir saß Maul im Schneidersitz auf dem Fußboden des LiMerge-Gebäudes, während Sidious die letzte Mission noch einmal mit ihm durchging. Sidious, der gerade ein ärgerliches Kom-Gespräch mit den Neimoidianern abgebrochen hatte, war nicht in der Stimmung für Spielchen.
»Bei dir, mein Schüler, klingt es, als sei es beinahe eine Demütigung, dass niemand überlebt hat, um von dem Massaker zu berichten, das du angerichtet hast.«
»Eure Befehle lauteten, dass niemand am Leben bleiben soll, Meister.«
»Ja«, sagte Sidious, der ihn weiterhin umkreiste. »Und kein Einziger von ihnen erwies sich für dich als Herausforderung?«
»Nein, Meister.«
»Nicht Sinya?«
»Ich habe die Twi’lek enthauptet.«
»Nicht Mighella?«
»Meine Klinge teilte die Schwester der Nacht in zwei Hälften, nachdem sie versucht hatte, mich mit heraufbeschworenen Machtblitzen zu bezwingen.«
Sidious hielt einen Moment lang inne. »Nicht einmal Garyn?«
»Nein.«
Sidious registrierte den Anflug eines Zögerns. »Nein, was , Darth Maul?«
»Ich habe ihn ertränkt.«
Sidious strich sich übers Kinn und blieb da stehen, wo der Zabrak ihn sehen konnte. »Nun, irgendwem musst du die Wunde an deiner linken Hand verdanken. Es sei denn, natürlich, du hast sie dir selbst zugefügt.«
Maul ballte die schwarz behandschuhte Hand zur Faust. »Dort, wo Stärke ruht, gibt es keinen Schmerz.«
»Ich wollte nicht wissen, ob die Verletzung schmerzt. Ich habe gefragt, wer dafür verantwortlich ist.«
»Garyn«, sagte Maul leise.
Sidious heuchelte Überraschung. »Dann bot er also doch eine gewisse Herausforderung. Immerhin war er ein wenig machtsensitiv.«
»Er war ein Nichts, gemessen an der Kraft der Dunklen Seite.«
Sidious musterte ihn. »Hast du das zu ihm gesagt, mein Schüler. Antworte ehrlich.«
»Er gelangte selbst zu diesem Schluss.«
»Er hat dich als Sith erkannt. Hat er dann ebenfalls gemutmaßt, dass du ein Sith-Lord bist?«
Maul blickte zu Boden. »Ich …«
»Du hast preisgegeben, dass du einem Meister unterstehst. Habe ich recht?«
Maul zwang sich zu antworten. »Ja, Meister.«
»Und womöglich gingst du sogar so weit, etwas von der Rache der Sith zu erwähnen.«
»Ja, das tat ich, Meister.«
Sidious näherte sich ihm, das Gesicht vor Zorn verzerrt. »Und wenn es Garyn nun auf wundersame Weise gelungen wäre, zu entkommen oder die Einmannarmee, für die Darth Maul sich hält, sogar zu bezwingen, was für Konsequenzen hätte das wohl für uns gehabt, Schüler?«
»Ich erbitte Eure Vergebung, Meister.«
»Vielleicht bist du des Infiltrators doch nicht würdig. In dem Moment, in dem du zugelassen hast, dass du abgelenkt bist, hat dir das Oberhaupt der Schwarzen Sonne die Hand aufgeschlitzt.«
Maul schwieg.
»Ich hoffe, du hast ihm deinen Dank ausgesprochen, bevor du ihn getötet hast«, fuhr Sidious fort. »Denn er hat dir eine wertvolle Lektion erteilt. Wenn du jemandem die Stirn bietest, in dem die Macht stark ist, musst du konzentriert bleiben – selbst, wenn du davon überzeugt bist, deinen Gegner außer Gefecht gesetzt zu haben. Dieser Moment ist nicht der richtige, um dich im Ruhm deines Sieges zu sonnen und den Augenblick auszukosten. Du musst deinem Feind den Todesstoß versetzen und es hinter dich bringen. Heb dir dein Eigenlob für danach auf, andernfalls wirst du
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